Fußball-Bundesliga: BVB siegt effizient gegen Bayer Leverkusen | ABC-Z

Echte Furcht zeigte sich am Ende dieses Duells zwischen den Verfolgern des FC Bayern, während der Schlusspfiff nahte. In den beiden Bundesligapartien zuvor hatte Borussia Dortmund jeweils tief in der Nachspielzeit schmerzliche Gegentreffer zugelassen und Punkte verloren, nun führten sie abermals knapp in Leverkusen, als die Nachspielzeit begann.
So gut wie keinen Pass brachten die Dortmunder während der mehr als fünf Minuten nach Ablauf der regulären Spielzeit zum Mitspieler. Gregor Kobel schlug nur noch lange Bälle, alle Dortmunder schienen zu zittern. Aber diesmal überstanden sie die Schlussphase ohne Gegentor und konnten am Ende einen 2:1-Erfolg bei den zuletzt so starken Leverkusenern feiern. „Das zeigt, dass die Mannschaft lernbereit ist, die Richtung ist gut“, sagte der Dortmunder Trainer Niko Kovac.
Das Spektakel, das diese beiden Teams dem Publikum in den Partien der jüngeren Vergangenheit geboten haben, gab es an diesem Abend aber erst im letzten Drittel der Partie zu sehen. „Ich fand, es war ein sehr gutes Spiel von beiden Seiten, das Topspiel, das alle erwartet haben“, sagte der Leverkusener Robert Andrich zwar. Aber das Niveau resultierte eher aus der taktischen Reife und der starken Defensivarbeit. Vor den Toren passierte wenig. „Man muss das erstmal in Leverkusen so kontrollieren“, sagte Kovac, „das gefällt mir, das ist der Fußball, den wir sehen wollen, so stelle ich mir das vor bei einem Topgegner.“
Womöglich spielte allerdings auch eine gewisse Vorsicht mit, weil ja gleich zwei Begegnungen zwischen Leverkusen und Dortmund anstanden. „Es war ein gutes Spiel, aber es war nur eins von zwei“, sagte Julian Brandt im Hinblick auf die DFB-Pokalpartie des BVB gegen Bayer 04 am Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zum DFB-Pokal, in der ARD und bei Sky). Lange Zeit agierten beide eher vorsichtig, Fehlervermeidung stand im Vordergrund, klare Chancen gab es kaum.
Für Leverkusen kam Ernest Poku zu einer guten Möglichkeit, schoss aber aus acht Metern über das Tor (10.). Der BVB kam vor der Pause zu keiner einzigen Chance aus dem Spiel heraus, ging aber nach einem Freistoß in Führung, den Daniel Svensson auf den Kopf von Aaron Anselmino serviert hatte. Dem von Manchester City ausgeliehenen Argentinier gelang sein erster Treffer für die Dortmunder (41.) überhaupt.
Leverkusener Spielstärke im Keim erstickt
Über die Resilienz dieses Tages dürfte er sich in seiner neuen Rolle aber genauso gefreut haben. „Heute haben wir gezeigt, dass wir auch gegen große Mannschaften gewinnen können“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl, dessen Dortmunder die Leverkusener Spielstärke durch großes Engagement und viel Disziplin im Keim erstickt hatte.
Weniger stark spielte unterdessen der im Moment eher formschwache Serhou Guirassy, der nach einer Stunde eine sehr gute Kopfballchance zum möglichen 2:0 vergab und kurz darauf ausgewechselt wurde. Seinen Ärger brachte er deutlich zum Ausdruck, was erstaunlich war, weil er zuvor trotz mäßiger Leistungen immer wieder viel Vertrauen bekommen hatte. Dafür erhielt Fabio Silva wieder einmal die Chance, sich etwas länger zu zeigen, und benötigte nur fünf Minuten, bis er entscheidend in Erscheinung trat. Mit einer präzisen Flanke aus dem Halbfeld auf den Kopf von Karim Adeyemi bereitete er das 0:2 vor. „Ich glaube, insgesamt hat heute die Effizienz von Dortmund das Spiel entschieden“, sagte Andrich.
Anschließend entwickelte sich dann auch ein etwas offeneres Fußballspiel, mit starken Spielzügen und aufregenden Strafraumszenen. Jonas Hofmann und Poku trafen die Latte des Dortmunder Tores (71., 78.), und Julian Brand vergab die Chance zum 0:3 (72.). Nachdem der eingewechselte Christian Kofane nach 80 Minuten das Anschlusstor für die Werkself erzielte, wurde es auch noch einmal richtig spannend.
Aber der BVB rettete sich im Gegensatz zu den vorangegangenen Bundesligaspielen ins Ziel. „Es fehlt ein bisschen Qualität und vielleicht auch ein bisschen Glück am Ende“, sagte Kasper Hjulmand, der nach dem Duell beim FC Bayern sein zweites Bundesligaspiel als Trainer von Bayer Leverkusen verloren hat. Am Dienstag kommt es zu Teil zwei des Duells, in dem der BVB nun als Favorit gelten kann. Weil das Team doch einen Hauch reifer und stabiler zu sein scheint.





















