Was zieht man zur Fashion Week an? | ABC-Z

Die britische „Times“ bemerkte in ihrer Berichterstattung über den Auftritt von Meghan, der Herzogin von Sussex, die ohne Harry zur Pariser Modewoche gekommen war, dass der Welt nun vorenthalten bleibe, was er wohl zu einer Fashion Week anzuziehen gehabt hätte.
Die zwei wichtigsten Designer der Stadt, die in den vergangenen Tagen ihre Debüts bei Dior und Chanel gegeben haben, führen eindrücklich vor, dass Harry sich nicht die Mühe für Anzug und Krawatte hätte machen müssen. In Salomon-Wanderschuhen, Jeans und dunkelblauem Strickpulli, darunter ein weißes T-Shirt, mögen manche Leute in diesen Herbsttagen zum letzten Mal zum Hobbyapfelpflücken aufbrechen. Oder zum langen Spaziergang, siehe Text rechts. Jonathan Anderson, der neue Designer von Dior, trägt den Look zum Finale auf dem Laufsteg bei Dior.
Matthieu Blazy wiederum erinnerte in Nike-Turnschuhen bei Chanel ein bisschen an Joschka Fischer in Nike-Turnschuhen beim Ablegen des Amtseids, damals 1985.
Auch das ist heute Mode
Denn selbst wenn die Luxusmode schon vor einem Jahrzehnt bei Sneakers und Hoodies angekommen ist und längst Konsens darüber herrscht, dass jeder Gast zur Modenschau kommen kann, wie er mag, egal ob schick oder mit Gummisohlen, sind die Bilder von Anderson und Blazy doch eine Zäsur. Wenn auch die Hochämter der Pariser Mode nun von Typen in Jeans und Schlabberpullis geleitet werden, dann dürften Kleiderordnungen schlussendlich veraltet sein.
Das muss man nicht betrauern – man kann es sogar als Errungenschaft sehen. Denn selbst die Sneaker-Fraktion kann durchaus über den eigenen Anspruch an Komfort hinaus entwerfen: Da tragen die Frauen bei Chanel und Dior High Heels und Hüte, Stufenvolants und Schleifen. Auch das ist heute Mode.





















