Afghanistan und Pakistan vereinbaren “sofortige” Waffenruhe | ABC-Z

Eine in Katar vermittelte Waffenruhe soll die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen Afghanistan und Pakistan beenden. Zuvor waren die Kämpfe nach einer befristeten Feuerpause wieder aufgeflammt.
Afghanistan und Pakistan haben sich nach Angaben des Vermittlerstaats Katar erneut auf eine Waffenruhe geeinigt. Beide Seiten hätten “einer sofortigen Feuerpause und der Einrichtung von Mechanismen zur Festigung von dauerhaftem Frieden und Stabilität zwischen den beiden Ländern zugestimmt”, erklärte das katarische Außenministerium auf der Plattform X. Die in Doha erzielte Einigung sieht auch Folgetreffen vor, um “die Dauerhaftigkeit des Waffenstillstands zu sichern und seine Einhaltung konsequent zu überwachen”, hieß es weiter.
Dem Abkommen waren die schwersten Kämpfe zwischen den beiden Nachbarländern seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul im Jahr 2021 vorausgegangen, bei denen Dutzende Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden.
Pakistan fordert Vorgehen gegen Extremisten
Trotz der nun ausgehandelten Waffenruhe bleiben die zugrunde liegenden Probleme bestehen. Auslöser der Kämpfe waren Forderungen der Regierung in Islamabad, die afghanische Taliban-Regierung müsse gegen Extremisten vorgehen. Diese würden von afghanischem Boden aus ihre Angriffe in Pakistan intensivieren.
Die Taliban bestreiten jedoch, Extremisten Unterschlupf zu gewähren. Sie werfen ihrerseits dem pakistanischen Militär vor, Falschinformationen zu verbreiten und mit dem IS verbundene Kämpfer zu schützen, um die Stabilität Afghanistans zu untergraben.
Zuletzt Tote bei Selbstmordanschlag und pakistanischen Angriffen
Ein Selbstmordanschlag, bei dem am Freitag sieben pakistanische Soldaten getötet wurden, verschärfte zuletzt die Lage zusätzlich. Daraufhin beendete Pakistan eine nur zweitägige Waffenruhe zwischen beiden Ländern und griff afghanisches Gebiet an. Dabei wurden nach afghanischen Angaben mindestens zehn Menschen getötet.
In pakistanischen Sicherheitskreisen war von “präzisen Luftschlägen” die Rede, die sich gegen eine Taliban-Gruppe gerichtet hätten, der die Beteiligung an einem Anschlag in Pakistan vorgeworfen wird. Die nach pakistanischen Angaben angegriffene Hafis-Gul-Badahur-Gruppe ist mit den pakistanischen Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) verbunden.
Die Spannungen wirken sich auch auf andere Bereiche aus. So zog sich Afghanistan aus einer internationalen Cricket-Turnierserie in Pakistan zurück und begründete dies mit dem Tod von drei Cricketspielern bei den pakistanischen Luftangriffen. Trotz des Waffenstillstands und der geplanten Folgetreffen zu seiner Überwachung bleibt die Lage also fragil.





















