Michel Friedman in Klütz: Was zur Hölle geschah denn nun wirklich in Klütz? | ABC-Z

Ein Skandal: Der Publizist Michel Friedman wird erst eingeladen, dann wieder ausgeladen. Das wurde aufgeregt diskutiert und kommentiert. Doch mit allen Beteiligten vor Ort hat niemand gesprochen. Wir machen es jetzt mal.
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Das ist also die Stadt, in der die Angst vor Rechtsextremen so groß ist, dass man einen Juden nicht auftreten lassen wollte? Die Sonne strahlt auf den Kirchturm. Die Kunstgalerie sieht ein bisschen esoterisch aus. Der Kaufmannsladen erinnert an ein anderes Jahrtausend, auch wegen des Namens: “Ihr Kaufmann”. Daneben ein Protestplakat: “Gegen Windrad-Wildwuchs”.
Klütz, Mecklenburg-Vorpommern, 3.000 Einwohner und eigentlich unbekannt. Das änderte sich Mitte September, da machte die Nachricht die Runde, das in Klütz beheimatete Literaturhaus Uwe Johnson habe den Publizisten Michel Friedman erst eingeladen – und dann, auf Geheiß des Bürgermeisters, wieder ausgeladen. Die Furcht vor einem rechten Mob sei zu groß gewesen, hieß es. Woraufhin der PEN Berlin eine Kundgebung in Klütz organisierte, mit Michel Friedman. Viele Medien berichteten über den Fall, auch die ZEIT. Bald trat der Bürgermeister zurück. Und der Literaturhausleiter wurde freigestellt.





















