Trumps Traum für Reiche gibt es für 1 Million Dollar | ABC-Z

Die Webseite strahlt im goldenen Glanz. Bilder der Karte mit dem imposanten Portrait von Donald Trump, neben der Freiheitsstatue und einem majestätischen American Eagle, dominieren das Design. Groß prangt die Überschrift: „Trump Gold Card – Unlock life in America.“ Das neuste Prestigeprojekt von US-Präsident Donald Trump ist da: der direkte Weg zur Staatsbürgerschaft für die „Besten der Besten!“ Die „Trump Gold Card“ verspricht viel mehr als nur ein Aufenthaltsrecht.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Donald Trump hat am Mittwoch im Weißen Haus sein umstrittenes neues Programm vorgestellt, das wohlhabenden Personen und Unternehmen aus dem Ausland erlaubt, sich durch Zahlung erheblicher Summen ein Aufenthaltsrecht in den USA zu erkaufen. „Wir haben gerade die Trump Gold Card eingeführt“, erklärte Trump während einer Pressekonferenz. Er betonte mehrfach, dass die „Trump Gold Card“ der Green Card ähnele, jedoch „mit großen Vorteilen gegenüber einer Green Card“. „Das ist viel besser als eine Green Card“, sagte er überzeugt.
Trump auf Truth Social: „Ein direkter Weg zur Staatsbürgerschaft“
Das Programm bietet Privatpersonen für 1 Million US-Dollar und Unternehmen für 2 Millionen US-Dollar die Möglichkeit, Aufenthaltsrechte für sich oder ihre Mitarbeiter in den USA zu erwerben. „Ein direkter Weg zur Staatsbürgerschaft für alle qualifizierten und geprüften Personen. WIE AUFREGEND! Unsere großartigen amerikanischen Unternehmen können endlich ihre unschätzbaren Talente behalten“, schrieb Trump auf Truth Social. Auf der offiziellen Webseite werden den Interessentinnen und Interessenten beschleunigte Bearbeitungszeiten versprochen – nach Zahlung von 15.000 US-Dollar Bearbeitungsgebühr, einer strengen Hintergrundprüfung und der erwähnten Millionensumme.
Das Handelsministerium hat hohe Erwartungen an die Einnahmen durch das Programm. Es wird prognostiziert, dass das „Gold Card“-Programm über 100 Milliarden US-Dollar in die Staatskasse spülen könne.
Ein Programm im Widerspruch zum Selbstbild der USA
Während die „Trump Gold Card“ als Möglichkeit für Unternehmen dargestellt wird, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach deren Studium in den USA zu halten, wurden parallel bestehende Visa-Regeln verschärft. Insbesondere das H-1B-Visum, das für die US-Techbranche essenziell ist, wurde durch eine massive Gebührenerhöhung erschwert – von wenigen Tausend auf 100.000 US-Dollar. Kritiker werfen der Regierung vor, ein System zu schaffen, das Reichen den Zugang erleichtert, während es für weniger Vermögende deutlich höhere Hürden bereithält.
Ein Poster zeigt die „Trump Gold Card“.
© Alex Brandon/AP/dpa | Alex Brandon
Das „Trump Gold Card“-Programm stößt auf hitzige Kritik, da es im Gegensatz zur traditionellen Vorstellung von den USA als Zufluchtsort für die „hart arbeitenden Armen“ steht. „Im Grunde genommen kommen Leute ins Land, Leute, die in vielen Fällen, nehme ich an, sehr erfolgreich sind oder was auch immer. Sie werden viel Geld ausgeben, um ins Land zu kommen. Sie werden bezahlen, anstatt die Grenzen zu Fuß zu überqueren“, kommentierte Trump im September.
Trump hat schon das nächste Projekt geplant: die Platinum-Card
Das System stützt sich auf Trumps politische Philosophie, Wirtschaft und Staatskasse durch Investitionen zu stärken, während andere Einwanderungswege stark limitiert werden. Die Ministerin des Department of Homeland Security, Kristi Noem, beschreibt die Maßnahme als „historische Initiative“, die qualifizierte Einzelpersonen und Unternehmen per beschleunigter EB-1- oder EB-2-Green Cards ins Land bringen soll. Doch die Kapazitäten des Programms und der genaue Zeitraum für die angestrebten Einnahmen bleiben unklar.
Und Trumps nächstes Projekt steht schon in den Startlöchern: die geplante „Trump Platinum Card“. Sie soll mit einem Preis von 5 Millionen US-Dollar eingeführt werden. Inhaber dieser Karte dürfen bis zu 270 Tage pro Jahr in den USA verbringen, ohne Steuern auf im Ausland erzieltes Einkommen zahlen zu müssen.
mit dpa
















