Testspiel: Tuchels England zu gut für Wales – auch ohne Bellingham und Kane | ABC-Z

Harry Kane ist verletzt, Jude Bellingham nicht nominiert – doch Thomas Tuchels England überzeugt beim (3:0) im Testspiel gegen Wales auch ohne seine beiden besten Fußballer.
Es waren 121 Sekunden gespielt, als die Fernsehkameras Englands Nationaltrainer Thomas Tuchel beim Testspiel gegen Wales zum ersten Mal einfingen. Tuchel hüpfte, einmal, zweimal, die Hände zu Fäusten geballt. Er bejubelte den Führungstreffer für England. Erzielt hatte ihn Morgan Rogers mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz. Für Rogers, 23, war es im neunten Länderspiel das erste Tor.
So lief das an diesem Abend: Auf dem Spielfeld bestimmten Tuchels Engländer das Spiel, sie ließen Ball und Gegner laufen. Irgendwann erspähten sie eine Lücke, oder Wales machte einen Fehler – beides kam vor. So fielen die Tore. Früher oder später waren die Kameras dann immer auch auf Tuchel gerichtet.
So war das auch, als in der 11. Minute das 2:0 für England fiel: Rogers bereitete den Treffer mit einer halbhohen Hereingabe vor, sie flog durch den Fünfmeterraum der Waliser, ehe am langen Pfosten Ollie Watkins vollendete. Das 3:0 erzielte Bukayo Saka – und was was das für ein tolles Tor: Saka stand am rechten Strafraumrand, als er an den Ball kam. Er machte zwei, drei schnelle Schritte, dann schoss er auf das lange Eck, mit Gefühl und Präzision. An der Seitenlinie freute sich Trainer Tuchel.
Für seinen Verzicht auf Bellingham ist Tuchel viel kritisiert worden
Für Tuchel, 52, war es der sechste Sieg im siebten Länderspiel als Nationaltrainer Englands. Trotzdem hatte es zuletzt Kritik an ihm gegeben, was weniger mit seiner Statistik als vielmehr mit seiner Kadernominierung zu tun hatte. Auf Jude Bellingham, der die Länderspiele im September verletzt verpasst hatte, nun aber wieder spielfähig gewesen wäre, verzichtete er auch diesmal.
“Er ist ein besonderer Spieler, und für besondere Spieler kann es besondere Regeln geben”, sagte Tuchel und meinte Bellingham. “Aber dieses Mal wollten wir bei der gleichen Gruppe bleiben, die im September so gut funktioniert hat.” Das kam nicht überall gut an. Der “Mirror” zum Beispiel schrieb: “Wie auch immer er diese Entscheidung verpacken will – den besten Spieler nicht zu berücksichtigen, ist einfach die falsche Entscheidung.”
Ohne Bellingham und Kane – dann glänzt eben Rogers
Gegen schwache Waliser kamen die “Three Lions” auch ohne die Ideen, Pässe, Tore von Bellingham klar. Sogar der Ausfall von Torjäger Harry Kane fiel nicht ins Gewicht. Was auch daran lag, dass diesmal Spieler aus der zweiten Reihe überzeugten. Auffälligster Spieler war Rogers, er war Vorlagengeber und Torschütze, einen zweiten Treffer verhinderte später nur das Aluminium (52.).
Gut möglich, dass Rogers auch gegen Lettland am kommenden Dienstag (14.10.2025, ab 20.45 Uhr) in Tuchels Startelf stehen wird. Dann könnte sich England mit einem Sieg vorzeitig für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr qualifizieren.





















