Tesla mit nächstem Gewinnrückgang trotz Verkaufsrekords – Wirtschaft | ABC-Z

Tesla hat im vergangenen Quartal so viele Autos wie bisher noch nie verkauft – und trotzdem den nächsten Gewinnrückgang erlitten. Der von Elon Musk geführte Elektroauto-Hersteller verdiente gut 1,37 Milliarden Dollar, das waren 37 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zu den Problemen Teslas gehören neben der wachsenden Konkurrenz auch Trumps Importzölle für Autos und Bauteile. Im vergangenen Quartal hätten die Zölle Tesla mehr als 400 Millionen Dollar gekostet, sagte Finanzchef Vaibhav Taneja. Der Quartalsumsatz stieg unterdessen im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf knapp 28,1 Milliarden Dollar (rund 24,2 Milliarden Euro).
Auslöser für den Verkaufsrekord war der Schlussspurt am Ende der US-Elektroauto-Subventionen Ende September. Viele Interessenten wollten sich noch schnell die Steuergutschrift von 7500 Dollar sichern, die US-Präsident Donald Trump auslaufen ließ. Die Auslieferungen stiegen im Jahresvergleich um 7,4 Prozent auf 497 099 Fahrzeuge. In den beiden ersten Quartalen waren sie noch um jeweils rund 13 Prozent gefallen. Experten gehen davon aus, dass die vorgezogenen Käufe ab dem laufenden Quartal fehlen dürften.
Musk erklärte allerdings, dass autonomes Fahren und humanoide Roboter die Zukunft von Tesla sein würden. Bisher startete Tesla einen Robotaxi-Service für vom Konzern ausgewählte Kunden in Teilen der texanischen Stadt Austin und der Region um San Francisco. In Austin fährt bisher ein Aufpasser auf dem Beifahrersitz mit. In Kalifornien sitzt sogar ein Mensch am Steuer, weil Tesla dort keine Lizenz für den Betrieb eines fahrerlosen Beförderungsdienstes hat. Musk sagte, Tesla werde bis Jahresende in Austin teilweise auf die Begleitperson auf dem Beifahrersitz verzichten können.
Musk behauptet, alle neuen Teslas seien technisch fürs autonome Fahren bereit
Auch wolle der Konzern seinen Robotaxi-Dienst bis dahin in acht bis zehn US-Städten an den Start bringen. Musk behauptet, dass alle Teslas, die jetzt das Werk verlassen, technisch fürs autonome Fahren bereit seien. Der Konzern sei inzwischen so vom Erfolg überzeugt, dass man im kommenden Jahr die Produktion mit einem spezialisierten Robotaxi-Modell ohne Lenkrad und Pedale ergänzen werde. Unterdessen hat der Konkurrent Waymo bereits mehrere hundert komplett fahrerlose Robotaxis auf US-Straßen und will international auch in London und Tokio fahren.
Musk beharrt zudem darauf, dass die humanoiden „Optimus“-Roboter des Konzerns das Potenzial hätten, zum „größten Produkt aller Zeiten“ zu werden. Die für kommendes Jahr in Aussicht gestellte Version 3 werde sich so flüssig bewegen, dass sie „wie ein Mensch in einem Roboter-Kostüm“ wirken werde.
Trumps Politik dürfte nach Einschätzung von Marktbeobachtern auch eine andere wichtige Geldquelle von Tesla versiegen lassen: den Verkauf von CO₂-Emissionsrechten an andere Hersteller. Diese Erlöse hatten Tesla schon oft durch schwierige Zeiten geholfen. Im vergangenen Quartal verdiente Tesla damit noch 419 Millionen Dollar. Das waren allerdings 44 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Trump hatte Strafen für das Überschreiten von CO₂-Grenzwerten abschaffen lassen. Das Geschäft mit CO₂-Emissionsrechten dürfte damit zum Erliegen kommen.





















