Geopolitik

Weltklimakonferenz: Deutschland gibt 60 Millionen Euro für Klimawandel-Fonds | ABC-Z

Deutschland beteiligt sich mit 60 Millionen Euro an einem Fonds für Länder, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Das Geld soll ihnen helfen, sich an den Klimawandel anzupassen. Den Schritt gab Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém bekannt. “Wir werden besonders verletzliche Länder weiterhin unterstützen”, sagte er. 

Deutschland stehe zu dem Beschluss
der Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr. Dort wurde festgelegt, dass die Entwicklungsländer
bis 2035 jährlich rund 260 Milliarden Euro erhalten. Das Geld soll für Schritte gegen den
Klimawandel und Anpassungsvorhaben ausgegeben werden. Diese müssten noch schneller umgesetzt werden, um Menschen und Ökosysteme zu unterstützen. “Wo Gesellschaften sich nicht an die neuen Klimabedingungen anpassen können, drohen Hunger, Armut und Menschen werden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen”, sagte Schneider. 

Durch die Erderwärmung kommt es häufiger zu Extremwettern wie Überflutungen, Dürren, Waldbränden sowie Stürmen. Wissenschaftlern zufolge breiten sich mit steigenden Temperaturen zudem gefährliche Infektionskrankheiten aus. Mit dem Fonds sollen Anpassungsmaßnahmen unterstützt werden, etwa die Entwicklung von
Frühwarnsystemen für Extremwetter oder klimaresistenten Anbaumethoden in der Landwirtschaft.

Entwicklungsländer fordern Verdreifachung der Hilfszahlungen

Ein großes Diskussionsthema der diesjährigen
Klimakonferenz ist das globale
Anpassungsziel und dessen Umsetzung. Die Entwicklungsländer hatten von den Industriestaaten eine Verdreifachung der Hilfszahlungen
auf 103 Milliarden Euro jährlich bis 2030 gefordert.

Bereits im Vorjahr bei der Weltklimakonferenz im aserbaidschanischen Baku hatte Deutschland 60 Millionen Euro zugesagt. In den letzten 18 Jahren hat der Fonds den Angaben nach etwa 1,2 Milliarden
Euro für rund 200 Projekte in 108 Ländern eingesetzt und damit mehr
als 50 Millionen Menschen erreicht. Deutschland ist laut Regierungsangaben der größte Geldgeber. Im Gegensatz zu vielen anderen Klimainitiativen handelt es sich beim Anpassungsfonds um Zuschüsse statt Kredite.

Hilfs- und Umweltorganisationen begrüßen Deutschlands Zusage

Mehrere Hilfs- und Umweltorganisationen zeigten sich erfreut über die Ankündigung. “Deutschland ist ein verlässlicher Geber seit Jahren, womit die Bundesregierung Verantwortung gegenüber den verletzlichsten Bevölkerungsgruppen zeigt”, sagte die Klima-Expertin von “Brot für die Welt”, Sabine Minninger. Mit der Zusage setze Deutschland andere Länder unter Druck, die noch keine Beiträge zugesagt hätten, teilte Oxfam-Experte Jan Kowalzig mit.

Die zweiwöchige Weltklimakonferenz in Belém läuft bis zum 21. November. Delegierte aus mehr als 190 Ländern nehmen an der Zusammenkunft teil.

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