0:0 in Neapel: Frankfurt steht sicher unter dem Vesuv – Sport | ABC-Z

Im Schatten des Vesuvs hat Eintracht Frankfurt die Debatten um die eigene Verwundbarkeit beruhigt. Beim italienischen Meister SSC Neapel reichte es zwar im vierten Champions-League-Spiel der laufenden Saison nicht zum zweiten Sieg; das Spiel endete torlos. Doch die Eintracht darf sich rühmen, unterm nahezu vollen Mond eine überaus gute Abwehrleistung gezeigt zu haben. Trainer Dino Toppmöller klatschte am Ende der Partie zufrieden in die Hände. Denn er wusste: Das Spiel war für die Eintracht anfangs einem Überlebenskampf gleichgekommen. Mit ein wenig mehr Fortüne wäre gar ein Sieg beim derzeitigen Tabellenführer der Serie A drin gewesen.
Zu den herausragenden Figuren der Eintracht zählte am Dienstagabend Abwehrchef Robin Koch, der die Defensive bestens organisierte und kommandierte: mit Umsicht, souverän, resolut. Es lag auch und vor allem an ihm, dass die erste, von Neapel dominierte Halbzeit ein einziges Dementi der zuletzt so häufig thematisierten Defensivschwäche der Frankfurter wurde. Das war umso bemerkenswerter, als sie sich in dieser Saison nicht zuletzt in der Champions League manifestiert hatte (1:5 bei Atlético Madrid und gegen den FC Liverpool). Aber auch, weil Trainer Dino Toppmöller im Vergleich zur letzten Bundesligapartie in Heidenheim gleich fünf Wechsel vorgenommen hatte. Für Doan, Skhiri, Wahi, Knauff und den verletzten Uzun kamen Collins, Chaibi, Bahoya, Götze und Burkardt.
Frankfurts Jean-Matteo Bahoya verzeichnete den ersten Abschluss der Partie (3.), danach aber rissen die Neapolitaner den Ball an sich – und setzten sich in der Hälfte der Frankfurter fest. Zusammen mit dem Slowaken Stanislav Sobotka kontrollierte der mit majestätischer Erhabenheit gesegnete Kameruner Zambo Anguissa das Mittelfeld besser als die Carabinieri die neapolitanische Innenstadt. Die Polizisten waren mit 800 Mann aufgefahren, um jede Präsenz von Frankfurter Fans zu unterbinden. Beim letzten Eintracht-Besuch vor rund zweieinhalb Jahren war es nach einem behördlich verhängten Einreise- und Stadionverbot zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Sie blieben diesmal aus, weil die Frankfurter Fans entgegen anderslautenden Berichten des Vorabends die Reise nicht angetreten hatten.
Zur Halbzeit muss SGE-Trainer Dino Toppmöller seiner Mannschaft mehr Mut eingeflößt haben
Sie verpassten neben der Omnipräsenz Anguissas ein paar funkenschlagende Auftritte einer Leihgabe von RB Leipzig: Eljif Elmas schlug ein paar Haken und kam auch zu zwei Schüssen aus der Distanz. Beim ersten schoss er Scott McTominay an, beim zweiten Mal parierte Torwart Michael Zetterer (11./13.). Zuvor war Rasmus Höjlund im Fünfmeterraum der Frankfurter an den Ball gekommen und an Zetterer gescheitert; im Erfolgsfall hätte die Abseitsstellung eines Neapolitaners aber vermutlich zur Aberkennung eines Treffers geführt.
Zur Halbzeit muss SGE-Trainer Dino Toppmöller seiner Mannschaft mehr Mut eingeflößt haben. Sie tat erkennbar nicht nur einen, sondern gleich zwei Schritte nach vorne. Kapital schlug die Eintracht daraus aber nicht. Das war insofern lässlich, als sie sich schadlos hielt.
Was folgte, war, dass die Partie qualitativ verflachte, aber sich plötzlich Chancen ergaben. Zum Beispiel für Ansgar Knauff, der für Bahoya eingewechselt worden war und es aus der Drehung probierte, aber aus neun Metern an Neapels Torwart Vanja Milinko-Savic scheiterte (73.). Auch die Neapolitaner hatten Chancen, durch McTominay (68.) und Anguissa (76.). Keine Chance aber war so groß wie jene, die der Schotte McTominay nach formidabler Vorarbeit von Anguissa vergab. Der Kameruner hatte erst Knauff auf der rechten Seite überlaufen, den Ball dann zurückgelegt, doch McTominay drosch den Ball in den Abendhimmel. Am Ende aber war es Zetterer, der seinen Kasten sauber und also das 0:0 festhielt. Bei Schüssen von Elmas und Höjlund, die in der fünften Minute der Nachspielzeit kurz davor standen, Neapel doch noch einen Sieg zu sichern.





















