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Eintracht Frankfurt besiegt Gladbach 6:4: Des Spektakels Haken | ABC-Z

Die Eintracht hat nach zwei empfindlichen Bundesliganiederlagen wieder ein Spiel gewonnen, und das allein ist gegenwärtig für sie ein wichtiger Zählwert. Der 6:4-Erfolg in Mönchengladbach kam in einer Saisonphase zustande, in der im Frankfurter Spiel manches noch zögerlich und kaum etwas selbstverständlich erscheint. Der Sieg zeigte, dass das Fußballteam bei allen vorhandenen Problemen Mittel und Wege zu finden imstande ist. Er hat dadurch eine Relevanz, die über das Resultat hinausgeht.

Was der Mannschaft zuletzt gegen Union und Leverkusen abging, war die Präzision in den Abläufen und das Gefühl von innerer Geschlossenheit, das jeden Zweikampf und die Körpersprache kennzeichnen sollte. In der Begegnung mit der Borussia trat die Eintracht bis kurz nach der Pause, unter maßgeblichem Zutun von Uzun, Chaïbi und Doan, energiegeladen und zielstrebig auf.

Nachdem Koch das halbe Dutzend an Treffern vollgemacht hatte, präsentierte sich die Eintracht dagegen aufs Neue von ihrer weniger überzeugenden Seite: Sie zog sich zurück, ohne kompakt zu stehen, lief nicht mehr konsequent an und verteidigte unorganisiert. Vier Gegentore in 27 Minuten sind der unmissverständliche Beleg, dass es nach den Wechseln (die im Hinblick auf kommende Aufgaben in der Champions League in Madrid und danach zuhause in der Meisterschaft gegen den FC Bayern naheliegend waren) manchem der Nachrücker an Konzentration, Kampfgeist und Klasse am Ball mangelte.

Um die Tiefe des Kaders, das hat dieser Herbst früh offenbart, ist es nicht zum Besten bestellt: In der Abwehr fehlt es nach dem Abgang von Tuta an Alternativen, die für eine Dreifachbelastung unerlässlich sind; im Mittelfeld hat Toppmöller ein Stamm-Duo noch nicht gefunden, das Stabilität verspricht und eine Richtung vorgibt; und in der Angriffsspitze ist Burkardt nach wie vor Hauptdarsteller einer One-Man-Show, weil jene, die ihn entlasten könnten (Wahi, Batshuayi) den über Monate entstandenen Eindruck nicht entkräften können, dass sie das nötige Format nicht mitbringen.

In Frankfurt ist in den vergangenen Jahren viel entstanden, was keine Frage des Zufalls war, sondern das Ergebnis mutiger Entscheidungen in den Transferperioden und bei der Kaderplanung. Wer aus dem daraus gewachsenen Selbstverständnis ableitet, dauerhaft zu denen zu gehören, die den Ton angeben, wird daran gemessen, wie oft er ihn trifft. Der Auftritt in Mönchengladbach sendete dabei zweideutige Signale: Die Eintracht brachte im Borussia-Park ihre Qualitäten zur Geltung, konnte aber mindestens genauso deutlich ihre Schwächen nicht verbergen, die sie sich auf dem angestrebten Niveau nicht leisten darf. Erst recht nicht in der kommenden Woche.

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