Politik

Johann Wadephul: Sanfter Druck und nette Worte | ABC-Z

Am vergangenen Montag, als Donald Trump sich von arabischen und europäischen Regierungschefs im ägyptischen Scharm al-Scheich für die Waffenruhe in Gaza feiern ließ, lobte er einen anderen Regierungschef ganz besonders für dessen Hilfe: den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Erdoğan, sagte der amerikanische Präsident, sei ein “tough cookie”, “ein harter Typ”, ein “Freund” und überhaupt: “Einer der Besten in der ganzen Welt.”

Derart überschwänglich ist das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei nicht.

Routiniert freundlich zeigten sich der türkische Außenminister Hakan Fidan und der deutsche Außenminister Johann Wadephul am Freitag, als sie am Nachmittag in der türkischen Hauptstadt Ankara nach dem Antrittsbesuch des deutschen Außenministers gemeinsam vor die Presse traten. Und dennoch setzte der amerikanische Präsident mit seinem Erdoğan-Lob gewissermaßen den geopolitischen Ton für diese Begegnung: In Gaza ruhen zwar die Waffen, aber von einem echten, stabilen Frieden sind Israel und die Hamas weit entfernt. In dieser Lage kommt es auf jene Länder an, die gleichzeitig gute Beziehungen zur Hamas und zu westlichen Ländern haben. Und das sind vor allem Katar, Ägypten – und die Türkei.

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