Terroranschlag am Bondi Beach: Australien lässt Geheimdienste nach Anschlag in Sydney überprüfen | ABC-Z

Der australische Premierminister Anthony Albanese hat nach dem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier am weltberühmten Bondi Beach in Sydney eine Überprüfung der Arbeit von Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden angekündigt. Dabei solle untersucht werden, ob diese über ausreichende Befugnisse, geeignete Strukturen und wirksame Verfahren zum Schutz der Bevölkerung verfügten, sagte Albanese.
Der von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) inspirierte Anschlag mache deutlich, wie schnell sich die Sicherheitslage in Australien verändere, sagte der australische Regierungschef. “Unsere Sicherheitsbehörden müssen bestmöglich auf solche Ereignisse vorbereitet sein.” Die Überprüfung soll im April abgeschlossen und anschließend veröffentlicht werden.
Vertreter der jüdischen Gemeinde und die Opposition hatten Albanese zuvor vorgeworfen, angesichts eines zunehmenden Antisemitismus im Land nicht genug für den Schutz jüdischer Einrichtungen und Menschen getan zu haben. Der Premierminister räumte Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus ein. Inzwischen gibt es Forderungen nach der Einsetzung einer Untersuchungskommission.
Australien will Waffenrückkaufprogramm starten
Albaneses Regierung stellte als Reaktion auf den Anschlag zudem härtere Gesetze gegen Hassprediger und Hetze in Aussicht. Auch die ohnehin strikten Waffengesetze sollen noch strenger werden. Beabsichtigt ist unter anderem die beschleunigte Einführung eines nationalen Schusswaffenregisters. Heute gebe es etwa vier Millionen Schusswaffen in Australien, sagte Premier Albanese.
Die Regierung will zudem ein Gesetz für ein neues Programm zum Rückkauf von Schusswaffen einbringen. Wie schon in den 1990er Jahren wird auch dieses Mal erwartet, dass wieder Hunderttausende Pistolen und Gewehre abgegeben und dann zerstört werden. Wann damit begonnen wird, ist noch unklar. Die Kosten für das Rückkaufprogramm sollen sich der Staat und die Bundesstaaten teilen.
Patrouillen und Polizeikontrollen im ganzen Land verstärkt
Bei dem Terroranschlag vor einer Woche hatten zwei Schützen am weltbekannten Bondi Beach auf eine feierliche Veranstaltung zum jüdischen Chanukka-Fest geschossen und dabei mindestens 15 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt, teils schwer.
Die australischen Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass die beiden Attentäter
Verbindungen zur Terrormiliz IS hatten oder
zumindest ideologisch von ihr beeinflusst wurden. Der IS hat sich selbst
zwar nicht direkt zu dem Anschlag bekannt, ihn aber ausdrücklich
gutgeheißen. Um weitere antisemitische Gewalttaten zu verhindern, wurden seither die Patrouillen und Polizeikontrollen im ganzen Land verstärkt.





















