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US-Militär führt Vergeltungsschläge gegen IS in Syrien durch – Politik | ABC-Z

Etwa eine Woche nach einem Anschlag in Syrien hat das US-Militär massive Vergeltungsschläge gegen Ziele der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Am 13. Dezember waren in der Stadt Palmyra zwei US-Soldaten und ein US-Dolmetscher getötet sowie drei Soldaten verletzt worden. Washington macht den IS dafür verantwortlich, dieser hat sich noch nicht zur Täterschaft bekannt. Mit Kampfflugzeugen, Kampfhubschraubern und Artillerie griffen nun die US-Streitkräfte mehr als 70 Ziele an, darunter Waffenlager und Infrastruktur der Terroristen, wie das für den Nahen Osten zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Centcom) erklärte.

Dieser Einsatz sei nicht der Beginn eines Kriegs, sondern Ausdruck der „Rache“ der Vereinigten Staaten, schrieb Verteidigungsminister Pete Hegseth auf der Plattform X. US-Präsident Trump hatte einen Schlag bereits angekündigt.

Plattform X

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„Heute haben wir unsere Feinde gejagt und getötet. Viele von ihnen. Und wir werden damit fortfahren“, schrieb Hegseth. Das Militär selbst machte zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten oder Todesopfern. In der Nacht zum Samstag seien an mehreren Orten mehr als 100 Präzisionswaffen eingesetzt worden – darunter versteht das US-Militär zum Beispiel Bomben oder Raketen. „Wir werden Terroristen, die Amerikanern oder unseren Partnern in der Region schaden wollen, weiter schonungslos verfolgen“, erklärte Centcom-Kommandeur Admiral Brad Cooper. Auch jordanische Kampfflugzeuge hätten den Einsatz unterstützt, hieß es.

Die USA führen in Syrien und im benachbarten Irak eine internationale Koalition zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat an. Der Einsatz begann, nachdem der IS 2014 große Gebiete in beiden Ländern überrannt hatte. Der IS gilt mittlerweile zwar als militärisch besiegt, in beiden Ländern sind aber weiterhin IS-Kämpfer aktiv, die auch Anschläge verüben.

Aktivisten: IS-Anführer getötet

Augenzeugen in Syriens östlichen Provinzen al-Rakka und Dair as-Saur berichteten der Deutschen Presse-Agentur von mehreren Explosionen. US-Flugzeuge hätten Ziele in den Wüstenregionen beider Provinzen angegriffen. Bewohner im nordöstlichen Umland von Dair as-Saur gaben an, gehört zu haben, wie Raketen von US-Militärstützpunkten abgefeuert wurden. Bei dem Angriff sollen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte ein IS-Anführer und weitere Mitglieder getötet worden sein.

Das syrische Außenministerium erklärte seine Entschlossenheit im Kampf gegen den IS. „Wir werden die militärischen Operationen gegen den IS in allen Gebieten, in denen er eine Bedrohung darstellt, weiter verstärken“, hieß es. Zugleich rief die syrische Regierung die USA sowie die Mitgliedstaaten der internationalen Koalition gegen den IS dazu auf, die syrischen Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen.

Trump droht auf Truth Social – und hebt Sanktionen auf

US-Präsident Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social von sehr gewichtigen Vergeltungsschlägen. Gleichzeitig sprach er eine Warnung aus, alle Terroristen würden bei weiteren Aktivitäten „härter getroffen als je zuvor“. Syrien stehe hingegen eine glänzende Zukunft bevor, wenn der IS ausgerottet werden könne.

Nach dem Angriff in Palmyra hatte Trump bereits betont, dass er den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa nicht verantwortlich mache. Er hatte ihn erst im November im Weißen Haus empfangen und bei dieser Begegnung erklärt: „Wir wollen, dass Syrien ein sehr erfolgreiches Land wird. Und ich glaube, dieser Anführer kann das schaffen.“ Fast zeitgleich zum Schlag gegen den IS wurden am Freitag die bisherigen harten US-Wirtschaftssanktionen gegen den syrischen Staat vollständig aufgehoben. Der sogenannte „Caesar Act“ war 2019 in Trumps erster Amtszeit mit dem Ziel verhängt worden, die damalige Assad-Regierung wegen des brutalen Vorgehens im Bürgerkrieg zu schwächen. „Die Ära des Schmerzes“ sei nun vorbei, und „die Ära des Wiederaufbaus“ habe begonnen, sagte al-Scharaa dazu am Freitag.

Seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Assad vor einem Jahr besteht in Syrien jedoch die Sorge vor einem Wiedererstarken der Terrormiliz. Bei seinem Besuch in Washington hatte sich al-Scharaa auch selbst der Anti-IS-Koalition angeschlossen, wenn auch nur politisch und nicht militärisch.

Die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die gemeinsam mit der Anti-IS-Koalition gegen die Terrormiliz kämpfen, begrüßten die US-Angriffe ausdrücklich. Die präzisen Schläge hätten maßgeblich dazu beigetragen, eine Neuformierung von IS-Zellen zu verhindern, erklärte das Generalkommando.

Zurzeit sind nach Angaben aus dem Pentagon noch etwa 1000 US-Soldaten in Syrien stationiert. Im Frühjahr hatte Washington eine Halbierung der militärischen Präsenz in Syrien angekündigt, begründet wurde das mit Erfolgen im Kampf gegen den IS.

Zuspruch aus Australien nach Anschlag am Bondi Beach

Auch Australien begrüßte die jüngsten US-Angriffe in Syrien. Die Terrormiliz sei weltweit für unbeschreibliches Leid verantwortlich, durch ihre eigenen Taten und durch die von ihr verbreitete bösartige Ideologie, erklärte Premierminister Anthony Albanese. Das Land war am vergangenen Wochenende von einem brutalen antisemitischen Terroranschlag mit 15 Toten erschüttert worden. Albanese zufolge war der Anschlag am Strand Bondi Beach in Sydney von der Ideologie des IS inspiriert.

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