Wirtschaft

Trumps Zölle: ++ Zur Not „Maßnahmen“ möglich – US-Finanzminister spielt Ausverkauf bei Staatsanleihen herunter ++ Liveticker | ABC-Z

US-Präsident Donald Trump hat für viele Länder eine Zollpause verkündet – nicht aber für China. Der Zollstreit zwischen den beiden Ländern spitzt sich zu.

Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:

01:44 Uhr – US-Finanzminister spielt Ausverkauf bei Staatsanleihen herunter

US-Finanzminister Scott Bessent spielt den jüngsten Ausverkauf am Anleihemarkt herunter und weist Spekulationen zurück, ausländische Investoren würden ihre US-Staatsanleihen abstoßen. Gleichzeitig betont er, sein Ministerium verfüge über Instrumente, um Verwerfungen bei Bedarf zu begegnen.

„Ich glaube nicht, dass ausländische Investoren ihre US-Staatsanleihen abstoßen“, sagte Bessent am Montag in einem Interview mit Bloomberg Television während eines Besuchs in Buenos Aires, Argentinien. Bessent bekräftigte seine Interpretation, der Rückgang sei hauptsächlich auf den Schuldenabbau zurückzuführen.

„Wir sind noch weit davon entfernt“, Maßnahmen ergreifen zu müssen, sagte er. Aber „wir verfügen über ein umfangreiches Instrumentarium, das wir einsetzen können“, falls dies der Fall sein sollte. Dazu gehöre auch das Rückkaufprogramm des Ministeriums für ältere Wertpapiere, sagte Bessent. „Wir könnten die Rückkäufe erhöhen, wenn wir wollten.“

Staatsanleihen verzeichneten letzte Woche ihren stärksten wöchentlichen Rückgang seit 2001, parallel zum Rückgang des Dollars – was einige Marktteilnehmer als Zeichen für das schwindende internationale Vertrauen in amerikanische Vermögenswerte werteten. „Wir sind immer noch eine globale Reservewährung“, und es gebe weiterhin eine „Politik des starken Dollars“, sagte Bessent.

01:38 Uhr – USA erheben ab Juli Zölle von 21 Prozent auf mexikanische Tomaten

Die USA werden auf die meisten Tomatenimporte aus Mexiko Zölle von mehr als 20 Prozent erheben und begründen dies mit „unfairen Preisen“ für Lieferungen aus diesem Land. Ein derzeitiges Handelsabkommen mit Mexiko für Tomaten habe die US-Erzeuger nicht geschützt, so das Handelsministerium in einer am Montag veröffentlichten Erklärung. Es verhängte einen Antidumpingzoll in Höhe von 20,91 Prozent auf die meisten Lieferungen dieser Ware, der am 14. Juli in Kraft tritt.

Antidumpingzölle werden in der Regel erhoben, wenn eine Untersuchung der Regierung ergibt, dass Produkte zu unfairen Preisen in die USA gelangen. Damit unterscheiden sich diese Abgaben etwas von den allgemeineren Zöllen im Handelskrieg von Präsident Donald Trump.

Mexiko ist mit Tomaten, frischen Beeren und anderen Gemüsesorten die größte Quelle für amerikanische Agrarimporte.

01:23 Uhr – Wegen Zöllen: S&P sieht hohes Risiko für Herabstufung von Ford und GM

Ford und General Motors sowie fast ein Dutzend Autoteilelieferanten laufen laut einem Bericht der Ratingagentur S&P in den kommenden Wochen Gefahr, in ihrem Rating herabgestuft zu werden, falls die drohenden Zölle der Trump-Regierung in Kraft treten.

Zölle könnten die Gewinne und Cashflows von Ford und GM in einer Weise beeinträchtigen, die nicht durch mildernde Faktoren ausgeglichen werden können, schrieben die in einem Bericht vom Montag. Beide Unternehmen werden von der Firma derzeit gerade noch mit Investment-Grade bewertet, also einer Bewertung, die es institutionellen Investoren erlaubt, noch darin zu investieren.

Der Bericht geht davon aus, dass Importe von außerhalb Nordamerikas mit einem Zoll von 25 % belegt würden, während für in Mexiko, Kanada und den USA montierte Fahrzeuge je nach Herkunft der Teile ein komplizierterer Zollsatz gelten würde. Die Prognosen seien angesichts des sich schnell ändernden Zollansatzes der Trump-Regierung mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, so die Analysten.

Montag, 14. April

21:58 Uhr – Trump-Zölle: Nvidia will Chips vollständig in den USA produzieren

Vor dem Hintergrund der aggressiven Zollpolitik von Präsident Donald Trump will der US-Chiphersteller Nvidia auf heimische Produktion umstellen. Nvidia-Chef Jensen Huang erklärte, die Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz (KI) würden künftig „erstmals in den Vereinigten Staaten hergestellt“. Das Weiße Haus nannte die Ankündigung positiv für die US-Wirtschaft und die Sicherheit des Landes. Nvidia ist mit Abstand der größte Hersteller sogenannter GPU-Chips (Grafikkarten), die als unverzichtbar für die Entwicklung generativer KI gelten. Huang schrieb in seinem Firmenblog, die Fertigung in Amerika werde „helfen, die unglaubliche und wachsende Nachfrage nach KI-Chips und Supercomputern besser zu erfüllen“.

21:23 Uhr – EU ruft USA im Zollkonflikt zu „gemeinsamer Anstrengung“ für Einigung auf

EU-Handelskommissar Maros Sefcovic hat die USA zu einer „gemeinsamen Anstrengung“ für eine Einigung im Zollkonflikt aufgerufen. Die EU bleibe konstruktiv und bereit für einen fairen „Deal“, erklärte der EU-Handelschef auf X nach Gesprächen mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer in Washington. Dies könne „Null-für-Null-Zölle“ für Industriegüter beinhalten. Dies zu erreichen, erfordere jedoch eine „erhebliche gemeinsame Anstrengung auf beiden Seiten“.

21:01 Uhr – Trump stellt Autoherstellern Zoll-Ausnahmen in Aussicht

US-Präsident Donald Trump hat Autoherstellern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von seinen weitreichenden Zöllen in Aussicht gestellt. Die Autofirmen bräuchten etwas mehr Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Teile-Produktion in den USA umzustellen, sagte Trump. Deswegen prüfe er gerade, wie man einigen Herstellern helfen könne. Trump machte keine Angaben dazu, wie die konkreten Maßnahmen aussehen und wie lange sie dauern könnten.

Trump hatte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf in die USA importierte Fahrzeuge verhängt – und Anfang Mai sollen auch Zölle auf eingeführte Bauteile folgen. Zugleich sind bereits einige Fahrzeuge aus Mexiko und Kanada im Rahmen eines nordamerikanischen Handelsabkommen ausgenommen. Die Aktien der US-Autoriesen General Motors und Ford legten nach Trumps Ankündigung zu.

20:26 Uhr – Fed-Direktor: Zölle ein Schock mit mehreren möglichen Folgen

Die Zollpolitik von Donald Trump verpasst der amerikanischen Wirtschaft nach Einschätzung des Notenbankers Christopher Waller „einen der größten Schocks seit Jahrzehnten“. Daraus könnten sich zwei mögliche Folgen ergeben, wie das Fed-Direktoriumsmitglied skizzierte: Die US-Notenbank könnte sich veranlasst sehen, die Zinsen zu senken, um eine Rezession abzuwenden, selbst wenn die Inflation hoch bleibe. Alternativ könnten die Zölle aber auch kaum bleibende Spuren hinterlassen, wenn sie sich als Verhandlungsinstrument erwiesen. Waller räumt in seinen schriftlichen Ausführungen für einen Verband von Finanzexperten in St. Louis ein, dass Teil des Dilemmas für die Fed darin bestehe, nicht zu wissen, wohin die Regierung steuere, da immer noch viel Ungewissheit herrsche.

19:47 Uhr – Trump plant baldige Zölle auf Medizinprodukte

US-Präsident Donald Trump stellt Zölle auf pharmazeutische Produkte in nicht „allzu ferner Zukunft“ in Aussicht. „Wir stellen unsere eigenen Medikamente nicht mehr her. Die Pharmakonzerne sitzen in Irland und an vielen anderen Orten, in China“, sagte Trump im Weißen Haus bei einem Treffen mit El Salvadors Präsidenten Nayib Bukele. Alles, was er tun müsse, um die Produktion in die USA zu verlagern, sei es, Importzölle zu verhängen.

„Je höher der Zoll, desto schneller kommen sie“, so Trump mit Blick auf die Pharmakonzerne. Die geplanten Zölle verglich er mit den Strafmaßnahmen in Höhe von 25 Prozent auf die Einfuhr von Autos, Stahl und Aluminium. Es war unklar, ob er sich hier auf die Höhe der Strafmaßnahmen bezog. Er habe einen Zeitplan, so der Republikaner. „Wir machen das, weil wir unsere eigenen Medikamente herstellen wollen.“

18:56 Uhr – Trump bekräftigt Vorwürfe gegen EU: „Nehmen unsere Autos nicht“

US-Präsident Donald Trump hat seine Vorwürfe gegen die Europäische Union bekräftigt. Die EU sei gegründet worden, um den USA im Handel zu schaden, sagt er während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Jetzt müsse sie „an den Tisch“ kommen. „Und sie versuchen es.“ Aber die EU habe die USA ausgenutzt. „Sie nehmen unsere Lebensmittelprodukte nicht, sie nehmen unsere Autos nicht. Wir haben Millionen von ihren Autos, BMW, Volkswagen, Mercedes-Benz und viele andere. (…) In München gibt es keine Chevrolets, das kann ich Ihnen sagen.“ Die USA würden dagegen Millionen Autos „reinlassen“. „Diese Zeiten sind vorbei.“

18:29 Uhr – China stoppt Export seltener Erden, US-Regierung findet Ankündigung „besorgniserregend“

Neue Exportbeschränkungen Chinas für Seltene Erden haben im Weißen Haus für Unruhe gesorgt. Die Entscheidung der chinesischen Regierung, die Ausfuhr von einigen der für technologische Produkte wichtigen Rohstoffe im Zollstreit mit den USA zu stoppen, sei „besorgniserregend“, sagte Kevin Hassett, ein führender Wirtschaftsberater von Präsident Donald Trump. Im Moment wäge man die weiteren Optionen ab.

China hatte mit eigenen Zöllen und anderen Restriktionen wie etwa neuen Exportbeschränkungen auf die von Trump verhängten Zölle reagiert. Die Zoll-Politik des US-Präsidenten hatte in der vergangenen Woche für große Turbulenzen auf den Märkten gesorgt. Mit einer Rezession rechne man aber zu 100 Prozent nicht, sagte Hassett zu Fox Business.

17:57 Uhr – Dax schließt im Plus

Dank einer leichten Entspannung im globalen Zollkonflikt ist der deutsche Aktienmarkt mit klaren Gewinnen in die Woche vor dem Osterfest gestartet. Der Leitindex Dax zog um 2,85 Prozent auf 20.954,83 Punkte an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 3,31 Prozent auf 26.627,26 Zähler. Mit Ausnahme von Henkel und Gerresheimer schlossen alle in diesen Indizes befindlichen Aktien im Plus.

17:30 Uhr – China und Vietnam schließen Kooperationsvereinbarungen

China und Vietnam vertiefen inmitten des Handelskrieges mit den USA ihre Beziehungen. Während eines Besuchs von Präsident Xi Jinping in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi wurden 45 bilaterale Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, wie chinesische Staatsmedien berichten. Die Abkommen decken demnach eine große Bandbreite ab, die vom Handel mit Agrarprodukten über Zollinspektionen bis zum Bereich Künstliche Intelligenz reicht.

16:32 Uhr – EU verschiebt Gegenzölle auf US-Produkte auf Mitte Juli

Im Handelskonflikt mit den USA hat die EU die Anwendung geplanter Sonderzölle auf US-Produkte bis zum 14. Juli ausgesetzt. Mit der entsprechenden Veröffentlichung im EU-Amtsblatt setzt die EU eine Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen um. Sie hatte vergangene Woche mitgeteilt, die eigentlich für Mitte April vorgesehene Maßnahme solle für rund drei Monate ausgesetzt werden.

Die Verschiebung ist eine Reaktion auf das Handeln von US-Präsident Donald Trump: Er hatte nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Diese Atempause soll nun für Verhandlungen genutzt werden.

15:00 Uhr – US-Regierung sieht „enorme Fortschritte“ in Gesprächen mit EU

Die Verhandlungen mit der Europäischen Union zum Thema Zölle weisen der US-Regierung zufolge in die richtige Richtung. „Es gab viele Gespräche mit der EU“, sagte der Wirtschaftsberater von Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, dem Sender Fox Business Network. „Wir machen enorme Fortschritte. Das wird sehr gut für amerikanische Arbeitnehmer sein, insbesondere für die amerikanischen Autoarbeiter.“

13:00 Uhr – US-Zollausnahmen geben Ölpreis Rückenwind

Die US-Zollausnahmen für Elektronikprodukte hieven die Preise am Ölmarkt ins Plus. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI verteuern sich um jeweils rund ein Prozent auf 65,37 und 62,12 Dollar je Fass (159 Liter). Harry Tchilinguirian, Chefanalyst beim Handelshaus Onyx, mahnt zur Vorsicht: „Die Nachricht hat die Stimmung am Ölmarkt aufgehellt, aber es herrscht weiterhin große Unsicherheit.“ Die Preise stützte zudem die Ankündigung des US-Energieministers Chris Wright vom Freitag, dass die USA iranische Ölexporte stoppen könnten. Dabei handele es sich um einen Teil des Plans von US-Präsident Donald Trump, den Druck auf Teheran wegen seines Atomprogramms zu erhöhen. Beide Länder führten am Samstag in Oman nach offiziellen Angaben „positive“ und „konstruktive“ Gespräche und einigten sich darauf, die Verhandlungen in der kommenden Woche fortzusetzen.

10:41 Uhr – Bundesregierung sieht deutsche Wirtschaft in „turbulentem Umfeld“

Die amtierende Bundesregierung sieht die heimische Wirtschaft wegen der US-Handelspolitik in schwierigem Fahrwasser. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem turbulenten Umfeld“, heißt es im Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums. „Die angekündigten und kurz darauf teilweise wieder ausgesetzten US-Zollerhöhungen haben weltweit die Unsicherheit erhöht, Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst und die globalen Handels- und Wachstumsperspektiven gedämpft.“ Diese Entwicklung treffe Deutschland zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. „Die Phase wirtschaftlicher Stagnation der vergangenen Jahre ist noch nicht überwunden.“

10:09 Uhr – Börsenkurse in Europa steigen

Die Kurse an den Börsen in Europa sind zu Handelsbeginn wieder kräftig gestiegen – Anleger reagieren damit auf die am Freitag verkündeten Ausnahmen von den massiven US-Importzöllen für Smartphones und Computer aus China. In Frankfurt am Main legt der Deutsche Aktienindex (Dax) am Morgen um 2,07 Prozent zu, die Kurse in London steigen um 1,88 Prozent, die in Paris um 1,98 Prozent und in Mailand um 1,93 Prozent.

08:38 Uhr – US-Anteil am deutschen Exportgeschäft hoch wie zuletzt 2002

Die Abhängigkeit der deutschen Exporteure von dem durch hohe Zölle bedrohten US-Geschäft ist so groß wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr. Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft summierten sich im vergangenen Jahr auf gut 161,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Das war gut ein Zehntel – genau 10,4 Prozent – aller deutschen Exporte und damit der höchste Anteil seit 2002. „Zölle auf deutsche Exporte in die USA treffen Branchen wie die Pharmaindustrie und Medizintechnik, den Fahrzeug- sowie den Maschinenbau besonders schwer“, betonen die Statistiker. „Für viele Exportgüter aus diesen Branchen sind die Vereinigten Staaten der bedeutendste Absatzmarkt.“

04:02 Uhr – Trump: Werde Zölle für Halbleiter während der Woche bekannt geben

Donald Trump kündigt an, er werde im Laufe der nächsten Woche die Höhe der Zölle auf importierte Halbleiter bekannt geben. Für einige Unternehmen müsse es dabei Flexibilität geben, sagt Trump vor Journalisten auf dem Rückflug nach Washington an Bord der Air Force One.

02:30 Uhr – China stoppt laut Bericht Export wichtiger Mineralien und Magnete

China hat laut einem Bericht den Export einer großen Bandbreite wichtiger Mineralien und Magnete ausgesetzt. Damit drohe die Versorgung mit Komponenten, die für Automobilhersteller, Hersteller in der Luft- und Raumfahrtindustrie, Halbleiterunternehmen und Rüstungsunternehmen auf der ganzen Welt von zentraler Bedeutung sind, einzubrechen. So berichtet es die „New York Times“. Der Vorgang soll Teil der Vergeltungsmaßnahmen Pekings für die drastischen Zoll-Erhöhungen durch die Trump-Regierung sein.

Die Lieferung der Magnete, die für die Herstellung von Autos, Drohnen, Robotern und Raketen unerlässlich sind, werde demnach in vielen chinesischen Häfen gestoppt, während die chinesische Regierung ein neues Regulierungssystem ausarbeite. Sobald dieses in Kraft sei, könnte es ausgewählte Unternehmen, darunter beispielsweise auch amerikanische Rüstungsunternehmen, dauerhaft von Lieferungen ausschließen.

Die chinesische Regierung hat laut der „New York Times“ bereits am 4. April Exportbeschränkungen für sechs schwere Seltene Erden angeordnet, die vollständig in China raffiniert werden, sowie für Seltene Erdenmagnete, die zu 90 Prozent in China produziert werden: „Die Metalle und die daraus hergestellten Spezialmagnete dürfen China künftig nur noch mit speziellen Exportlizenzen verlassen.“ Doch offenbar zieht sich der Vergabeprozess der Exportlizenzen in die Länge, weshalb derzeitige Vorräte außerhalb Chinas knapp werden könnten. Die US-Zeitung zitiert einen Chemielieferanten mit Sitz in Los Angeles, der sagt, seinem Unternehmen sei mitgeteilt worden, es werde 45 Tage dauern, bis die Exportlizenzen erteilt und der Export von Seltenen Erden und Magneten wieder aufgenommen werden könne. Eine Autofabrik in Detroit oder anderswo könnte dann bald keine Autos und andere Produkte mit Elektromotoren mehr produzieren.

Sonntag, 13. April

23:34 Uhr – Trump relativiert Zoll-Ausnahmen für Elektronik

Donald Trump kündigt an, dass er weiterhin Zölle auf Telefone, Computer und gängige Unterhaltungselektronik erheben werde. Es habe keine Ausnahmen gegeben. Die Zölle seien ein Schritt in seinem allgemeinen Bestreben, den US-Handel neu zu gestalten.

„Niemand wird vom Haken gelassen“, sagte Trump am Sonntag in einem Social-Media-Post, den er kurz nach seinem Golfspiel am Sonntag veröffentlichte. Die ausgenommenen Produkte würden „einfach in einen anderen Zollbereich verschoben“, und seine Regierung werde „Halbleiter und die gesamte Elektronik-Lieferkette unter die Lupe nehmen“, fügte er hinzu.

Weiter schrieb Trump: „Was aufgedeckt wurde, ist, dass wir Produkte in den Vereinigten Staaten herstellen müssen und dass wir uns nicht von anderen Ländern, insbesondere von feindlichen Handelsnationen wie China, die alles in ihrer Macht Stehende tun werden, um das amerikanische Volk zu missachten, als Geisel halten lassen dürfen.“ Amerika dürfe es nicht zulassen, sich beim Handel weiterhin von China missbrauchen zu lassen. „Diese Tage sind vorbei!“

Trumps Handelsminister Howard Lutnick erklärte am Sonntag gegenüber ABCs „This Week“ zu den Zöllen auf Elektronikprodukte: „Sie sind von den gegenseitigen Zöllen ausgenommen, aber in den Halbleiterzöllen enthalten, die wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten in Kraft treten.“

23:03 Uhr – China bezeichnet Zoll-Pause als „kleinen Schritt“ zur Behebung eines Fehlers

Die chinesische Regierung erklärt, die Entscheidung der USA, bestimmte Produkte der Unterhaltungselektronik von den sogenannten gegenseitigen Zöllen auszunehmen, sei ein kleiner Schritt zur Korrektur ihrer Verfehlungen und forderte Washington auf, mehr zu unternehmen, um die Abgaben aufzuheben. „Dies ist ein kleiner Schritt der USA zur Korrektur ihrer unrechtmäßigen einseitigen ‚Gegenzölle‘“, erklärte das Handelsministerium am Sonntag in einer Erklärung auf seinem offiziellen WeChat-Konto.

Das Ministerium fordert die USA außerdem auf, „große Schritte zu unternehmen, um die unrechtmäßige Maßnahme vollständig zu beenden und auf den richtigen Weg zurückzukehren, Differenzen durch einen gleichberechtigten Dialog auf der Grundlage gegenseitigen Respekts zu lösen.“

22:03 Uhr – Als „Idiot“ beschimpfter Trump-Berater Navarro: „Mit Elon ist alles in Ordnung“

Der von Elon Musk als „Idiot“ beschimpfte Handelsberater von Donald Trump, Peter Navarro, hat im Streit mit dem reichsten Menschen der Welt um die Zollpolitik versöhnliche Töne angeschlagen. „Ich wurde schon Schlimmeres genannt. Mit Elon ist alles in Ordnung“, sagte Navarro am Sonntag im US-Fernsehsender NBC. Musk leiste zusammen mit mit seinem Team „sehr gute Arbeit bei der Bekämpfung von Verschwendung, Betrug und Missbrauch“, sagte Navarro. Damit leiste Trumps Effizienzberater einen „enormen Beitrag für Amerika“.

Musk hatte Navarro am Dienstag als „Idioten“ beschimpft. Trumps Berater in Handelsfragen sei „dümmer als ein Sack Backsteine“, schrieb Musk im Onlinedienst X. Er kommentierte damit ein Video, in dem Navarro über Musk sagt, er sei kein „Autobauer“, sondern lediglich jemand, der Autos aus Teilen „zusammensetzt“, die aus Asien importiert seien.

15:50 Uhr – Bitcoin steigt und fällt dann wieder

Der Bitcoin ist am Wochenende vorübergehend über 85.000 US-Dollar gestiegen. Am Sonntagnachmittag rutschte er allerdings wieder unter die Marke von 84.000 US-Dollar. Timo Emden von Emden Research verwies als Auslöser auf weitere Entspannungssignale im Handelsstreit zwischen der USA und dem Rest der Welt.

12:31 Uhr – „Diese Disruption schadet allen“

Der deutsche Außenhandelsverband betrachtet den eskalierenden Zollstreit zwischen den USA und China laut einem Medienbericht mit großer Sorge. „Diese Zollspirale hat Auswirkungen auf Waren- und Handelsströme weltweit. Diese Disruption schadet allen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Deutscher Außenhandel (BGA), Dirk Jandura, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Die Folgen des Zollkonflikts zwischen den zwei größten Wirtschaftsnationen würden alle schmerzhaft treffen. Er gehe davon aus, dass ein Teil der Überproduktion in China nach Europa gelangen werde. Längerfristig schade dies europäischen Produzenten. Bei gravierenden Wettbewerbsverzerrungen müsse die EU einschreiten, forderte Jandura dem Bericht zufolge.

11:35 Uhr – Taiwans Finanzaufsicht verlängert Beschränkungen für Leerverkäufe

Die Finanzaufsicht in Taiwan hat die wegen der Börsenturbulenzen im Zuge der US-Zölle verhängten Beschränkungen für Leerverkäufe um eine weitere Woche verlängert. Die Maßnahme gegen Wetten auf fallende Kurse habe sich als hilfreich erwiesen, hochspekulative Aktiengeschäfte einzudämmen und die Marktstabilität zu gewährleisten, teilte die Behörde am Samstag mit. Obwohl das Vertrauen der Investoren allmählich wiederhergestellt werde, gebe es kurzfristig noch große Unsicherheit über die US-Zollpolitik und die Reaktionen anderer Länder darauf. Die Börse in Taiwan hat im Zuge des von US-Präsident Donald Trump angezettelten internationalen Handelsstreits in diesem Jahr bisher rund 15 Prozent verloren.

08:09 Uhr – Fondsmanager über Handelskrieg: „Nur der Kapitalmarkt kann Trump zum Einlenken bewegen“

Der erfahrene deutsche Fondsmanager Thomas Schüssler glaubt, dass die Börse den amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Handelsstreit zur Vernunft bringen kann: „Der Kapitalmarkt kann schaffen, was kein Staatschef der Welt schaffen kann: Trump zum Einlenken zu bewegen“, sagte Schüssler im Interview mit dem „Spiegel“. „Keine amerikanische Regierung kann lange gegen den Aktien- und Anleihemarkt bestehen.“ Trump blieben nur noch Wochen, um seine Zollpolitik zu ändern und Wohlstandsverluste für zahlreiche US-Bürger zu verhindern.

„Trump kann die Wall Street nicht abschaffen, feuern oder einschüchtern“, so Schüssler weiter. Er verwaltet seit 2005 den rund 18,5 Milliarden Euro schweren Dividendenfonds der Deutsche-Bank-Tochter DWS. Für Anleger könne die aktuelle Marktphase auch eine Opportunität sein, glaubt der Fondsmanager. „So eine Krise ist immer auch eine Chance, relativ preiswert an gute Aktien zu kommen.“ Viele Investoren hätten sich in Panik von ihren Anteilsscheinen getrennt. „Jetzt bekommen Sie Aktien im Sonderangebot.“

03:12 Uhr – Trump: Mehr Informationen zu Halbleiterzöllen am Montag

US-Präsident Donald Trump will eigenen Angaben zufolge am Montag weitere Details zu den Zöllen im Halbleitersektor bekannt geben. „Ich werde Ihnen diese Antwort am Montag geben“, sagte Trump zu Journalisten an Bord der Air Force One.

01:45 Uhr – Großbritannien erhöht finanzielle Unterstützung für Unternehmen

Großbritannien hat eine Erhöhung der Finanzierungsunterstützung um 26 Milliarden Dollar für heimische, auf Export spezialisierte Unternehmen angekündigt. „Die Welt verändert sich, weshalb es wichtiger denn je ist, unseren weltweit führenden Unternehmen zu helfen und sie bei der Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen zu unterstützen“, sagte Finanzministerin Rachel Reeves. Die finanziellen Mittel sind vor allem auch für Unternehmen gedacht, die von den US-Zöllen betroffen sind.

Bloomberg/dpa/AFP/AP/rtr/saha/sebe/jr/cvb/krö/jr

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