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Siegen oder gleiten? VfL-Wolfsburg-Trainer Simonis in Bremen unter Druck | ABC-Z

Stand: 06.11.2025 15:20 Uhr

Für Trainer Paul Simonis ist das Bundesliga-Nordduell seines VfL Wolfsburg bei Werder Bremen eine Art Endspiel. Gelingt dem Niederländer mit seiner Mannschaft kein Sieg, könnte es eng werden für den erst im Sommer verpflichteten Coach.

von Matthias Heidrich

Simonis hat verstanden, was die Stunde geschlagen hat, so viel ist sicher. “Es ist normal im Fußball, dass der Druck auf den Trainer groß ist, wenn du keine Spiele gewinnst. Das verstehe ich”, sagte er vor dem Auswärtsspiel am Freitag (20.30 Uhr, im NDR Livecenter) bei Werder Bremen. Und ebenso verstehe er, “dass wir jetzt ein Spiel gewinnen müssen”.

“Müssen jetzt ein Spiel gewinnen”

Die Partie im Weserstadion wird Simonis’ zehnte als VfL-Coach sein. Dass sie im Falle einer weiteren Niederlage auch schon wieder seine letzte sein könnte, lässt der “Positiv-Denker” vordergründig nicht allzu sehr an sich heran. “Ich lese sehr wenig”, so der 40-Jährige. Böse Zungen könnten behaupten, dass das vielleicht auch besser sei.

“Die Spieler sind selbstkritisch und hungrig und das ist das Wichtigste für mich. Deswegen bleibe ich auch positiv.”

VfL-Trainer Paul Simonis

Nicht nur Simonis angezählt

In Bundesliga und Pokal haben die Wolfsburger zuletzt sechs von sieben Spielen verloren. Geschäftsführer Peter Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz sprachen Simonis nach der jüngsten 2:3-Niederlage gegen 1899 Hoffenheim zwar noch einmal das Vertrauen zumindest für das Bremen-Spiel aus. Der sportlichen Leitung droht aber selbst das Aus, sollte sich die Krise des Clubs fortsetzen.

Erst in der darauf folgenden Länderspiel-Pause tritt der mächtige Aufsichtsrat des Clubs zusammen, um über Folgen der sportlichen Krise zu beraten.

Druck in der Autostadt Wolfsburg groß

In der folgenden Länderspielpause tritt der Aufsichtsrat mit mehreren aktiven und ehemaligen Topmanagern des Mutterkonzerns Volkswagen zusammen. Es ist kein Geheimnis, dass Tabellenplatz zwölf mit lediglich drei Punkten Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz in keinster Weise den Ansprüchen der Chefetage in der Autostadt Wolfsburg genügt. Für den Weltkonzern, der Millionen in den Fußball pumpt, soll es am liebsten Champions League sein, aber von einem europäischen Startplatz sind die VfL-Kicker bereits acht Punkte weg.

Simonis stellt sich vor die Spieler

Simonis ist all das bewusst, es liegt ihm aber fern, den Druck an die Profis auf dem Platz weiterzugeben. Er wies auch einen Kernvorwurf zurück, der von Spielern selbst geäußert wurde: dass dieser Mannschaft die nötige Einstellung fehle. “Ich kann nicht sagen, dass die Spieler nicht hart arbeiten oder nicht in den Spiegel gucken. Sie sind selbstkritisch und hungrig und das ist das Wichtigste für mich. Deswegen bleibe ich auch positiv.”

Werder darf noch oben schielen

Bei Werder sieht die Welt zurzeit tatsächlich positiv aus. Ein Erfolg gegen den kriselnden VfL wäre der dritte Heimsieg in Serie. Damit würden die Bremer sogar den Anschluss an die Europapokalplätze herstellen. Allerdings erwartet Trainer Horst Steffen eine schwere Aufgabe, auch wenn bei den Wolfsburgern zuletzt nicht viel zusammenlief. “Ich rechne überhaupt nicht damit, dass sie verunsichert sind. Sie werden hier engagiert antreten und versuchen, ihren Plan umzusetzen.”

Mögliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Backhaus – Sugawara, Pieper, Coulibaly, Friedl – Stage, Lynen – Grüll, Schmid, Mbangula – Boniface
VfL Wolfsburg: Grabara – Kumbedi, Jenz, Koulierakis, Zehnter – Arnold, Vinicius Souza – Daghim, Svanberg, Wimmer – Amoura

Enttäuschte Wolfsburger Spieler

Wolfsburg droht der Abstiegskampf. Die schwachen Auftritte des Teams sind Symptome tieferliegender Probleme – für die es mutmaßlich keine schnelle Lösung geben wird.

Wolfsburg Trainer Paul Simonis

Der VfL steckt in einer tiefen Krise, jetzt haben die Fans ein klares Signal am Trainingsplatz gesendet. Für Coach Simonis geht es im Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim um viel.

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