Kultur

Adelheid Duvanel: Ein zerstückeltes Leben | ABC-Z

© Dalibor Brlek/​imago images

Aus der Serie:
Alles außer Zürich

In ihren Briefen erzählt die Basler Schriftstellerin Adelheid Duvanel die Schweiz von unten.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Adelheid Duvanel, eine singuläre Stimme der Schweizer Literatur, wird durch die Veröffentlichung ihrer Briefe in der Sammlung “Nah bei Dir” als schonungslos offene und lebenstüchtige Autorin wiederentdeckt. Die Briefe, die von 1981 bis zu ihrem Tod 1996 datieren, bieten intime Einblicke in ihr “zerstückeltes Leben”, darunter die toxische Beziehung zu ihrem gewalttätigen Ehemann, die Angst um ihre heroinabhängige Tochter und ihre eigene Behandlung in der Psychiatrischen Uniklinik Basel. Trotz persönlicher Tragödien und gesellschaftlicher Ablehnung produzierte Duvanel große Literatur, die nun mit noch mehr Bewunderung gelesen wird.

Eine undatierte Fotografie der Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel, vermutlich stammt die Aufnahme aus den 1980er-Jahren.
© Anita Schiffer-Fuchs/​SZ Photo

Etwas war für sie klar: “Schriftstellerlis spielen” wollte Adelheid Duvanel in ihren Briefen nicht. Ihre Briefe, schrieb sie ihrem Lektor Klaus Siblewski einmal, seien ein “Durcheinander”. Tatsächlich: Seit vor drei Jahren die gesammelten Erzählungen der Schriftstellerin in einer Neuauflage erschienen sind, wird die 1936 in Liestal geborene Duvanel als singuläre Stimme der Schweizer Literatur wiederentdeckt. Die zu Recht hoch gelobten Erzählungen sind von einem poetischen Formwillen, mit dem die Autorin ihre Umwelt und ihre Person souverän trans-zendierte. Doch in den zahlreichen Briefen ist davon wenig bis nichts zu lesen. Duvanel schreibt in ihnen unmittelbar und sprunghaft von diesem “zerstückelten Leben”.

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