News am Morgen – Nachrichten vom 19. Dezember 2025 – Politik | ABC-Z

Beim EU-Gipfel in Brüssel stand außergewöhnlich viel auf dem Spiel – die Frage nämlich, ob und wie Europa für die weitere Verteidigung der Ukraine bezahlen würde.
Über Nacht ist nun der Durchbruch gelungen. Ergebnis: Die Finanzierung der Ukraine ist bis auf Weiteres gesichert. Dabei haben die Europäer den ursprünglichen Plan verworfen, eingefrorenes russisches Vermögen direkt für Kiew zu verwenden. Für diese Lösung hatte sich Deutschland eingesetzt, konnte den Widerstand aus Belgien allerdings nicht überwinden. Stattdessen wollen die EU-Staaten gemeinschaftlich neue Schulden aufnehmen – für die am Ende Russland haften soll. Mein Kollege Jan Diesteldorf, der heute Nacht in Brüssel durchgehalten hat und dafür nicht einmal viel Kaffee brauchte, beschreibt das Ergebnis hier.
Für Enttäuschung dürfte der Kompromiss nun vor allem in Moskau sorgen: Der Kreml muss zur Kenntnis nehmen, dass die EU auch mittelfristig an der Seite der Ukraine steht. Wie der russische Präsident Wladimir Putin darauf reagiert, zeigt sich heute, wenn der Kreml-Chef seine traditionelle Pressekonferenz abhält. In unserem Liveblog werden wir Sie auf dem Laufenden halten.
In Brüssel haben die Europäer auch über das geplante Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten beraten; es würde die größte Freihandelszone der Welt schaffen mit 750 Millionen Menschen. Allerdings kommt weiterhin Widerstand aus mehreren Hauptstädten und insbesondere von Europas Landwirten. Auch die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sieht noch Klärungsbedarf – und hat nun durchgesetzt, dass die Unterzeichnung des Vertrags vertagt wird.
Was heute wichtig ist
EU sichert Finanzierung der Ukraine: Keine direkte Verwendung russischer Gelder. Weil sich die EU-Staaten nicht darauf einigen konnten, das russische Staatsvermögen zur Finanzierung der Ukraine zu nutzen, haben sie spät in der Nacht zum Freitag eine andere Lösung gefunden: Die EU will gemeinschaftliche Schulden aufnehmen – und Zins und Tilgung am Ende aus den eingefrorenen Milliarden finanzieren. Zum Artikel (SZ Plus)
EU-Handelspakt mit Südamerika wird vertagt – um ihn zu retten. Das Mercosur-Abkommen ist verschoben, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat sich durchgesetzt. Sie fürchtet Bauernproteste. Der Handelspakt steht noch mindestens bis Mitte Januar auf der Kippe. Bundeskanzler Merz wirbt weiter für das Abkommen, für ihn geht es auch um die Glaubwürdigkeit der EU. Zum Artikel (SZ Plus)
Dazu dient der „Deutschlandfonds“. Die Bundesregierung will 130 Milliarden Euro an Privatinvestitionen anschieben. Damit sollen innovative Unternehmen gefördert werden. Kommt die Wirtschaft so wieder in Schwung? Die wichtigsten Fragen und Antworten. Zum Artikel (SZ Plus)
Umstrittener Investor Thiel finanziert deutsche Rüstungs-Start-Ups. Die Bundeswehr will Tausende Kampfdrohnen anschaffen. Im Januar 2026 sollen der Verteidigungs- und der Haushaltsausschuss des Bundestags über die Beschaffung entscheiden. Doch diverse deutsche Rüstungs-Start-Ups haben einen umstrittenen Investor: den Tech-Milliardär und Demokratieskeptiker Peter Thiel. Zum Artikel (SZ Plus)
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