Trump droht Mexiko schon wieder – diesmal geht es um Wasser | ABC-Z

3145 Kilometer lang ist die Grenze zwischen den USA und seinem südlichen Nachbarn Mexiko. Und jeder einzelne Kilometer scheint für jede Menge Ärger zu stehen. Mal ist es die illegale Migration, der die Vereinigten Staaten mit einem gewaltigen Zaun begegnen wollen, mal der Drogenschmuggel – und diesmal der Streit ums Wasser in denkbar trockenen Zeiten.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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In einem Post auf seiner Online-Plattform Truth Social warf US-Präsident Donald Trump gewohnt polternd und undiplomatisch Mexiko vor, den Vereinigten Staaten nicht genügend Wasser zu überlassen und damit die Viehzucht in Texas zu gefährden. Hintergrund ist ein Vertrag der beiden Staaten aus dem Jahr 1944, gemäß dem Mexiko aus seinem Einzugsbereich des Rio Grande in der östlichen Hälfte des gemeinsamen Grenzgebiets Wasser an die USA abgeben muss. Dafür erhält das Land im Gegenzug Wasser aus dem weiter westlich gelegenen Rio Colorado. Immer wieder kommt es bei den Verteilungsfragen aber zu Streit – vor allem in Zeiten akuter Trockenheit.
Der Rio Grande nahe den beiden Grenzstädten El Paso und Ciudad Juarez.
© AFP | HERIKA MARTINEZ
Trump droht Mexiko erneut mit Strafzöllen
Mexiko habe den Vertrag zwischen beiden Ländern in den vergangenen fünf Jahren nicht eingehalten und schulde den USA umgerechnet fast eine Milliarde Kubikmeter Wasser, schrieb Trump nun. Bis zum 31. Dezember müsse knapp ein Viertel dieser Menge freigegeben werden, der Rest dann bald folgen.
Bis jetzt habe Mexiko nicht reagiert, und das sei sehr unfair gegenüber US-Landwirten, die dieses dringend benötigte Wasser verdienten, schrieb Trump. Deshalb habe er die nötigen Vorbereitungen getroffen und Genehmigungen erteilt, um einen Strafzoll von fünf Prozent auf mexikanische Importe in die USA zu erheben, „wenn dieses Wasser nicht SOFORT freigegeben wird“.
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Anhaltende Dürre erschwert Wasserlieferungen
Mexikos linke Präsidentin Claudia Sheinbaum, die schon in der Vergangenheit Streitigkeiten mit Trump – etwa wegen der Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika – mit diplomatischem Geschick begegnet war, erklärte, Mexiko habe sich im Rahmen der Möglichkeiten an das Abkommen gehalten. Sie sei optimistisch, dass man zu einer Lösung kommen werde. Sheinbaum wies auf die anhaltende Dürre im Rio Grande-Becken hin. Diese erschwere die vereinbarten Wasserlieferungen an den Nachbarn im Norden.
Der Wasservertrag wurde zu einer Zeit geschlossen, als die kostbare Ressource noch nicht so knapp war wie heute. Das Wasser aus Mexiko wird etwa für den Anbau von Zitrusfrüchten in Texas benötigt. Auf mexikanischer Seite wiederum sind einige grenznahe Bundesstaaten von dem Wasser abhängig, das aus dem amerikanischen Teil des Colorado River kommt.
tok/dpa/AFP

















