Bezirke

Stiftungen stellen Seeshaupt mehrere Millionen Euro in Aussicht – Starnberg | ABC-Z

Ein Haus zu kaufen oder gar zu bauen, ist für die meisten Menschen in der Hochpreisregion rund um München ohne Erbe kaum zu finanzieren. Genauso wird es in Zeiten klammer Kassen für Kommunen immer schwieriger, teure Investitionen zu stemmen. Insofern kommen die in Aussicht gestellten vier Millionen Euro aus Stiftungsvermögen für Seeshaupt wie gerufen.

Denn die Gemeinde am Südufer des Starnberger Sees muss ihren Bauhof sowie das Feuerwehrhaus dringend neu errichten, weil die Gebäude einsturzgefährdet sind beziehungsweise den Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprechen. Von einem „extrem positiven Signal“ spricht daher der Seeshaupter Bürgermeister Fritz Egold (CSU). Doch bevor die Kommune loslegen kann, sind noch einige Schritte voranzutreiben. So steht im Raum, ein Kommunalunternehmen zu gründen, das die Bauvorhaben umsetzen soll.

Bis dato hat der Gemeinderat dafür gestimmt, das Geld der Stiftungen anzunehmen und die in zwei Realisierungsstudien vorgestellten Pläne weiterzuentwickeln. Die Gesamtsumme von vier Millionen Euro stammt aus der Norbert-und-Franziska-Mross-Stiftung sowie der Renate-von-Le-Suire-Stiftung. Die Namensgeberin letzterer starb Mitte 2024 und definierte als Stiftungszweck die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, des Feuer-, Arbeits-, Katastrophen- und Zivilschutzes, der Heimatpflege, der Ortsverschönerung sowie mildtätiger und kirchlicher Zwecke.

Das Geld soll die Kommune Seeshaupt allerdings nur bekommen, wenn bis spätestens Ende 2026 zu bauen begonnen wird. „Das ist realistisch“, sagt Rathauschef Egold. Damit das gelingt, ist die Gründung eines Kommunalunternehmens im Gespräch.

Handeln muss die Kommune aber in jedem Fall. Laut Bürgermeister Egold ist der Bauhof einsturzgefährdet. Seit ein Kipper vor einigen Jahren einen der Leimbinder beschädigte, ist das Gebäude aus dem Jahr 1969 statisch stark beschädigt. Die Kommune hat daher eine Schneewaage installieren und Stützen wie Holzbalken einziehen lassen. Bei zu hoher Schneelast im Winter wäre die Gemeinde gezwungen, den Bauhof zu sperren, sagt Egold.

Der Bauhof stammt aus dem Jahr 1969, ist aber einsturzgefährdet und muss bei hoher Schneelast geschlossen werden.
Der Bauhof stammt aus dem Jahr 1969, ist aber einsturzgefährdet und muss bei hoher Schneelast geschlossen werden. (Foto: Arlet Ulfers)

Ebenso steht ein Neubau des Feuerwehrgerätehauses aus dem Jahr 1989 schon seit einiger Zeit zur Debatte. Das Gebäude ist für eine zeitgemäße Ausrüstung zu klein. Außerdem entspricht die Infrastruktur nicht mehr den aktuellen sicherheitsrelevanten Vorgaben. Wenn die Kommune die beiden Neubauvorhaben realisiert hat, bietet sich obendrein ein Zusatznutzen für die Kinderbetreuung. Das bisherige, zentral im Ort gelegene Feuerwehrgerätehaus dafür umzubauen, wäre der dritte Schritt der geplanten Infrastrukturprojekte.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte das Team der KFB (Kommunales für Bayern)-Baumanagement GmbH zwei Realisierungsstudien für den kommunalen Bauhof sowie das Feuerwehrgerätehaus vor. Das Unternehmen unterstützt Gemeinden dabei, Bauprojekte zu entwickeln und umzusetzen.

Um die Gebäude zu errichten, erwarb die Gemeinde bereits ein circa 9000 Quadratmeter großes Grundstück, das an das 2600 Quadratmeter große Gelände des Bauhofs an der Osterseenstraße im Süden angrenzt. Geplant ist zunächst, das neue Bauhofgebäude auf der Fläche im Süden zu errichten. Anschließend will die Gemeinde den bisherigen Bauhof abreißen lassen und an seiner Stelle das neue Feuerwehrgerätehaus errichten. Zur Debatte stehen Kosten von 3,89 beziehungsweise knapp mehr als fünf Millionen Euro. Allerdings kann die Kommune auch mit staatlichem Fördergeld in Höhe von einigen hunderttausend Euro rechnen.

Der Bauhof könnte in zwei Jahren fertig sein, das Feuerwehrgerätehaus Ende 2029

Die Realisierung der beiden Projekte auf zwei angrenzenden Grundstücken eröffnet laut Bürgermeister Egold Synergieeffekte wie etwa eine gemeinsame Waschhalle oder die gemeinsame Energieversorgung durch eine zentrale Hackschnitzelanlage.

Läuft alles nach Plan, könnten beide Bauvorhaben noch im laufenden Jahrzehnt abgeschlossen sein. Dafür müsste die Genehmigungsplanung Mitte 2026 vorliegen. Der Bauhof ließe sich bis Ende 2027 fertigstellen. Bis Ende 2029 könnte dann das Feuerwehrgerätehaus bezugsfertig sein. Bis dato freut sich Rathauschef Egold, dass der Gemeinderat Schritte in die richtige Richtung eingeleitet hat.

Back to top button