Trump als Designer des „tödlichsten Schlachtschiffs” | ABC-Z

Donald Trumps Interesse an Design-Fragen beschränkt sich nicht auf die vergoldeten Rahmen, Putten und Verzierungen im Oval Office des Weißen Hauses.
Amerikas Präsident wird nach eigenen Worten auch bei der Entwicklung des nach ihm benannten „größten, tödlichsten und bestaussehenden Kriegsschiffs” der neuen US-Marine-Kategorie „Trump-Klasse“ ein entscheidendes Wort mitreden, was die Formensprache angeht. Warum? „Weil ich ein ästhetischer Mensch bin.”
Trump, der Ästhetiker
Die auf Kosten von rund fünf Milliarden Dollar pro Stück geschätzte „USS Trotzig” (Defiant) soll das erste von rund 25 nie dagewesenen „Battle-Ships” werden, mit der die US-Marine auf den Weltmeeren ein neues Alleinstellungsmerkmal haben werde.

Verteidigungsminister Pete Hegseth und Marineminister John Phelan (re.) waren bei der Präsentation für die „USS Defiant“ (Trotzig) dabei.
© Getty Images via AFP | Tasos Katopodis
Das neue Schiff soll 30.000 bis 40.000 Tonnen wiegen, größer und stärker sein als die derzeitigen Zerstörer und die Möglichkeit bieten, zukünftige Waffen wie elektromagnetische Railguns, Energielaser, leistungsstarke Langstreckenraketen und Hyperschallraketen in die „Golden Fleet” zu integrieren.
Bei der Vorstellung der Pläne in seinem Florida-Privat-Domizil Mar-a-Lago, wo bereits in wenigen Tagen mit Rüstungsunternehmen der Produktionsablauf besprochen werden soll, betonte Trump, dass er seit Jahren eine Modernisierung der amerikanischen Kriegsflotte fordert, die er mehrfach öffentlich als „schrecklich aussehend“ und „rostig“ bezeichnet hatte.
Die neue Schiffs-Kategorie werde 100 Mal mehr Power haben als herkömmliche Kriegsschiffe der Iowa-Klasse, sagte Trump. Insider des durch Minister Pete Hegseth repräsentierten Verteidigungsministeriums erklärten, dass die „USS Trotzig” eine Weiterentwicklung der Zerstörer der sogenannten Arleigh-Burke-Klasse sein werde, die als das Arbeitspferd der aktuell auf rund 290 Boote taxierten US-Marine gilt.

Er hat es einfach mit der Marine und Kriegsschiffen: US-Präsident Donald Trump.
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Trump deutet an, dass die neuen Schiffe mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet werden sollen. Er betonte mehrfach, dass die USA mit ihren Rüstungskonsortien weltweit das beste Militär-Equipment herstellten – aber oft zu langsam. „Sie produzieren sie nicht schnell genug”, sagte Trump im Beisein von Marineminister John Phelan und Außenminister Marco Rubio, die das Projekt allesamt über den grünen Klee lobten; auch unter dem Aspekt, damit die heimische Inustrie wiederbeleben zu können.

Ex-Konteradmiral: „Genau das, was wir nicht brauchen”
Unterdessen ging Mark Montgomery, ein früherer Konteradmiral, der heute bei einer Stiftung für Verteidigungsfragen tätig ist, komplett auf die Gegenfahrbahn. Er kritisierte den Plan der Goldenen Flotte als „genau das, was wir nicht brauchen”. Die USS Defiant werde nur begrenzten Nutzen haben, da sie weder mit einem vertikalen Abschusssystem noch mit dem ballistischen Abwehrsystem Aegis ausgestattet sein werde.
Trump sieht in den neuen Planspielen zur See das Barometer für die nationale Macht. Die Golden Fleet werde inmitten der Blockade Venezuelas und der Rivalität mit China konzipiert, sagte der Präsident. Nirgends auf der Welt gebe es vergleichbare Projekte.

















