Ratgeber

Raclette-Geräte von WMF, Tefal, Lidl und Severin im Test – Anwendung, Stabilität, Reinigung | ABC-Z

Ob ganz klassisch, mit buntem Gemüse oder Ziegenkäse im Speckmantel – ntv/RTL testet vier Raclette-Grills von Lidl bis WMF. Wo schmilzt welcher Käse am besten, welche Platte heizt am schnellsten ein, wie einfach ist die Reinigung?

Besonders an Feiertagen sorgen Raclette-Grills für ein kulinarisches Highlight, in geselliger Runde ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auf der Grillplatte brutzeln Fleisch und Gemüse, in den kleinen Pfännchen werden individuelle Mini-Kreationen mit Käse überbacken. Entscheidend ist dabei, dass der Grill gleichmäßig heizt, sich intuitiv bedienen lässt und unkompliziert zu reinigen ist. Wir bewerten die Geräte in den Kategorien Geschmack, Schmelzverhalten, Garzeit, Handhabung und Reinigung.

So wird getestet: Käse, Fleisch und Gemüse

Für den Praxistest treten vier verschiedene Raclette-Grills unter gleichen Bedingungen gegeneinander an. Die Raumtemperatur ist konstant, die Zutaten identisch, die Pfännchen sind jeweils gleich gefüllt. Auf den Platten wird Gemüse, Rind- und Hähnchenfleisch gegrillt, in den Pfännchen verschiedene Kombinationen: Ein klassischer Raclette-Käse vom Discounter, Zucchini und Champignons mit Gruyère, eine Hawaii-Variante mit Appenzeller sowie eine Pfanne mit Ziegenkäse im Speckmantel.

Erster Testlauf vor dem Grillabend

Bevor es ans eigentliche Grillen geht, sollten Raclette-Geräte zunächst auf Betriebstemperatur gebracht werden – ein wichtiger Schritt, um Produktionsrückstände zu entfernen und eventuelle Geruchsbildungen zu prüfen. Wichtig ist der Blick in die Bedienungsanleitung, da Hersteller je nach Modell unterschiedliche Vorgaben haben.

Im Rahmen des Tests werden die Geräte jeweils einmal gereinigt und danach leer aufgeheizt. Beim Tefal-Grill entsteht kurzzeitig eine intensiver Geruch und Qualm, ähnlich wie bei den Modellen von Severin und LIDL – nach etwa fünf Minuten neutralisiert sich dieser wieder. Das Gerät von WMF sieht hingegen laut Bedienungsanleitung kein Aufheizen, sondern lediglich eine Reinigung vor.

Die Produkte im Test

Der Testsieger: WMF Lono-Grill – durchdacht und hochwertig

Ein durchdachtes Design, gleichmäßige Hitzeverteilung und spülmaschinengeeignete Teile – der WMF Lono liefert im Praxistest mit drei Personen überzeugend ab. Im ntv/RTL-Test holt sich das teuerste Premium-Modell deswegen auch den Sieg.

Schon beim Auspacken fallen die hochwertigen Pfännchen und die robusten Schaber positiv auf. Das Gerät ist schwer, steht dadurch besonders stabil, und die doppelseitige Grillplatte liegt fest auf. Ein besonderes Plus ist die doppelte Etage: Oben wird gegrillt, unten können Pfännchen während des Essens warm abgestellt werden. Praktisch, sicher und sauber gelöst.

Im Grillprozess zeigt sich schnell der Unterschied zu den günstigeren Modellen: Die Pfannengerichte werden heißer, die Ananas ist sichtbar gebräunt und der Raclette-Käse überzeugt auf ganzer Linie. Nach rund elf Minuten ist er cremig geschmolzen, leicht goldbraun und bis an den Rand gleichmäßig verlaufen.

Auch das Hähnchenfleisch ist nach etwa zehn Minuten perfekt gegart, obwohl das Steak hier doppelt so dick ist wie beim Test der Geräte von Severin und Lidl. Das Rindfleisch ist sogar in weniger als zehn Minuten servierbereit. Trotz Verzicht auf Rapsöl bleibt das Fleisch saftig, die Rauchentwicklung ist minimal.

Ein weiterer Vorteil: Der WMF Lono entwickelt beim Aufheizen keinen starken Geruch und erreicht bereits nach etwa fünf Minuten seine Betriebstemperatur – erkennbar ist das am integrierten LED-Regler.

Fazit: Der WMF Lono ist das teuerste Modell im Test, aber der Preis zahlt sich aus. Das Gerät kombiniert durchdachte Funktionalität mit starker, aber kontrollierter Hitze.

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Der Lidl Raclette-Grill überzeugt im Preis-Leistungs-Check

Der Raclette-Grill von Lidl überzeugt im Test durch schnelles Aufheizen, eine ansprechende Optik und bietet ein solides Gesamtpaket bei einer Top-Leistung im unterem Preissegment.

Das Gerät ist kompakt und wird mit vier Pfännchen und vier Schabern geliefert. Das Gehäuse wirkt insgesamt stabil, kann aber haptisch nicht mit dem Edelstahlmodell von WMF mithalten, was beim Praxistest jedoch kaum stört. Ein wichtiges und sinnvolles Feature ist der Temperaturregler, den im Test sonst nur noch das WMF-Modell integriert hat.

Nach fünf Minuten ist das Gerät einsatzbereit, nach weiteren zehn Minuten sind sowohl die dünne Hähnchenbrust als auch das Rindfleisch gleichmäßig gegart. Auch der Pfännchen-Inhalt überzeugt: Der Raclette-Käse schmilzt gleichmäßig und bekommt nach etwa acht bis zehn Minuten eine helle, goldene Bräunung.

Negativ fällt auf, dass die Pfännchen relativ leicht sind und sich dadurch etwas wackelig anfühlen. Zudem ist das Gerät das einzige im Test, das laut Hersteller nicht spülmaschinengeeignet ist. Die Reinigung gelingt am besten per Hand, direkt nach Gebrauch mit einem weichen Schwamm, um Kratzer oder das Ablösen der Beschichtung zu vermeiden.

Fazit: Ein starkes Ergebnis für das günstigste Modell – schnell, gleichmäßig und zuverlässig. Auch wenn Material und Stabilität etwas schwächer wirken, liefert der Lidl-Grill in Sachen Leistung und Bedienung sehr gut ab.

Kompakt, solide aber schwächer bei der Hitze: Severin RG 2370

Das Gerät von Severin ist das kleinste und leichteste Modell im Test – gut geeignet für kleine Haushalte. Das Gehäuse besteht überwiegend aus Kunststoff, steht aber stabil. Die Grillplatte sitzt etwas lockerer als bei der Konkurrenz, heizt aber gleichmäßig. .

Wie vom Hersteller empfohlen, wird die Grillplatte vor dem ersten Gebrauch leicht mit Rapsöl bepinselt, dadurch bleibt nichts haften. Nach etwa 13 Minuten ist das Fleisch – sowohl Hähnchen als auch Rind – gleichmäßig gegart, wirkt allerdings heller als bei den leistungsstärkeren Modellen. Das Gemüse gart zuverlässig, aber etwas langsamer. Der Raclette-Käse schmilzt cremig und gleichmäßig, bräunt aber nur leicht. Die Oberhitze ist sichtbar sanfter.

Praktisch ist die einfache Handhabung: Der Grill heizt leise und verfügt über eine Kontrollleuchte. Pfännchen und Platte sind spülmaschinengeeignet. Nettes Feature: Die Pfännchen lassen sich durch kleine Farbpunkte unterscheiden – ideal bei größeren Gruppen am Tisch.

Fazit: Das Raclette-Gerät von Severin liefert verlässliche Ergebnisse und punktet mit einfacher Reinigung. Die geringere Heizleistung verlängert zwar die Garzeit, das Endergebnis ist aber trotzdem solide.

Viel Power, wenig Kontrolle: Tefal Raclette Ambiance im Test

Das Tefal Raclette Ambiance ist das größte und leistungsstärkste Gerät im Test, was sich auch im Praxistest bemerkbar macht. Das Fleisch ist in weniger als zehn Minuten gar, die große Grillfläche lohnt sich für viele Zutaten gleichzeitig.

Das Gerät heizt bemerkenswert schnell auf: Nach etwa fünf Minuten ist die Grillplatte heiß, nach neun Minuten selbst ein dickes Stück Hähnchenbrust vollständig gar, das Rind ist sogar noch etwas früher fertig. Der Raclette-Käse ist bereits nach fünf Minuten goldbraun. Auffällig ist, dass die äußeren Käseränder heller bleiben – ein Hinweis darauf, dass die Pfännchen nicht immer tief genug unter der Heizspirale liegen.

Das Material wird im Vergleich sehr heiß, was für eine kräftige Bräunung sorgt, aber auch eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Die zehn Pfännchen passen alle unter den Heizer, die äußeren brauchen jedoch länger. Trotz der Größe ist das Gerät kompakt, passt allerdings nur in größere Spülmaschinen.

Fazit: Das Tefal Raclette Ambiance punktet mit viel Power, geringer Aufheizdauer und bietet Platz für große Runden. Die Hitzeverteilung ist jedoch ungleichmäßig – wer zu lange wartet, riskiert angebrannten Käse. Ideal für alle, die Leistung und Tempo schätzen, aber beim Raclette auch ein wachsames Auge behalten.

*Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien. Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.

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