2018 vereinbart: Musk gewinnt Rechtsstreit um Milliarden-Aktienpaket | ABC-Z

2018 vereinbartMusk gewinnt Rechtsstreit um Milliarden-Aktienpaket
20.12.2025, 03:19 Uhr
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Der reichste Mann der Welt wird noch etwas reicher: Jahrelang muss Elon Musk um mehr als 300 Millionen Tesla-Aktien bangen, die ihm 2018 in Aussicht gestellt wurden. Ein Gericht hatte das Vergütungspaket gekippt. Jetzt gibt es eine Entscheidung zu seinen Gunsten.
Tesla-Chef Elon Musk hat sich im jahrelangen Rechtsstreit um ein riesiges Aktienpaket aus dem Jahr 2018 durchgesetzt. Die etwa 304 Millionen Aktien sind zum aktuellen Kurs etwas mehr als 146 Milliarden Dollar (rund 124,6 Mrd Euro) wert – ursprünglich waren es 56 Milliarden Dollar. Das Oberste Gericht im US-Bundesstaat Delaware hob die Entscheidung einer Richterin auf, die das Vergütungspaket nach einer Aktionärsklage gekippt hatte. Die Aufhebung des gesamten Pakets sei eine zu harte Maßnahme gewesen, urteilten die Richter.
Musk hatte 2018 das Recht bekommen, die Papiere in zwölf Schritten zu erwerben, wenn die Firma in einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren hochgesteckte Ziele erfüllt. Tesla knackte die Zielmarken deutlich schneller. Das Paket war zu diesem Zeitpunkt mehr als 50 Milliarden Dollar wert.
Richterin hatte Zweifel an Transparenz
Ein Kleinaktionär klagte jedoch am damaligen Tesla-Sitz im Bundesstaat Delaware gegen die Musk-Vergütung. Und eine Richterin entschied Anfang 2024, dass die Zuteilung des Pakets nicht rechtens gewesen sei. Musk habe bei Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat des Elektroauto-Herstellers zu viel Einfluss im Hintergrund gehabt – und den Anteilseignern sei dies verschwiegen worden, argumentierte sie. Das Milliardenpaket bezeichnete sie damals als “unbegreiflich”. Eine Reaktion von Musk war, Teslas offiziellen Firmensitz von Delaware nach Texas zu verlegen. Dort können Aktionäre nur klagen, wenn sie mindestens drei Prozent am Unternehmen halten. Im Fall von Tesla wären das derzeit rund 30 Milliarden Dollar.
Eine ungewöhnliche Wendung bekam der Fall, nachdem die Tesla-Aktionäre bei einer Hauptversammlung im Juni 2024 das Paket aus dem Jahr 2018 noch einmal billigten – diesmal mit mehr Informationen allein schon durch den aufsehenerregenden Prozess. Die Richterin blieb jedoch bei ihrer Ablehnung. Tesla ging in Delaware in Berufung und stellte inzwischen eine höhere Hürde für solche Aktionärsklagen auf.
Ersatzaktien nun nicht mehr nötig
Angesichts des Rechtsstreits hatte Tesla Musk im vergangenen August ein Ersatzpaket aus 96 Millionen Aktien in Aussicht gestellt, die er nach zwei Jahren bekommen sollte. Er hätte die Anteile für 23,34 Dollar pro Aktie erwerben können – so wie einst auch die 2018 zugesagten Papiere. Tesla schränkte allerdings ein, dass diese neue Zuteilung hinfällig wird, wenn das alte Paket vom Gericht wiederhergestellt werden sollte.
Im November bekam Musk zudem die ein neues Riesen-Aktienpaket im Wert von einer Billion Dollar zugesagt, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Insgesamt könnte er bis zu 423,74 Millionen Tesla-Aktien bekommen – in zwölf Stufen, die meist an Schritte von zusätzlichen 500 Milliarden Dollar beim Börsenwert gekoppelt sind. Eine der Zielmarken ist, dass Tesla in zehn Jahren an der Börse mindestens 8,5 Billionen Dollar auf die Waage bringen soll. Zu weiteren Voraussetzungen gehört, dass Musk das Jahrzehnt in der Chefetage bleibt – und Tesla eine Million Robotaxis im Einsatz hat und eine Million KI-Roboter ausliefert.
Musk kommt nach Schätzung des Finanzdienstes Bloomberg bereits jetzt auf ein Vermögen von mehr als 640 Milliarden Dollar, das hauptsächlich aus Aktien von Tesla sowie der von ihm geführten Raumfahrtfirma SpaceX besteht.





















