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Liveblog Krieg in Nahost: Netanjahu ordnet „heftige Angriffe“ im Gazastreifen an | ABC-Z

Die israelische Regierung wirft der Hamas vor, das Gaza-Abkommen gebrochen zu haben, weil diese Teile einer Leiche zurückgegeben hat, die schon kurz nach Kriegsbeginn aus dem Gazastreifen geholt wurde. Das sei eine „klare Verletzung“ der Vereinbarung zur Beendigung des Gazakriegs, teilte das Büro von Benjamin Netanjahu mit. Der Ministerpräsident werde mit den Spitzen von Armee und Sicherheitsbehörden beraten, wie Israel darauf regieren werde. 
Die sterblichen Überreste, die am Montagabend übergeben worden waren, wurden am Dienstag als Teile der Leiche von Ofir Tzarfati identifiziert. Der Israeli war am Morgen des 7. Oktober 2023 auf dem Supernova-Festival gewesen, um seinen 27. Geburtstag zu feiern. Er wurde angeschossen in den Gazastreifen verschleppt und dort laut israelischen Angaben ermordet. Ende November 2023 wurde sein Leichnam von Soldaten aufgefunden und zurückgebracht. Aber offenbar nicht vollständig. Im März 2024 wurden weitere sterbliche Überreste zurück nach Israel gebracht. 
Tzarfatis Familie reagierte schockiert auf die Nachricht, dass nun ein weiteres Mal Teile seiner Leiche übergeben wurden. „Dies ist das dritte Mal, dass wir gezwungen sind, Ofirs Grab zu öffnen und unseren Sohn erneut zu beerdigen. Der Kreis sollte eigentlich im Dezember 2023 geschlossen werden, aber er schließt sich nie wirklich“, hieß es in einer Mitteilung. Die Familie sprach von einer „abscheulichen Manipulation“ durch die Hamas, die darauf abziele, die Vereinbarung zu sabotieren. 

Der Angehörigenverband „Familienforum“ forderte ein Treffen mit Netanjahu, um über die „wiederholten Verletzungen“ des Gaza-Abkommens durch die Hamas zu sprechen. Netanjahu müsse darlegen, wie er alle Leichen zurückzubringen gedenke. 

Um die Rückgabe der letzten 28 Leichen entführter Personen im Gazastreifen gibt es seit dem Beginn der Waffenruhe vor rund zwei Wochen einen Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Die Islamisten geben an, manche Leichen nicht sofort und ohne Weiteres bergen zu können. In manchen Fällen sei auch unbekannt, wo die Leichen sich befinden. 
Inzwischen hat die israelische Armee ägyptische Fachleute in den Gazastreifen gelassen, die dort bei der Suche nach Leichen helfen sollen. Zudem erlaubte die Armee es Hamas-Mitgliedern, zusammen mit Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Gebieten nach Leichen zu suchen, die von der Armee gehalten werden. Die Truppen zogen sich dafür temporär zurück. Am Dienstag hieß es, Israel werde solche gemeinsamen Suchaktionen wieder untersagen. Dies sei eine Reaktion auf die Rückgabe von Leichenteilen Tzarfatis. 

Verstärkt wird die Kontroverse dadurch, dass Medienberichten zufolge eine Drohne des Militärs filmte, wie Hamas-Mitglieder Leichenteile aus einem Gebäude in Gaza-Stadt brachten und an einer anderen Stelle vergruben. Dort seien diese Leichenteile dann später gemeinsam mit den IKRK-Mitarbeitern vermeintlich aufgefunden worden. 

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