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Abriss der eingestürzten Teile der Carolabrücke beginnt | ABC-Z

Stand: 12.09.2024 21:07 Uhr

Einen Tag nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke steht nun fest: Der gesamte beschädigte Strang muss abgerissen werden. Die Arbeiten beginnen noch heute. Das drohende Hochwasser verschärft die Lage.

Am Elbufer in Dresden laufen die Vorbereitungen für den Abriss der eingestürzten Carolabrücke. Kurz nach 19 Uhr haben Technisches Hilfwerk, Bundeswehr und Spezialfirmen mit den Arbeiten auf der Neustädter Seite begonnen. Wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre im Vorfeld mitteilte, müssen dafür zunächst die unter Spannung stehenden Teile der Brücke getrennt werden. Straßenbahnschienen und Fernwärmeleitungen werden auseinandergeschnitten und gesprengt.

Anschließend beginnt der eigentliche Abriss. Der durchhängende Brückenzug C soll mit Spezialgerät heruntergeholt, zertrümmert und abtransportiert werden, sagte Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes. Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt: Ab Sonntag wird Hochwasser an der Elbe vorhergesagt, was die Gefahr noch einmal erheblich verschärfen würde.

Auch Brückenzug B hat Schaden genommen

Auch der mittlere Brückenzug B hat durch den Einsturz Schaden genommen. Wie Simone Prüfer auf einer Stadtratssitzung am Donnerstagnachmittag sagte, ist der Teil durch die Wucht des Einsturzes und die damit einhergehende Verschiebung des Überbaus erheblich beschädigt worden. Was mit Zug A ist, sei noch unklar. Der Querträger zwischen den Zügen sei abgerissen und auch der gemeinsame Pfeiler habe sich bewegt. Baubürgermeister Stephan Kühn geht nicht davon aus, dass die Brücke überhaupt nochmal mit Autos befahren werden kann. Er sprach von einem kompletten Ersatzneubau.

Brückenteil kann nicht gehalten werden

Dresdens Feuerwehrsprecher Michael Klahre hatte am Mittag in einer Pressekonferenz erklärt, es sei nach eingängiger Überprüfung nicht möglich, den Brückenzug C zu retten. “Auch die Teile, die jetzt noch auf den Brückenpfeilern liegen und sich durchbiegen, sind nicht mehr zu halten.”

Spezialisten von THW und Feuerwehr sind mit der Sicherung der Brücke beschäftigt.

Autos unter der Carolabrücke müssen weg

In der Nacht zum Donnerstag hatten Sicherungsarbeiten an der einsturzgefährdeten Brücke begonnen. Spezialisten bauten unter einen Auflagepunkt der Brücke auf der Neustädter Seite einen sogenannten Bock, um das Bauwerk zu stützen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Laut Feuerwehrsprecher Klahre soll das vor allem dazu dienen, die noch unter der Brücke geparkten Autos vor dem drohenden Hochwasser am Wochenende und einem möglichen Abriss sicher zu entfernen.

Einsturz der Carolabrücke am Mittwoch

Ein Teil der Carolabrücke, auf dem normalerweise die Straßenbahn verkehrt, war in der Nacht zum Mittwoch auf einer Länge von etwa 100 Metern in die Elbe gestürzt. Verletzt wurde nach Angaben der Behörden niemand.

Der gesamte Bereich um die Brücke bleibt vorerst weiter für den Verkehr gesperrt, ebenso die Elbe selbst. Der Verkehr wird umgeleitet. Außerdem gilt seit dem Donnerstag ein Flugverbot für Drohnen im Bereich der Brücke, wie die Feuerwehr mitteilte.

Vermutungen über Ursachen des Brückeneinsturzes

Nach Angaben der städtischen Behörden war möglicherweise Korrosion durch Chlorid die Ursache für den Einsturz. Der frühere Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes Dresden, Reinhard Koettnitz, geht von einer langwierigen Untersuchung zum Teileinsturz der Carolabrücke aus. Koettnitz sagte dem MDR, für Schadensbeurteilung und Ursachenforschung müssten eine Menge an Akten studiert werden. Es werde mehrere Jahre dauern, bis wieder Straßenbahnen über die Brücke fahren könnten.

MDR (ben)/afp

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