Gemeindevorsteher-Stichwahlen am Sonntag in Hennigsdorf, Velten, Wriezen und Glienicke/Nordbahn | ABC-Z

Bürgermeister-Wahlen
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Weil keiner der Kandidierenden die erforderliche absolute Mehrheit der Stimmen bei der Wahl zum Bürgermeister bekam, kommt es neben der Landeshauptstadt Potsdam sowie Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) auch in drei Kommunen in Oberhavel sowie einer in Märkisch-Oderland am Sonntag, 12. Oktober zur Stichwahl.
Hennigsdorf seit 1990 SPD-geführt
Seit 1990 hat die SPD in Hennigsdorf immer die absolute Mehrheit bei den Bürgermeisterwahlen geholt. Diesmal hat sie Amtsinhaber Thomas Günther von der SPD mit 49,8 Prozent der Stimmen denkbar knapp verfehlt. Nur 21 Stimmen hätte er mehr gebraucht.
Nun muss Günther am Sonntag in einer Stichwahl noch einmal antreten, um Bürgermeister zu werden. Sein Herausforderer Oliver Schönrock von der Bürgervereinigung Bürger für Hennigsdorf kam im ersten Wahlgang auf 32,8 Prozent der Stimmen.
Große Herausforderungen: Krankenhaus, Industrie, Wohnungen
Der künftige Bürgermeister steht vor großen Herausforderungen. Neben der beschlossenen Schließung des Krankenhaus-Standortes in Hennigsdorf bangt der Industriestandort auch um seine großen Unternehmen. Im Stahlwerk herrscht seit Anfang des Jahres Kurzarbeit, bei Alstom sollen demnächst keine Züge mehr gebaut werden. Dennoch soll Hennigsdorf Industriestandort bleiben.
“Wir leben von der Industrie und zwar nicht nur der großen”, sagt Thomas Günther dem rbb. Auch kleinere Unternehmen in den Bereichen Metall und Elektro und Biotechnologie hätten sich gut etabliert und müssten gepflegt werden, damit sie bleiben. Amtsinhaber Günther will unter anderem dem großen Wohnungsdruck im Berliner Speckgürtel begegnen, indem der Stadtteil Hennigsdorf-Nord weiterentwickelt werden soll.
Günthers Gegenkandidat Oliver Schönrock hat es in Hennigsdorf als erster Kandidat seit 1990 in die Stichwahl gegen einen SPD-Kandidaten geschafft. Der 57-Jährige ist Unternehmer, führt ein KfZ-Sachverständigenbüro und eine Werbeagentur. “Das Gemeinschaftsgefühl liegt mir ganz stark am Herzen, das würde ich versuchen zu stärken. Und eben auch den Zusammenhalt zwischen allen Generationen, Jugend, Senioren, dass die alle mitgenommen werden”, sagt Schönrock dem rbb. Er kämpft unter anderem für den Erhalt von Schrebergartenflächen, auf denen Einfamilienhäuser entstehen sollen. Als Alternativflächen kommen für ihn Neu-Brück oder ein Areal in Hennigsdorf-Nord in Betracht.
Für Sonntag hoffen beide Kandidaten in Hennigsdorf auf eine höhere Wahlbeteiligung. Sie lag am 21. September bei 44,8 Prozent. Ausgeschieden war dabei die dritte Bewerberin ums Amt, Birgit Tornow-Wendland (CDU), die 17,5 Prozent erzielt hatte. Mehr als 20.000 Menschen sind in Hennigsdorf wahlberechtigt.
Marcel Siegert und Manuela Nebel in Velten in Stichwahl
In Velten waren vier Kandidierende im September zur Bürgermeisterwahl angetreten. Pro-Velten-Kandidat Marcel Siegert kam bei der Wahl mit 38,8 Prozent auf die meisten Stimmen. Auf Platz zwei folgte Einzelbewerberin Manuela Nebel mit 33,2 Prozent. Beide gehen nun in die Stichwahl.
Ausgeschieden waren Marco Schulze (AfD) mit 17,5 Prozent sowie Andreas Müller (CDU) mit 10,1 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 58,6 Prozent. Knapp 10.000 Menschen sind in Velten wahlberechtigt. Amtsinhaberin Ines Hübner (SPD) ist seit 2010 im Amt, aber hatte frühzeitig erklärt, nicht für eine dritte achtjährige Amtszeit zu kandidieren.
Arno Steguweit und Uwe Klein in Glienicke/Nordbahn in Stichwahl
In der Gemeinde Glienicke/Nordbahn waren sechs Personen zur Bürgermeisterwahl angetreten, von denen es CDU-Kandidat Arno Steguweit und SPD-Kandidat Uwe Klein in die Stichwahl schafften. Steguweit kam dabei mit 35,5 Prozent auf die meisten Stimmen. Klein erreichte mit 26,2 Prozent die zweitmeisten Stimmen.
Ausgeschieden waren André Spannemann (AfD), Lydia Neilson (Grüne) sowie die beiden Einzelbewerber Michael Breier und Mario Eberhardt.
Die Wahlbeteiligung hatte bei 61,8 Prozent gelegen. Insgesamt sind in Glienicke/Nordbahn 10.200 Menschen wahlberechtigt. Amtsinhaber Hans Günther Oberlack (FDP) hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Nach 16 Jahren im Amt will er die Geschäfte übergeben und in den Ruhestand gehen.
Karsten Ilm und Thomas Knels in Wriezen in Stichwahl
In der Kleinstadt Wriezen (Märkisch-Oderland) mit rund 7.000 Einwohnern geht es am Sonntag ebenfall in die zweite Runde. Die beiden Kandidaten Karsten Ilm (CDU) und Thomas Knels (AfD) treten in der Stichwahl gegeneinander an.
Der amtierende Bürgermeister Ilm kam im ersten Wahlgang auf 48,8 Prozent der Stimmen und verpasste die absolute Mehrheit nur knapp, Knels kam auf 27,0 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 60 Prozent.
Der dritte angetretene Kandidat Nils Nestler vom Bündnis “Wriezen Richtung Zukunft” kam auf 24,2 Prozent und ist damit in diesem nun ersten Wahlgang ausgeschieden.
Die hauptamtlichen Bürgermeister werden jeweils für acht Jahre gewählt, stimmberechtigt sind alle Einwohnerinnen und Einwohner ab 16 Jahren.













