Was sich Erdinger Jugendliche von der Stadt wünschen – Erding | ABC-Z

Was wünschen sich junge Leute in Erding? Treffpunkte, Wände zum Sprayen für Graffitikünstler, Skate-Anlagen, Tischtennisplatten am Kronthaler Weiher, gepflegte Basketballplätze, gute S-Bahn- und Busangebote, Kioske mit längeren Öffnungszeiten, Kreativ-Ateliers und Räume zum Lesen und Lernen: Mehr als 50 Jugendliche haben an einer zum ersten Mal von der Stadt organisierten Jungbürgerversammlung teilgenommen. Diese hatte der Stadtrat auf Vorschlag der SPD-Fraktion beschlossen.
In der Mensa der Mehrzweckhalle am Erdinger Lodererplatz konnten die Jugendlichen vor Max Gotz (CSU), Mitgliedern des Stadtrats und Mitarbeitern der Stadtverwaltung ihre Vorstellungen äußern: „Der Dialog ist wichtig, eure Beteiligung ist ein wichtiger Input und Impuls für den Stadtrat“, sagte der Oberbürgermeister. Entwicklungskonzepte sollten mit Beteiligung der Bürger – auch der jungen Leute – und „nicht im Hau-Ruck-Verfahren“ umgesetzt werden.
Während der Diskussionsrunde Ging Gotz auf die Wünsche genauer ein: Gotz sagte zu den gewünschten Skater-Anlagen, dass neue Angebote, etwa im Norden der Stadt Erding, geplant seien. Es würden Grundstücke mit gebührendem Abstand zur Wohnbebauung gesucht. Konflikte mit Nachbarn müssten vermieden und die Aufsichtsfrage wegen möglicher Unfälle geklärt werden. Überdachungen oder Skater-Hallen seien aus Kostengründen nicht realisierbar, sagte Gotz.
Ein Jugendlicher wünschte sich, dass die Stadt für Graffitikünstler Häuserfassaden zur Verfügung stellt. Gotz erklärte dazu, dass nach geeigneten Fassaden für diese Kunstform gesucht werde. Er wolle das Sprayen selber mal ausprobieren. „Schmierfinken“, die politische Parolen und Symbole aufsprühen wollten, seien allerdings nicht erwünscht.
Ein Jugendlicher regte Verbesserungen an Freiluft-Basketballanlagen an. Die Böden seien oft rutschig, die Basketballkörbe wackelten. Gotz sagte Verbesserungen zu, schließlich sei Basketball nach dem WM- und EM-Titel der Nationalmannschaft angesagt. Agelos Paraschos kritisierte, dass es am Kronthaler Weiher zu wenige Outdoor-Tischtennisplatten gebe. Gotz sagte zu, zur Sommersaison 2026 weitere Platten am Freizeitgelände aufstellen zu lassen. Paraschos fügte hinzu, dass beim Weihnachtsmarkt zum Schlittschuhlaufen echte Eisflächen in der Altstadt – wie früher – super wären. Dies sei wegen der hohen Strom- und Energiekosten der Kühlung nicht mehr möglich, hieß es dazu. Schlechte Nachrichten auch für Warmduscher: Wegen der Kosten werde im Sanitärbereich der Semptsporthalle kein warmes Wasser angeboten, antwortete Gotz auf die Frage eines Besuchers.
Lesen und Lernen ist auch im Bürgerhaus möglich
Felix Sommer forderte mehr Sicherheit vor Fahrraddieben. Ein Fahrradparkhaus wäre denkbar, sagte Gotz dazu. Schülerinnen des Korbinian-Aigner-Gymnasiums regten ein Atelier für Kreative und Räume zum Lesen und Lernen an. Der Oberbürgermeister teilte dazu mit, dass die Ideen gut seien, aber die Frage nach der Aufsicht geklärt werden müsse. Zum Lesen oder Lernen könnten zu bestimmten Zeiten Räume im Bürgerhaus – später auch in der Bücherei – angeboten werden.
Außerdem gab es Fragen zu Bahnausbau und Busfahrplänen. Gotz forderte die schnelle Realisierung von Ringschluss und Walpertskirchner Spange. Der Deutschen Bahn (DB) warf er „Versäumnisse“ vor. Er kündigte einen „kräftigen Brief“ an die Deutsche Bahn an, die sich „mehr bewegen“ müsse. Zu den Busverbindungen sagte er, dass eine Unterschriftenliste der Schüler mit konkreten Argumenten zur Dringlichkeit an ihn und Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) geschickt werden könne. Zu den Öffnungszeiten von Kiosken teilte Gotz mit, dass Vertreter des Stadtmarketings mit deren Betreibern darüber reden werden.
Der Oberbürgermeister zollte den Jugendlichen nach der „beeindruckenden Versammlung“ Respekt. Sie sollten sich weiter engagieren. Die Versammlung solle künftig jährlich stattfinden. „Wir wollen die Versammlung etablieren“, bekräftigte zweite Bürgermeisterin Petra Bauernfeind (Freie Wähler).




















