Neue Wiegeanlage soll überladene Lkw an der A4 stoppen | ABC-Z

An der maroden Wiehltalbrücke auf der A4 bei Gummersbach plant die Autobahn GmbH eine Schranke mit integrierter Gewichtsmessung, wie die dpa mitteilt. Das System soll Lastwagen abweisen, die die zulässigen Grenzen überschreiten. Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage, dass die Planung bereits läuft und die Technik frühestens im Sommer des kommenden Jahres bereitsteht.
Das Unternehmen kündigt an, die Anlage nur dann einzusetzen, wenn andere Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erzielen. Gleichzeitig weist die Autobahn GmbH darauf hin, dass eine Schrankenlösung den Verkehrsfluss auf der A4 zusätzlich belasten und zu mehr Staus führen würde.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer reagiert erleichtert auf die Ankündigung aus der Autobahn GmbH. Der Direktor der Niederlassung Rheinland, Thomas Ganz, hatte diese Information zuvor im Verkehrsausschuss des Landtags weitergegeben. Krischer hatte in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder gewarnt: “Eine weitergehende Ablastung oder gar eine Sperrung der Wiehltalbrücke wäre ein Desaster für die Region.” Weiter heißt es: “Die wirtschaftlichen Folgen durch Umfahrungen wären fatal, die Belastung von Pendlerinnen und Pendlern genauso wie für Anwohnerinnen und Anwohner hoch.”
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Krischer, die Bundesregierung nehme die Sorgen der Region ernst. Die Autobahn GmbH habe zugesagt, alles zu tun, um eine Ablastung oder eine Sperrung der Brücke zu vermeiden. Nach Angaben des Ministers funktioniert eine Schranke mit Wiegetechnik bereits an anderen Brücken, darunter an der A42 und der A43 am Rhein-Herne-Kanal.
Die Wiehltalbrücke stammt aus den 1970er Jahren. Sie ist rund 700 Meter lang und etwa 30 Meter breit. Wegen Tragfähigkeitsdefiziten steht das Bauwerk seit Jahren unter besonderer Beobachtung von Statikern. Bereits vor einem Jahr setzte die Autobahn GmbH eine Gewichtsbeschränkung durch, um die Brücke bis zu ihrem Ersatzbau im Verkehr zu halten. Aktuell läuft der Verkehr mittig und nur einstreifig pro Richtung.
Fahrzeuge mit mehr als 44 Tonnen Gesamtgewicht dürfen die Brücke generell nicht nutzen. Gleiches gilt für genehmigungspflichtige Transporte, etwa im Zusammenhang mit dem Ausbau der Windenergie. Krischer erinnert im Brief an den Bundesverkehrsminister: “Für alle noch zulässigen Lkw gilt eine strikte Auflage zur Einhaltung der Achslast und ein Mindestabstand von 50 Metern.”
Trotz dieser Vorgaben fahren nach Angaben der Behörde weiterhin Lastwagen über das Bauwerk, die zu schwer sind. Die Autobahn GmbH hatte deshalb zuletzt betont, dass sie eine Vollsperrung nicht ausschließt. Wirtschaftsverbände und Politiker aus dem Bergischen Land und aus Südwestfalen warnen vor den Folgen. Demnach wäre eine Sperrung der A4 zwischen Köln und Olpe das nächste große Problem für die Region nach der lange geschlossenen Rahmedetalbrücke auf der A45





















