Frankreich in der Krise: Ratingagentur Moody’s setzt Ausblick für Frankreich auf “negativ” | ABC-Z

Die Ratingagentur Moody’s hat auf die anhaltende politische Instabilität in Frankreich reagiert. Sie setzte den Ausblick für das Land von “stabil” auf “negativ”. Die Bewertung der Kreditwürdigkeit belässt Moody’s unverändert beim Rating Aa3. Die Agenturen Fitch und S&P hatten Frankreichs Kreditwürdigkeit zuletzt von AA- auf A+ herabgestuft.
Moody’s begründete die Verschlechterung des Ausblicks mit “zunehmenden Risiken einer Schwächung der Institutionen und der
Regierungsführung in Frankreich” sowie einem “teilweisen Rückschlag bei
den Strukturreformen”. Die “anhaltende Fragmentierung der politischen Landschaft” Frankreichs
stelle ein Risiko dar und könnte das Funktionieren der Institutionen
beeinträchtigen.
Die Nationalversammlung in Paris ist seit den
vorgezogenen Neuwahlen im Sommer 2024 in drei miteinander verfeindete
Blöcke gespalten, von denen keiner mehrheitsfähig ist. Premierminister Sébastien Lecornu war Anfang Oktober nach nur wenigen Wochen im Amt zurückgetreten, wurde jedoch wenige Tage später von Präsident Emmanuel Macron erneut zum Premier ernannt. Aktuell drohen die Sozialisten Lecornu mit einem Misstrauensantrag.
Frankreich hat mit Rekordverschuldung zu kämpfen
Frankreich verzeichnet derzeit eine
Rekordverschuldung in Höhe von 3,4 Billionen Euro. Sowohl die
Verschuldung in Höhe von 115 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als
auch das Defizit in Höhe von 5,8 Prozent im vergangenen Jahr nähern
sich jeweils dem Doppelten der EU-Grenzwerte.
Ratingagenturen wie Fitch, Moody’s
und S&P stufen die Kreditwürdigkeit von Unternehmen und Staaten ein, also ihre Fähigkeit, ihre Schulden zurückzuzahlen. Die
Bewertungsstufen reichen von AAA (beste Bewertung) bis D
(Zahlungsausfall). Eine Herabstufung durch die Agenturen ist für die
Staaten problematisch, weil sie in der Folge damit rechnen müssen,
höhere Zinsen auf ihre Staatsanleihen zahlen zu müssen.





















