Geopolitik

AfD-Chef: „Wir sitzen sprichwörtlich am Katzentisch“, sagt Chrupalla zu den Ukraine-Verhandlungen | ABC-Z

Bei WELT TV bezieht Tino Chrupalla Stellung zur Nicht-Einladung russischer und belarussischer Diplomaten zum Weltkriegsgedenken am 8. Mai. Der AfD-Chef sieht eine vertane Chance. Auch zu den Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg hat er eine deutliche Meinung.

Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der AfD, Timo Chrupalla, sieht in der Nicht-Einladung der Botschafter von Russland und Belarus zur zentralen Gedenkveranstaltung an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren am 8. Mai im Bundestag eine vertane Chance für Diplomatie.

Chrupalla sagte am Donnerstag in einem Interview mit WELT TV zur Entscheidung der neuen Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU): „Ich hätte es als ein Zeichen der Annäherung, auch der Diplomatie gewertet, dort Gespräche zu führen. Wenn wir keine Gespräche auf diesen Ebenen führen, wo dann? Wollen wir sie auf dem Schlachtfeld weiterführen? Ich denke, das ist der falsche Weg.“

Die Einladung der Botschafter von Russland und Belarus wäre zudem „ein Signal gewesen, ein Zeichen gewesen, auch gerade den aktuellen begonnenen oder eintretenden Friedensprozess, der von Donald Trump ja initiiert wurde, mit zu unterstützen“. Befürchtungen, dass die Botschafter das Gedenken im Bundestag nutzen könnten, den Krieg gegen die Ukraine zu rechtfertigen wies Chrupalla als „ein bisschen weit hergeholt“ zurück. Die Diplomaten wären Gäste ohne Rederecht oder andere Aktivitäten im Plenum. Einen Boykott des Gedenkens im Bundestag durch seine Fraktion wegen des Ausschlusses der beiden Botschafter schloss Chrupalla aus: „Natürlich nehmen wir daran teil.“

Kritisch sieht der AfD-Politiker die Rolle Deutschlands und der Europäer in den Bemühungen von US-Präsident Donald Trump für eine Friedenslösung: „Wir wissen ja nicht, was die genauen Bestandteile dieses Friedensdeals sind. Daran erkennt man auch, welche missliche Rolle die europäischen Länder teilweise haben. Wir sitzen sprichwörtlich am Katzentisch.“

Nachdrücklich warnte Chrupalla die neue Bundesregierung vor der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Das würde „eine weitere Eskalation in diesem Krieg bedeuten, auch den Eintritt Deutschlands ins Kriegsgeschehen“. Und weiter: „Wir sollten uns schleunigst von dieser Kriegsrhetorik verabschieden.“ Dazu gehöre auch der von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius benutzte Begriff der „Kriegstüchtigkeit“, der ihn „an die dunkelsten Zeiten“ erinnere.

luz

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