News

Absehbar keine Einladung: Polen erteilt Nato-Beitritt der Ukraine eine Absage | ABC-Z


Absehbar keine Einladung

Polen erteilt Nato-Beitritt der Ukraine eine Absage

Polen will sich die Integration der Ukraine in europäische und transatlantische Strukturen einsetzen. Doch die Tür zur Nato bleibt zu. Beim Blick auf Verteidigungsausgaben will Warschau die Corona-Töpfe der EU anzapfen.

Polens Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz spricht sich gegen einen Nato-Beitritt der Ukraine in den kommenden Jahren aus. “Wir werden die Integration der Ukraine in alle europäischen und transatlantischen Strukturen unterstützen, sagte er dem “Stern”. Und weiter: “Der Beitritt in die EU ist möglich, eine Nato-Einladung wird es dagegen in den nächsten Jahren – das muss ich klar sagen – nicht geben.” Jüngst hatten auch die USA einen Beitritt Kiews in das Militärbündnis ausgeschlossen.

Kosiniak-Kamysz, der auch Vize von Ministerpräsident Donald Tusk ist, sieht sein Land als “positives Beispiel” für die Wiederaufrüstung. Um Europa wehrhaft zu machen, müssten aber Gelder aus dem europäischen Corona-Wiederaufbauplan umgeleitet werden. “Polen ist das erste Land, das sich dafür entschieden hat. Ich habe über ein Jahr lang darauf gedrängt”, sagte der 43-Jährige. Ursprünglich sei das Geld für den Kauf von E-Bussen und den Aufbau einer Ladeinfrastruktur in polnischen Städten vorgesehen gewesen. “Doch was nutzen uns E-Busse, wenn das Land bombardiert wird? Wir brauchen eine glaubhafte Abschreckung – und das sofort.”

Mit Blick auf die Sicherheitspolitik der USA sieht er derzeit keine Gefahr, dass US-Truppen aus Polen abgezogen werden könnten. “Es gibt keine Pläne, die Präsenz der US-Truppen in Polen zu reduzieren”, sagte er. Das habe vergangene Woche auch Außenminister Marco Rubio bei seinem Nato-Besuch in Brüssel bestätigt. Was eine neue deutsche Regierung angeht, so hofft Władysław Kosiniak-Kamysz auf Kontinuität: “Mit Boris Pistorius arbeite ich eng zusammen – ich hoffe, dass er auch in der neuen Regierung Verteidigungsminister bleibt.”

Back to top button