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Drei US-Amerikaner im Kongo zum Tode verurteilt – Politik | ABC-Z

In der Demokratischen Republik Kongo sind 37 Männer zum Tode verurteilt worden, weil sie im Mai an einem Putschversuch beteiligt gewesen sein sollen. Unter ihnen sind drei US-Amerikaner sowie je ein britischer, ein belgischer und ein kanadischer Staatsbürger. Ein Militärgericht in der Hauptstadt Kinshasa befand sie der Verschwörung, des Terrorismus und anderer Anklagepunkte für schuldig. Vierzehn weitere Angeklagte wurden freigesprochen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Verurteilten am 19. Mai versucht hatten, den kongolesischen Präsidenten Felix Tshisekedi zu stürzen. Am frühen Morgen dieses Tages hatte eine Gruppe bewaffneter Männer den Sitz des kongolesischen Parlamentspräsidenten sowie den Präsidentenpalast angegriffen.

Der Putschversuch wurde vom Militär vereitelt, sechs Männer wurden getötet. Unter ihnen war der kongolesische Oppositionspolitiker Christian Malanga, der mutmaßliche Anführer der Putschisten. Er lebte seit Anfang der Neunzigerjahre vorwiegend in den USA und soll sich selbst zum Anführer einer kongolesischen Exilregierung unter dem Titel „New Zaire“ erklärt haben. Zaire war bis 1997 der Name der Demokratischen Republik Kongo.

Sein Sohn Marcel Malanga, geboren und aufgewachsen im US-Bundesstaat Utah, ist einer der drei US-Amerikaner, die nun zum Tode verurteilt worden. Vor Gericht hatte er ausgesagt, sein Vater habe gedroht, ihn umzubringen, sollte er nicht an dem Putschversuch teilnehmen.

Ebenfalls verurteilt wurde Tyler Thompson, ein Jugendfreund Marcel Malangas. Seine Familie sagte verschiedenen Medien, sie habe „null Ahnung“, wie Thompson in den Putschversuch hineingeraten sei. Marcel Malanga habe ihn zu dem Trip überredet, der seine erste Auslandsreise überhaupt gewesen sei. Bilder des Prozesses zeigten ihn in blau-gelber Gefängnisuniform und mit geschorenen Haaren. Beide, Marcel Malanga und Tyler Thompson, sind erst Anfang zwanzig.

Ob die Todesstrafen tatsächlich vollstreckt werden, ist unklar. Im Kongo ist seit etwa zwanzig Jahren niemand mehr hingerichtet worden, zum Tode Verurteilte kamen stattdessen lebenslang in Haft. Allerdings kündigte die Regierung im März an, diese Praxis zu beenden, um „Verräter“ aus der Armee zu bestrafen.

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