Verband der Familienunternehmer: Christlich Demokratische Union, SPD und Grüne lehnen Haltung von Familienunternehmern zur AfD ab | ABC-Z

Politiker von CDU, SPD und Grünen haben den Kurswechsel des Verbandes der Familienunternehmer in Bezug auf die AfD zurückgewiesen. “Wer als Unternehmerverband die Nähe zur AfD sucht, legt die Axt an die Wurzel unseres Wirtschaftsmodells”, sagte der Chef des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, dem Magazin Focus.
Die AfD könne kein normaler Gesprächspartner sein, teilte auch der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sebastian Roloff, mit. “Nur weil gerade viele Menschen, auch aus Frust gegenüber anderen Parteien, der AfD ihre Stimme geben, ist das kein Grund für eine Normalisierung”, sagte er dem Handelsblatt.
Im Oktober hatte der Verband zu seinem parlamentarischen Abend in Berlin erstmals AfD-Vertreter eingeladen. Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann sagte dem Handelsblatt am Montag, das bislang geltende Kontaktverbot des Verbandes zu AfD-Bundestagsabgeordneten sei damit aufgehoben worden. Ohnehin habe es “diese Art der Brandmauer noch nie gegeben”, hieß es.
Grüne werfen der Verbandspräsidentin Parteilichkeit vor
“Eine gesichert rechtsextreme Partei, vor der unsere Sicherheitsbehörden vehement warnen, kann kein Gesprächspartner für Demokratinnen und Demokraten sein”, sagten die stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Grünen, Konstantin von Notz und Andreas Audretsch, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Mit Blick auf die Äußerungen der Verbandspräsidentin fügten von Notz und Audretsch hinzu: “Wir sind der festen Überzeugung, dass Frau Ostermann mit ihren Aussagen ihre persönliche politische Agenda betreibt und nicht für die große Mehrheit der Familienunternehmen spricht.” Die Politiker erwarteten eine Korrektur der “geschichtsvergessenen” Äußerungen.
Deutsche Bank kündigt Vertrag
Mit der Entscheidung war der Verband umgehend auf deutliche Kritik gestoßen. Die Stiftung Familienunternehmen, die sich in Politik und Medien für die Anliegen der Familienunternehmen einsetzt, teilte mit, sie werde ihre Position zu extremen Parteien nicht ändern. Auch der CDU-Wirtschaftsrat sagte, die AfD stehe “in deutlichem Widerspruch” zur freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft.
Nach Informationen der ZEIT hat die Deutsche Bank einen Vertrag mit dem Verband für eine in ihren Räumen geplante Veranstaltung gekündigt. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte die Absage zunächst nicht. Gut informierte Finanzkreise bestätigten den Vorgang jedoch. Zuerst hatte das Handelsblatt berichtet.




















