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Neue Arbeitsgruppe soll Knoten bei der Bahn vor Ostern lösen | ABC-Z

Die vom Bundesverkehrsministerium neu eingesetzte „Taskforce zuverlässige Bahn“ hat am Freitag ihre Arbeit aufgenommen. Die Arbeitsgruppe soll im Rahmen der von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) im September vorgestellten Bahnstrategie Lösungen für die drängendsten Probleme auf der Schiene erarbeiten. „Die Taskforce ist ein Instrument für kurzfristig zu identifizierende Maßnahmen zur Verbesserung von Baustellenfahrplänen, Informationssystemen, Kapazitätsthemen und zur Störungsbeseitigung“, sagte Ulrich Lange (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, der die Arbeitsgruppe leitet. Ziel sei es, bis Ostern Vorschläge für mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn zu erarbeiten, die schon 2027 zum Tragen kommen sollen.

Das Ministerium hat insgesamt 35 Vertreter von Bund und Ländern, regionalen Verkehrsverbünden, Wettbewerbern der Deutschen Bahn, Branchenverbänden, Gewerkschaften und externe Experten in die Arbeitsgruppe berufen. Erkenntnisprobleme gebe es keine, räumte Lange nach der ersten Sitzung ein. „Das hilft aber nur, wenn wir auch ein gemeinsames Verständnis bekommen, wie wir die Dinge umsetzen“, sagte Lange über die Aufgabe für die nächsten vier Monate.

Geringeres Angebot für Bahnkunden?

Am schwersten dürften die unterschiedlichen Interessen innerhalb der Arbeitsgruppe beim Umgang mit besonders stark ausgelasteten Knotenpunkten im Schienenverkehr wie Berlin, München, Frankfurt oder Stuttgart in Einklang zu bringen sein. Experten haben sich zuletzt für ein geringeres Angebot für Bahnkunden an diesen Knoten ausgesprochen, das dann aber zuverlässiger werden soll. „Wir haben die Länder dabei, wir haben die Aufgabenträger dabei, die Verkehrsverbünde und die Infrastruktur“, sagte Lange. Die erste Sitzung habe gezeigt, dass hier die Konfliktlinien verlaufen. Mit der Taskforce habe man das richtige Format, die Konflikte aufzulösen.

Der Umgang mit den überlasteten Knotenpunkten soll in einer von fünf Untergruppen beraten werden. Weitere Themen für die Beratungen im kleinen Kreis sind das Baustellenmanagement, Regulierung und Wettbewerb, Kundeninformation und Störungsbeseitigung sowie das Thema Digitalisierung, mit dem die Bahn zuletzt nicht immer positive Erfahrungen gemacht hat. „Wir sehen darin trotz der großen Herausforderungen aber enorme Chancen für die optimale Nutzung der Kapazität auf der Schiene“, sagte Lange.

Vor der Abschlusssitzung im März ist ein weiteres gemeinsames Treffen der gesamten Arbeitsgruppe im Januar vorgesehen. Der Bund als Eigentümer stellt fünf Vertreter aus dem Verkehrsministerium, dem Eisenbahnbundesamt und der Bundesnetzagentur in der Arbeitsgruppe. Fünf kommen aus den Bundesländern, weitere drei von den Aufgabenträgern für den Schienenpersonennahverkehr. Neben acht Branchenverbänden sind auch sieben Eisenbahnunternehmen vertreten. Hinzu kommen drei Gewerkschaften und drei Experten, darunter auch Michael Odenwald, ehemaliger Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und von 2018 bis 2022 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn.

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