Berlin

Verdiente Pleite: Union-Frauen scheitern an abgeklärtem SC Freiburg | ABC-Z

0:3-Niederlage

Der SC Freiburg zeigt Union Berlin die Grenzen auf


IMAGO/Contrast

Audio: rbb24 Inforadio | 05.10.2025 | Tabea Kunze | Bild: IMAGO/Contrast

Union Berlin findet gegen coole Freiburgerinnen kein Mittel. Zwei schöne Gäste-Kombinationen bringen die Köpenickerinnen auf die Verliererstraße. Eine Ex-Freiburgerin hätte es dann fast doch noch mal spannend gemacht.

  • Union Berlin unterliegt dem SC Freiburg 0:3
  • Die Köpenickerinnen stehen mit sieben Punkten auf dem siebten Tabellenplatz, der SC Freiburg klettert auf den dritten Rang
  • Naika Reissner verletzte sich offenbar schwer, eine genaue Diagnose steht noch aus

Nach drei Pflichtspiel-Siegen in Folge müssen die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin einen Rückschlag hinnehmen. Der Bundesliga-Aufsteiger verlor am Sonntag in der Alten Försterei mit 0:3 (0:2) gegen den SC Freiburg.

Die Treffer erzielten Maj Schneider (16. Minute), Luca Birkholz (42.) und Alena Bienz (89.).

Der Spielverlauf

Gegen die Gäste aus dem Schwarzwald taten sich die Berlinerinnen von Beginn an schwer, wurden zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt. Vor dem rechten Strafraum agierte Tomke Schneider zu zögerlich gegen Luca Birkholz, die Freiburgerin nutzte den Freiraum und setzte einen satten Schuss ans Außennetz (4.). Die Gästeführung war dann perfekt vorgetragen: Lisa Karl kombinierte auf der linken Seite per Doppelpass mit Sophie Nachtigall und spielte flach in den Strafraum. Dort stand Maj Schneider richtig und lenkte den Ball mit dem Fuß ins Netz – 0:1 aus Union-Sicht (16.).

Ein schwerwiegender Rückschlag folgte kurz darauf: Naika Reissner, bis dahin eine der auffälligsten Union-Spielerinnen, zog auf halblinker Seite in Richtung Strafraum, blieb mit dem linken Fuß im Rasen hängen und ging unter Schmerzen zu Boden. Nach längerer Unterbrechung wurde sie durch Antonia Halverkamps ersetzt. Die Diagnose ist noch nicht bekannt.

Die Gastgeberinnen wirkten verunsichert und passiv. Die klareren Aktionen kamen von den Breisgauerinnen, die kurz vor der Pause nachlegten: Sophie Weidauer verlor beim Aufbau den Ball, Freiburg kombinierte schnell und brachte Luca Birkholz in freie Schussposition – sie staubte ab und erhöhte (42.).

Im zweiten Durchgang erhöhten die Köpenickerinnen den Druck. Einen Freistoß aus vielversprechender Position an der Strafraumkante konnte Halverkamps nicht nutzen (54.). Kurz darauf segelte eine Flanke von Anna Weiß aus dem Halbfeld vors Tor, wo die Ex-Freiburgerin Eileen Campbell per Kopf perfekt gegen die Laufrichtung der Gäste-Keeperin zielte – doch der Ball klatschte an die Latte (57.).

Hier und da setzte Union noch einmal Akzente, angeführt von der fleißigen Dina Orschmann. Doch das Team von Edmond Kapllani blieb jederzeit souverän, stand dicht gestaffelt und ließ die Spielkontrolle nie wirklich entgleiten. Den Schlusspunkt setzte Alena Bienz, die eine Vorlage von Leela Egli aus kurzer Distanz sehenswert per Volleyschuss ins lange Eck zum 0:3 verwandelte (89.).

Lisa Karl (r.) im Zweikampf mit Dina Orschmann

Spielerin des Spiels

Ein Freiburger Urgestein rückte in Köpenick ins Rampenlicht: Kapitänin Lisa Karl, seit ihrem 15. Lebensjahr unter der südbadischen Sonne für den SC aktiv, war unter den durchweg starken Gästen die auffälligste Spielerin. Immer wieder initiierte die Verteidigerin Offensivaktionen über den linken Flügel und brachte Unions Abwehr in Bedrängnis. Symptomatisch die Szene in der 16. Minute, die Karls Freiburgerinnen auf die Siegerstraße führen sollte: Mit einem fairen Tackling zwang sie Dina Orschmann zum Ballverlust ins Seitenaus. Wenige Augenblicke später war Lisa Karl erneut zur Stelle, ließ Anna Weiß per Doppelpass auf dem Flügel stehen und flankte mit Effet vors Tor – wo Maj Schneider zur Führung einschob.

Was war denn da los?

Es war eine dieser Szenen, die einem beim Zuschauen ins Herz fahren: Naika Reissner preschte mit dem Ball am Fuß in Richtung Strafraum, wollte ihre Gegenspielerin mit einem Haken aussteigen lassen. Dabei rutschte sie mit dem linken Standbein weg – ihr gesamtes Körpergewicht schien auf dem Außenknöchel zu lasten. Reissner schlug mehrmals vor Schmerz mit der Faust auf den Rasen, während sich Mitspielerinnen um sie versammelten. Die 20-Jährige humpelte später, gestützt von medizinischen Betreuern, vom Feld. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Zählbares

  • Für Union war es das erste Bundesliga-Spiel ohne eigenen Torerfolg
  • Union war im ersten Durchgang mit 6:14 Schüssen aufs Tor deutlich unterlegen in dieser Statistik; nach der Pause besserte sich das Team und wies 9:5 Schüsse vor
  • Union hatte nur zwei Eckstöße, Freiburg neun

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.10.2025, 16:30 Uhr


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