Donald Trump macht Migranten zynisches „Weihnachtsgeschenk“: Geldbonus für Abschiebung | ABC-Z

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat in die USA illegal eingereisten Migranten einen makabren „Weihnachtsbonus“ angeboten: Wer sich bei den Behörden selbst zur Abschiebung anmeldet, solle 3000 US-Dollar (rund 2550€) erhalten. Das Angebot sei zeitlich begrenzt, bis zum 31. Dezember hätten Migranten einen Anspruch auf den Bonus, wie das Heimatschutzministerium mitteilte.
Seit Mai hatte die Regierung ausreisewilligen Migranten bereits 1000 Dollar geboten, wenn sie in einer App des Ministeriums die Funktion zur „Selbstabschiebung“ nutzen. Mit dem Bild eines festlich geschmückten Weihnachtsbaums ermuntert die Regierung nun, den „Bonus“ anzunehmen, um rechtzeitig zu den Feiertagen „nach Hause“ zu reisen.
USA: „Selbstabschiebung“ sei bestes Geschenk für die Familie
Viele Migranten, die einst illegal eingereist sind, leben allerdings seit Jahren oder Jahrzehnten in den Vereinigten Staaten und dürften inzwischen die USA als ihre Heimat ansehen. Doch genau das ist der Regierung von Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Der Republikaner rühmt sich mit Massenabschiebungen und will möglichst viele Migranten vertreiben. Die Einwanderungsbehörde ICE greift auf Trumps Geheiß zunehmend rabiat durch, um möglichst viele Ausländer ohne gültige Papiere festzunehmen.
US-Heimatschutzministerin Kristi Noem spricht während eines Rundtischgesprächs in „Alligator Alcatraz,“ einer neuen Haftanstalt für Migranten in der Dade-Collier-Ausbildungs- und Übergangseinrichtung. (Archivbild)
© Evan Vucci/AP/dpa | Evan Vucci
Im neuen Aufruf des Heimatschutzministeriums hieß es, die „Selbstabschiebung“ sei „das beste Geschenk“, das ein Ausländer, der sich illegal in den USA aufhalte, sich und seiner Familie zu Weihnachten machen könne. „Es ist ein schneller, kostenloser und einfacher Prozess“, hieß es. Man müsse nur die App „CBP Home“ herunterladen, Informationen eingeben und das Ministerium werde den Rest organisieren, inklusive Ausreise und deren Bezahlung.
Abschiebungen: Behörden wollen wohl Kosten durch Selbstanzeige sparen
„Illegale Ausländer sollten dieses Geschenk nutzen und sich selbst abschieben, denn, wenn sie es nicht tun, werden wir sie finden, wir werden sie festnehmen und sie werden nie mehr zurückkehren“, erklärte Heimatschutzministerin Kristi Noem. Ihren Angaben zufolge sollen seit Januar bereits 1,9 Millionen Ausländer die Möglichkeit der „Selbstabschiebung“ genutzt haben, darunter Zehntausende, die die App nutzten. Die Zahlen des Ministeriums ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Angaben des Heimatschutzministeriums vom Mai zufolge belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für die Festnahme, Inhaftierung und Abschiebung eines illegal eingewanderten Migranten auf 17.121 US-Dollar. Klar ist daher: Günstiger für die Regierung ist es allemal, Menschen einen kleinen finanziellen Anreiz zu geben, das Land freiwillig zu verlassen.
dpa/os

















