Ermittler mit dieser neuen Fahndungsstrategie | ABC-Z
Berlin. Noch immer ist Burkhard Garweg auf freiem Fuß. Die Ermittler wagen einen neuen Fahndungsaufruf und wollen Videos aus Berlin veröffentlichen.
Nach der spektakulären Verhaftung der ehemaligen RAF-Terroristin Daniela Klette sind ihre Komplizen noch immer auf freiem Fuß. Immer wieder hofften die Ermittler, auch Burkhard Garweg überführen zu können. Doch Personenkontrollen entpuppten sich in den letzten Monaten als Verwechslung. Nun erhoffen sich die Ermittler, mit der Veröffentlichung von Videomaterial einen Fahndungserfolg.
Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen will an diesem Mittwoch neue Videoaufnahmen des seit Jahrzehnten untergetauchten früheren RAF-Terroristen veröffentlichen. Ein Video stammt nach Angaben eines LKA-Sprechers sehr wahrscheinlich aus Berlin, ein anderes soll aus Hildesheim sein.
RAF-Terroristen wird unter anderem Mord vorgeworfen
Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen Daniela Klette, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes in mehreren Fällen. Sie sollen Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren.
Klette wurde Ende Februar dieses Jahres in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wo sie unter falschem Namen lebte. Das Trio gehörte der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, für aufgelöst.
Ermittler waren Garweg dicht auf den Fersen
In den vergangenen Monaten waren mehrfach Personen überprüft worden, die irrtümlich für Garweg oder Staub gehalten worden waren. Das Bundeskriminalamt fahndet bisher unter anderem mit einem Foto nach Garweg, das ihn mit zwei Hunden zeigt und das in Klettes Wohnung gefunden worden war.
Die Ermittler waren dem 56-Jährigen bereits dicht auf den Fersen. Kurz nach der Festnahme von Klette beschlagnahmten sie in Berlin-Friedrichshain den Bauwagen, in dem Garweg den Ermittlungen zufolge unter dem Tarnnamen Martin gelebt hatte.