Nicolas Ofczarek spielt Richard III. in Wien als verwahrlostes Tier. – Kultur | ABC-Z

Die Welt ist ein Schlachthaus. Die Wände sind gekachelt, in einer Ecke liegen Körperteile (von Schaufensterpuppen) herum. Hier spielt im Wiener Akademietheater Shakespeares Königsdrama „Richard III.“, eines der mörderischsten, blutigsten Stücke der Theatergeschichte. Dass es nach wie vor auch zu den meistgespielten gehört, spricht gegen eine Welt, in der dieses Stück anscheinend ungebrochen aktuell ist. Unverblümt zeigt Shakespeare, wie ein Machtpolitiker über Leichen geht, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Unliebsame Höflinge lässt Richard ebenso über die Klinge springen wie seinen Bruder; nicht einmal Frauen und Kinder – auch seine zwei Neffen lässt er ermorden – werden verschont. Richard ist zwar unattraktiv und körperlich behindert (Klumpfuß), dafür aber intelligenter und skrupelloser als alle anderen.





















