München: Gewaltbereite Neonazis marschieren in der Schellingstraße auf – München | ABC-Z

Ein Nazi-Aufmarsch in der Schellingstraße? Was vier Studenten zu berichten haben, weist eindeutig darauf hin. Zehn junge Männer in Bomberjacken haben sich demnach in der Nacht zum Samstag am Beginn der Straße, die von der Ludwig-Maximilians-Universität durch die Maxvorstadt führt, formationsmäßig aufgebaut. Die Rechtsextremisten riefen ausländerfeindliche Parolen, zeigten den Hitlergruß und schleuderten eine Bierflasche gegen die Beobachter auf der anderen Straßenseite.
Das klingt nach einer jener „patriotischen Streifen“, wie sie Münchner Neonazis mithilfe auswärtiger Gesinnungsgenossen zwischen 2020 und 2022 öfter aufgeführt hatten. Allerdings war es um die Gruppierung nach dem Weggang ihres Anführers, eines verurteilten Rechtsterroristen, ruhig geworden. Anfang November hatten Neonazis jedoch, jetzt offenbar mit einem Murnauer Rechtsextremisten an der Spitze, versucht, im eher linken Schlachthofviertel ein Propagandavideo zu drehen.
Verletzt wurde bei dem Vorfall am Samstagmorgen gegen 1 Uhr niemand. Die Polizei konnte bei einer Sofortfahndung keinen der Neonazis stellen. Das Staatsschutzkommissariat 44 sucht Zeugen. In der Schellingstraße gibt es mehrere potenzielle „Wallfahrtsstätten“ für Rechtsextremisten – darunter das erste Büro der NSDAP und ein von Adolf Hitler häufig besuchtes Lokal. Erst vor Kurzem hatten Rechtsextremisten nahe der Uni ihr Unwesen getrieben.
Am Abend desselben Tags riefen ein 41-Jähriger aus dem Landkreis München und ein 39-jähriger Münchner in der Gastwirtschaft „Donisl“ am Marienplatz Nazi-Parolen und ausländerfeindliche Sprüche. Gäste beschwerten sich, ein Mitarbeiter rief die Polizei, die die beiden Männer festnahm.





















