Drogenlabor bei Razzia in Nauen hochgenommen – zwei Festnahmen | ABC-Z

“Das größte Labor, das ich je gesehen habe”: Zoll und Polizei haben bei einer Razzia in Nauen ein Drogenlabor ausgehoben. Die Ermittler gehen von mehreren hundert Kilo Amphetaminen aus. Der Einsatz dauert wohl bis Freitag an.
Polizei und Zollfahndung haben in Nauen (Havelland) ein großes Drogenlabor ausgehoben. Bei einem mehrstündigen Großeinsatz am Mittwoch wurden zwei Tatverdächtige festgenommen, wie ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg sagte. “Wir haben außerdem über 200.000 Euro in bar und rund 100 Kilo fertige Drogen sichergestellt.” Das Labor befinde sich in einer angemieteten Lagerhalle in einem Industriegebiet.
“Es wird mindestens heute den ganzen Tag dauern, die Chemikalien zu sichern und abzutransportieren”, so ein Zoll-Sprecher am Donnerstag. Voraussichtlich gehe der Einsatz auch noch am Freitag weiter. Das liege auch in den Ausmaßen begründet: “Das ist das größte Labor, das ich je gesehen habe. Und ich bin seit 25 Jahren Ermittler”, sagte ein Drogenfahnder sagte am Mittwoch.
Es seien die Drogen 3-CMC und 4-CMC gefunden worden, teilte der Zoll mit. Sie gehörten zu den Amphetaminen und seien als Partydroge einzustufen. Neben bereits fertigen Drogen seien bei der Razzia außerdem große Mengen an chemischen Stoffen entdeckt worden, die für die Herstellung benötigt werden. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet. Chrystal Meth gehöre nach bisherigen Erkenntnissen nicht dazu.
Die Arbeit sei unter Gesundheitsschutzgesichtspunkten schwierig. “Im Moment gibt es noch keine Freigabe, dass wir da ohne Gasmaske rein können”, sagte der Sprecher.
“Die ganzen Chemikalien müssen analysiert werden, damit wir genau feststellen können, was sie damit machen können.” Noch sei das nicht eindeutig zu beantworten. Er sei sicher, “es kommen noch andere Drogen dazu.” Zudem müsse geklärt werden, wohin die Chemikalien transportiert und sicher entsorgt werden könnten.
An der Razzia unter der Federführung des Zollfahndungsamtes seien zunächst 120 Einsatzkräfte beteiligt gewesen, später rund 150, unter anderem auch von der Bundespolizei sowie der Landespolizei Berlin und der Landespolizei aus Brandenburg. Die Ermittlungen liefen bereits seit Mai, sagte der Sprecher. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder).
Sendung: Radioeins, 29.10.2025, 17:00 Uhr















