Achtung, FC Bayern: Dieser Spieler von Slovan Bratislava wird gefährlich | ABC-Z

AZ: Herr Mintal, was vermutlich die wenigsten Bayern-Fans wissen: Beim Spiel des FC Bayern gegen Slovan Bratislava (Mittwoch, 21 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) handelt es sich um ein Duell zweier Rekordmeister. Inwiefern lassen sich beide Klubs darüber hinaus noch miteinander vergleichen?
MAREK MINTAL: Slovan Bratislava ist der FC Bayern der Slowakei – mit der Infrastruktur und dem Kader ist der Klub schon seit Jahren die absolute Nummer eins in meiner Heimat. Nicht umsonst wurde Slovan zuletzt sechs Mal in Folge Meister. Aber trotzdem wird es natürlich heute ein Spiel der maximalen Gegensätze.
Wie meinen Sie das?
Wenn man sich allein die Marktwerte der beiden Kader anschaut: Bayern liegt da fast bei einer Milliarde Euro, bei Slovan ist es nur ein Bruchteil davon (28,29 Millionen Euro, Quelle: Transfermarkt). Für Bratislava wird es extrem schwierig, weil einfach die fußballerische Qualität bei Bayern so enorm ist. Das war zu meiner Zeit in der Bundesliga schon so und seitdem ist der Kader nicht schlechter geworden. (lacht) Wenn wir damals mit Nürnberg gegen Bayern gespielt haben, war ein Sieg für uns ein Traum und ein Unentschieden auch noch sehr gut. Aber meistens haben wir mit einer Niederlage gerechnet.
Marek Mintal: „Für Slovan wird’s brutal schwer“
Also gar keine Chance für den slowakischen Underdog?
Wenn ich ehrlich sein soll: Nein. Für meine Landsleute wird es brutal schwer. Slovan hat eine gute Mannschaft, in der Bundesliga würde ich sie von der Qualität her in der unteren Tabellenhälfte einordnen. Aber wenn die Bayern-Maschine mal anläuft, ist sie kaum zu stoppen.
Gibt es dennoch bei Bratislava Spieler, vor denen Trainer Vincent Kompany seine Elf besser warnen sollte?
Auf jeden Fall! Vor allem Dominik Takac, Slovans Torwart, ist sehr stark. Er könnte Bayerns Stürmer wirklich Probleme bereiten. Und dann ist da noch Marko Tolic, Slovans Motor im offensiven Mittelfeld, feine Technik, feines Auge, sehr guter Abschluss.
Mintal: „Mit Druck kann man beim FC Bayern besten umgehen“
Bayern-Boss Max Eberl geht offenbar von einem hohen Sieg aus, wenn er davon spricht, dass man in diesem Spiel etwas fürs Torverhältnis tun möchte. Ist das jetzt die vermeintliche Bayern-Arroganz, die den Münchner ja so oft nachgesagt wird, oder hat der Sportvorstand ganz einfach recht mit dieser Ansage?
Ich bin mir sicher, wenn Max Eberl so etwas sagt, dann, weil er überzeugt ist von seiner Mannschaft. Klar, sagt man vor einem Spiel manchmal Sachen, die klingen etwas provokativ. Aber Max weiß ja, was seine Spieler leisten können, er sieht sie ja jeden Tag beim Training. Und genau das macht die Bayern aus, dieser 100-prozentige Fokus. Mit Druck kann man beim FC Bayern besten umgehen, hier hast ja fast alle drei Tage ein Spiel, das du gewinnen musst.