Wirtschaft

Frankreich: Französische Behörde zeigt Shein wegen kinderähnlicher Sexpuppen an | ABC-Z

Die französische Anti-Betrugsbehörde hat den chinesischen Billigtextilhändler Shein wegen des Verkaufs von kinderähnlichen Sexpuppen der Justiz gemeldet. Das Unternehmen habe auf seiner Online-Plattform Sexpuppen mit “kindlichem Aussehen” angeboten, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Puppen seien so beschrieben, dass “an dem pädopornografischen Charakter kaum zu zweifeln” sei. 

Das Unternehmen erwiderte, dass es die Puppen “umgehend” von der Plattform entfernt habe. Es untersuche nun, wie die Anzeigen auf die Verkaufsplattform gelangen und die Anbieter die unternehmensinternen Kontrollen umgehen konnten. Shein beteuerte, es werde dafür sorgen, dass keine anderen Verkäufer ähnliche Produkte anbieten könnten.

Die Zeitung Le Parisien hatte einen Screenshot der Anzeige veröffentlicht. Dieser zeigt eine Sexpuppe mit dem Körperbau und dem Gesicht eines kleinen Mädchens und einem Teddy im Arm, flankiert von einer Produktbeschreibung mit klar sexuellem Unterton. Anti-Betrugsbehördenchefin Alice Vilcot-Dutarte sagte der Zeitung, es sei nicht auszuschließen, dass Kinder auf der Suche nach einer Puppe
auf Shein mit ein paar Klicks zu dem Sexpuppen-Angebot weitergeleitet
würden

Französische Behörden verhängten bereits drei Strafen

Shein steht in Frankreich seit langem in der Kritik. Die französischen Behörden hatten gegen die in China gegründete Onlineplattform in diesem Jahr bereits drei Strafen im Umfang von insgesamt 191 Millionen Euro verhängt – wegen Verstößen gegen Vorschriften für Online-Cookies, irreführender Werbung sowie nicht deklarierten Mikroplastiks in seinen Produkten. Gewerkschaften und traditionelle Modeketten prangern das Fast-Fashion-Modell des Unternehmens an, das billig gefertigte Mode anbietet, die oft schnell im Müll landet. 

Im November plant Shein, seine ersten europäischen Filialen zu eröffnen. Bisher hatte der Textilhändler nur mit kurzfristig bestehenden Pop-up-Shops den Markt getestet. Gegen die Ankündigung Sheins, sich in Prestigekaufhäusern von Lafayette in Städten wie Paris, Dijon und Reims einzumieten, gab es heftige Proteste.

Auch die EU ermittelt gegen Shein wegen möglicher Verstöße gegen EU-Gesetze zum Verbraucherschutz und die Regeln für Online-Plattformen. In Deutschland warnte diese Woche erst die Stiftung Warentest vor giftigen Produkten, die auf Shein verkauft werden.

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