Ukraine-Krieg ++ Ukraine verkündet Spezialkräfte-Einsatz bei Pokrowsk – Russland meldet Vereitelung ++ Liveticker | ABC-Z

Die Ukraine meldet, ein Kommandotrupp sei mit dem Hubschrauber in Pokrowsk abgesetzt worden. Russland verkündete, alle eliminiert zu haben. Derweil hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben die Kolzewoi-Pipeline in der Region Moskau beschossen. Mehr im Liveticker.
Vor dem Winter haben die Ukraine und Russland ihre Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes verstärkt. Zuletzt beschädigte ein ukrainischer Drohnenangriff nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol.
Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:
12:14 Uhr – Ukraine soll Spezialkräfte-Einsatz bei Pokrowsk gestartet haben
Mit Spezialkräften hinter den russischen Linien versucht die Ukraine angeblich, den Fall der bedrängten Stadt Pokrowsk im Osten aufzuhalten. Ein Kommandotrupp sei mit dem Hubschrauber abgesetzt worden und solle die Nachschublinien nach Pokrowsk und Myrnohrad freikämpfen. Das berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf Quellen im Militärgeheimdienst HUR. Geheimdienstchef Kyrylo Budanow sei selbst an der Front, um die Aktion zu befehligen, meldete der Rundfunksender Suspilne.
Das russische Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte in seinem Lagebericht den Angriff der Ukrainer. Die Aktion sei aber vereitelt worden. „Alle elf Personen, die von dem Hubschrauber abgesetzt wurden, wurden vernichtet“, hieß es. Dies wiederum wurde von Quellen im HUR in Kiew dementiert. Der Einsatz gehe weiter. Mehreren Medien wurde ein Video der Landung zugespielt, das aber keine klaren Rückschlüsse auf die Lage zulässt.
11:49 Uhr – Ukraine meldet Beschuss von wichtiger Pipeline in Russland
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine wichtige Pipeline in der Region Moskau beschossen. Über die getroffene Kolzewoi-Pipeline werde das russische Militär beliefert, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst bei Telegram mit. Der Angriff sei am Freitagabend ausgeführt worden und stelle einen „schweren Schlag“ gegen die Militärlogistik Russlands dar.
Die Pipeline habe eine Kapazität von bis zu drei Millionen Tonnen Kerosin, 2,8 Millionen Tonnen Diesel und 1,6 Millionen Tonnen Benzin jährlich gehabt, erklärt der Geheimdienst. „Unsere Angriffe haben mehr Auswirkungen gehabt als Sanktionen“, teilt Geheimdienstchef Kyrylo Budanow unter Verweis auf internationale Strafmaßnahmen gegen Russland wegen des 2022 begonnen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit.
08:25 Uhr – Ukraine: Russischer Angriff auf Gasanlage in Poltawa
Russland und die Ukraine haben erneut gegenseitig Energie-Infrastruktur ins Visier genommen. Ein russischer Angriff habe in der Nacht zum Samstag einen Brand in einer Gasanlage in der zentralukrainischen Region Poltawa ausgelöst, teilen Rettungsdienste mit. Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf ukrainische Energie-Anlagen in den vergangenen Monaten verstärkt. Dem staatlichen Energiekonzern Naftogaz zufolge wurde die Gasinfrastruktur seit Oktober mindestens achtmal attackiert. Der ukrainische Militärgeheimdienst teilt seinerseits mit, ein ukrainischer Angriff am Freitag habe zu Explosionen an einer Pipeline für Erdölprodukte in der Region Moskau geführt und den Betrieb dort unterbrochen. Dabei seien Leitungen für Benzin, Diesel und Kersoin für die russische Armee zerstört worden.
06:25 Uhr – Fast 100 ukrainische Drohnen abgefangen
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag 98 ukrainische Drohnen über seinem Territorium abgeschossen. Allein über der Region Moskau seien elf Drohnen zerstört worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Sechs davon seien auf die russische Hauptstadt zugesteuert. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten ihre Drohnenangriffe auf Ziele in Russland verstärkt.
01:20 Uhr – Ukraine wirft Russland gezielte Angriffe auf AKW-Stromversorgung vor
Die Ukraine hat Russland am Freitag gezielte Angriffe auf für Atomkraftwerke wichtige Umspannwerke vorgeworfen. Dies trage die Züge von Nuklearterrorismus und sei eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums in Kiew.
Das Ministerium bezog sich auf eine Mitteilung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Donnerstag. Die IAEA hatte von militärischen Aktivitäten berichtet, die zu Schäden an für die nukleare Sicherheit wichtigen Umspannwerken geführt hätten. Die Behörde nannte Vorfälle in der Nähe der Atomkraftwerke Südukraine und Chmelnyzkyj. Zudem habe das Kraftwerk Riwne die Leistung von zwei seiner vier Reaktoren drosseln müssen.
00:21 Uhr – G-7-Energieminister verurteilen russische Angriffe auf Energiesystem
Die Energieminister der Gruppe der Sieben (G 7) haben während ihres Treffens im kanadischen Toronto die russischen Angriffe auf das ukrainische Energiesystem verurteilt. „Die jüngsten russischen Angriffe auf die Erdgasinfrastruktur der Ukraine schaffen Risiken für die Bevölkerung und Menschenleben“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Die G 7 wollen die Ukraine zudem bei der Deckung ihres Energiebedarfs unterstützen.
Freitag, 31. Oktober:
21:56 Uhr – Fünf Tote bei Minenexplosion in der Ukraine
Im nordukrainischen Gebiet Schytomyr westlich von Kiew sind bei einer Minenexplosion in einem Wald mindestens fünf Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Ein Fahrzeug sei in der Grenzregion in einem verminten Gebiet auf einen Sprengsatz geraten, der dann detonierte, teilte die Polizei bei Facebook mit. Fünf Männer im Alter zwischen 19 und 65 Jahren seien dabei getötet, zwei weitere verletzt worden. Auf Fotos der Ermittler waren auch das zerstörte Wrack in einem Waldstück zu sehen – und ein Warnhinweis an einem Baumstamm zur Minengefahr.
Laut Polizei wollten die Zivilisten Holz fällen unweit der Staatsgrenze zu Belarus, von wo aus zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine 2022 auch Moskaus Truppen einfielen. Belarus steht fest an der Seite Russlands in dem Krieg gegen die Ukraine. Weil die Ukraine neue Angriffe auch von dort befürchtet, sind in dem Grenzgebiet Minen verlegt. Laut Polizei gab es noch einen zweiten Vorfall – auch in einem Wald. Dabei sei ein Mann verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.
17:23 Uhr – Selenskyj: Russland stationiert 170.000 Soldaten für Angriff auf Pokrowsk
Russland hat nach Angaben von Wolodymyr Selenskyj rund 170.000 Soldaten in der ostukrainischen Region Donezk stationiert. Ziel der Truppen sei die Einnahme der umkämpften Stadt Pokrowsk, sagte Selenskyj.
„Die Lage in Pokrowsk ist schwierig“, sagte der Präsident. Er wies russische Angaben zurück, die verwüstete Stadt sei nach über einem Jahr schwerer Gefechte eingekesselt. Selenskyj räumte ein, dass einige russische Einheiten in die Stadt eingedrungen seien, betonte aber, dass die ukrainischen Verteidiger sie zurückdrängten. „Es gibt Russen in Pokrowsk“, sagte Selenskyj auf einer Pressekonferenz in Kiew. Sie würden nach und nach zurückgeschlagen.
17:09 Uhr – Dritter Vorfall: Russischer Aufklärer über Ostsee abgefangen
Zum dritten Mal innerhalb dieser Woche haben Kampfjets der polnischen Luftwaffe ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Freitagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte auf der Plattform X mit. Dazu postete es eine Aufnahme von der Maschine über dem Meer.
16:30 Uhr – Ukraine will Oreschnik-Rakete auf russischem Boden zerstört haben
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben bei einer Sonderoperation im Sommer 2023 eine russische Mittelstreckenrakete vom Typ Oreschnik auf russischem Boden zerstört. Das teilte der Chef des Geheimdienstes SBU, Wasyl Maliuk, bei einer Pressekonferenz mit. Maliuk erklärte, die Operation sei gemeinsam vom SBU, dem Militärgeheimdienst GUR und dem Auslandsgeheimdienst durchgeführt worden und „zu 100 Prozent erfolgreich“ gewesen: „Wir können kurz und prägnant sagen, dass eine der drei Oreschnik-Raketen auf ihrem Territorium in Kapustin Yar erfolgreich zerstört wurde.“ Maliuk gab keine Details darüber bekannt, wie die Operation durchgeführt wurde.
Russland hatte die Oreschnik (deutsch: Haselnussstrauch) erstmals im November 2024 gegen die Ukraine eingesetzt. Der Einsatz der experimentellen Mittelstreckenrakete erregte damals Aufsehen. Wladimir Putin zufolge soll die Rakete nicht abgefangen werden können und über eine Zerstörungskraft verfügen, die mit der einer Atomwaffe vergleichbar sei. Westliche Experten stellten diese Behauptungen jedoch infrage. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte ukrainische Geheimdienstbeamte mit der Information, Russland habe in diesem Jahr drei Oreschnik-Raketen produziert und plane, die Jahresproduktion auf sechs zu verdoppeln.
14:25 Uhr – Ukraine liefert russischen Soldaten für Kriegsverbrecherprozess aus
Die Ukraine hat am Freitag nach eigenen Angaben erstmals einen russischen Soldaten an Litauen ausgeliefert, wo dieser wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden soll. Der ukrainische Generalstaatsanwalt Ruslan Krawtschenko teilte auf Telegram mit, es sei das „erste Mal“ seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges, dass die Ukraine einen russischen Soldaten an ein anderes Land ausgeliefert habe.
Der in der Ukraine festgenommene Seemann, der in der russischen Militärpolizei gedient habe, sei an illegalen Festnahmen, Folter und unmenschlicher Behandlung von Zivilisten und Kriegsgefangenen beteiligt gewesen, sagte Krawtschenko. Eines der Opfer sei ein litauischer Staatsbürger gewesen. Vilnius treibe eine Anklage wegen Kriegsverbrechen gegen den Mann voran, dem eine lebenslange Haftstrafe in dem Nato- und EU-Mitgliedsland droht. Die Auslieferung sei „ein historischer und wichtiger Präzedenzfall für das gesamte internationale Justizsystem“, sagte der ukrainische Generalstaatsanwalt.
13:12 Uhr – Ukraine: 160 russische Öl- und Energieanlagen seit Jahresbeginn getroffen
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Geheimdienstes SBU seit Jahresbeginn 160 russische Öl- und Energieanlagen getroffen. Die fortgesetzten Angriffe sollten die Fähigkeit Russlands verringern, seinen Krieg in der Ukraine zu finanzieren, sagte SBU-Chef Wassyl Maljuk. Vor dem Winter haben die Ukraine und Russland ihre Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes verstärkt.
In der Ukraine legten laut den Vereinten Nationen zuletzt massive russische Luftangriffe Teile der Energie-, Wasser- und Heizungssysteme lahm. Die Lage für die betroffenen Menschen spitze sich angesichts des aufziehenden Winters mit eisigen Temperaturen zu, sagte der UN-Nothilfekoordinator für die Ukraine, Matthias Schmale, in Genf. In der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Schostka in der Region Sumy sei es nach russischen Attacken fast im gesamten Oktober zu Stromausfällen gekommen.
12:42 Uhr – Russland soll Rakete eingesetzt haben, wegen der Trump ein Abkommen aufkündigte
Russland soll die Ukraine in den vergangenen Monaten mit einer Marschflugrakete angegriffen haben, deren geheime Entwicklung Donald Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident dazu veranlasst hatte, ein Atomwaffenkontrollabkommen mit Moskau aufzukündigen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den ukrainischen Außenminister Andrii Sybiha. Russland habe die bodengestützte Rakete 9M729 seit August 23-Mal auf die Ukraine geschossen, zitiert Reuters einen weiteren hochrangigen ukrainischen Beamten. Auch im Jahr 2022 habe die Ukraine zwei Abschüsse der Rakete registriert.
Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht sofort auf eine Anfrage. Die Rakete 9M729 hatte die USA im Jahr 2019 zum Ausstieg aus dem Vertrag über mittelstreckige Nuklearwaffen (INF-Vertrag) veranlasst. Die damalige Trump-Regierung erklärte, die Rakete verstoße gegen den Vertrag und könne weit über ihre Reichweite von 500 Kilometern hinaus fliegen, obwohl Russland dies bestritt.
12:00 Uhr – Orban will von Trump Ausnahme von US-Sanktionen gegen russisches Öl
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will bei US-Präsident Donald Trump eine Ausnahme von den amerikanischen Sanktionen gegen russisches Öl erwirken. Er hoffe, Trump bei einem Treffen Ende nächster Woche in Washington von der besonderen Lage Ungarns überzeugen zu können, sagte Orban am Freitag. Als Grund nannte der langjährige Trump-Verbündete die hohe Abhängigkeit seines Landes von Pipeline-Lieferungen für die Energieversorgung. „Ungarn ist ein Binnenstaat“, sagte Orban. „Wir sind von den Transportwegen abhängig, die Ungarn mit Energie versorgen. Das sind hauptsächlich Pipelines.“ Man müsse den USA diese besondere Situation verständlich machen, wenn man Ausnahmen von den Sanktionen gegen Russland erwirken wolle.
09:40 Uhr – Ukrainische Drohnen treffen Heizkraftwerk in Russland
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt. Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien. Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.
dpa/AFP/AP/Reuters/gub/cvb/krott/jm




















