News am Morgen – Nachrichten vom 09. Dezember 2025 – Politik | ABC-Z

Es gibt Regierungspapiere, die auch durch mehrmalige Lektüre nicht zu verstehen sind. Weil sie Unfug enthalten, höflich gesagt: Fehlwahrnehmungen. Das Problem ist, dass man sie nicht ignorieren kann, insbesondere wenn sie aus dem Land kommen, das – immer noch – der wichtigste Wirtschaftspartner und Sicherheitsgarant für Europa ist.
Die neue Sicherheitsstrategie der USA enthält drollige Feststellungen über Europa, eine dieser Seltsamkeiten beschreibt Hubert Wetzel gleich zu Beginn seiner Analyse des Papiers beispielhaft, um sich dann der wichtigen Frage zu widmen, woher der Furor gegen Europa kommt, und was dieses Papier bedeutet: Wovon zur Hölle reden die?
Die deutschen Geheimdienste zeigen sich besorgt, schließen auch offenbar Einflussnahme auf Wahlen in Europa nicht aus, berichtet Markus Balser aus Berlin von einem Symposium des Verfassungsschutzes.
Wer viel mit der Bahn fährt, kann eine Menge tapfere und in ihrer alltäglichen Verzweiflung oft imponierend heitere Menschen kennenlernen. Ich meine die ausdauernden Bahn-Mitarbeiter, die Tag für Tag den Irrsinn im Betrieb dieses so wichtigen Unternehmens managen. Die geduldig Verspätungen und Zugausfälle sortieren oder das Zug-Bistro führen, obwohl mal wieder die Kühlung ausfällt oder keine Speisen geliefert wurden („Nein, leider nicht gekommen heute. Vielleicht ein Schokoriegel?“ Man greift besser zu, es könnte der letzte sein).
Wie wenig lustig all das ist, zeigen die internen Chats, über die Vivien Timmler in ihrem Text berichtet: „Das ganze System ist so krank“. Zu Beginn einer Woche, die für die Bahn sehr wichtig werden soll: Am Mittwoch will die neue Chefin Evelyn Palla dem Aufsichtsrat ihre Pläne für den Umbau des Konzerns präsentieren, nicht nur die Mitarbeiter werden hoffen, dass sich wirklich was ändert.
Was heute wichtig ist
Treffen in London: „Wir halten zur Ukraine“. Bei einem Treffen mit Wolodimir Selenskij in London zeigen sich der britische Premier Starmer, der französische Präsident Macron und Kanzler Merz demonstrativ einig mit dem ukrainischen Staatschef. Der überarbeitete Plan für Frieden in der Ukraine soll laut Selenskij heute nach Washington geschickt werden. Zum Artikel (SZ Plus)
EXKLUSIV Russische Schattenflotte erhöht Risiko für Unfälle auf den Weltmeeren erheblich. Seit dem Krieg in der Ukraine hat Russland eine Schattenflotte aufgebaut, die Rohöl und andere Ölprodukte durch die Meere transportiert. Die GPS-Systeme der Schiffe funktionieren teils über große Distanzen nicht. Die Anzahl dieser Ausfälle ist bei Schiffen in russischen Diensten sechsmal so hoch, wie bei Schiffen in Diensten anderer Staaten. Das erhöht das Risiko für Unfälle. Zum Artikel (SZ Plus)
Altersvorsorge: Wenn Akademiker länger arbeiten müssten. Arbeitsministerin Bas (SPD) will das Rentenalter an die Beitragsjahre koppeln. Einige müssten dann wohl länger arbeiten als bisher – andere dürften profitieren. Progressive Ökonomen fürchten, der Vorschlag könnte Ungleichheiten verschärfen. Antworten auf die wichtigsten Fragen. Zum Artikel (SZ Plus)
Merz in der ARD-„Arena“: Durchaus selbstkritisch. Friedrich Merz tapst von einem Fettnäpfchen ins nächste. Und seiner Regierung ging es auch schon besser. Pünktlich lädt die ARD zur Bürgerfragestunde mit dem Kanzler. Es geht um die „Stadtbild“-Debatte, um Wehrdienst und den Rentenstreit. Merz wiederholt, er hätte seine Äußerungen zum „Stadtbild“ früher einordnen sollen. Zum Artikel (SZ Plus)
Weitere wichtige Themen
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Dossier Digitalwende: Gefährliche Lücken in der Patientenakte Auf die Medikationsübersicht der elektronischen Patientenakte ist kein Verlass. Betäubungsmittel, Papierrezepte und rezeptfreie Medikamente fehlen systematisch. So kann trügerische Sicherheit bei Wechselwirkungen entstehen. Auch wichtig: Im Streit um X widersteht die EU-Kommission amerikanischen Provokationen. Zum Briefing
Dossier Geoökonomie Wie China den Pharmamarkt dominiert. Europa ist bei der Herstellung von Medikamenten auf Wirkstoffe aus China angewiesen. Wie bei Seltenen Erden könnte Peking diese Abhängigkeit von Antibiotika oder Schmerzmitteln jederzeit als politisches Druckmittel nutzen. Das Dilemma: Der Aufbau einer eigenen Produktion in der EU würde die Arzneimittelpreise hochtreiben. Zum Briefing





















