Wirtschaft

Wahl in Neustadt: Rheinhesse Levin McKenzie will deutscher Weinkönig werden | ABC-Z

Die 500 Gramm schwere Amtskette, die früher oder später einmal den ersten deutschen Weinkönig schmücken wird, liegt schon bereit: Sieben grüne Turmaline und sechs rote Granate stehen dabei für die 13 deutschen Weinanbaugebiete, die fast alle im pfälzischen Neustadt an der Weinstraße vertreten waren, als am Samstag im Saalbau der Vorentscheid zur Wahl der 77. Deutschen Weinmajestät über die Bühne ging. Fünf von zwölf Bewerbern haben es in Runde zwei geschafft, die vom Südwestrundfunk am Freitag live übertragen wird.

Antreten will auch der aus Wackernheim bei Mainz stammende Levin McKenzie, der Winzer gelernt hat, aktuell Betriebswirtschaft studiert und in den vergangenen zwölf Monaten als erster rheinhessischer Weinkönig die Region der 1000 Hügel „gerockt“ hat. Chancenlos ist der 26 Jahre alte Teamplayer, der unter anderen den Blog „Wein on Wednesday“ betreibt, sicher nicht, wenn es darum geht, die amtierende Weinkönigin Charlotte Weihl zu beerben.

Denn neben profundem Fachwissen und Fremdsprachenkenntnissen, die laut Deutschem Weininstitut ohnehin von allen Kandidaten erwartet werden, verfügt der Rheinhessen- und Müller-Thurgau-Liebhaber über hohe Sympathiewerte und beeindruckende „Rampensau“-Qualitäten. Was ihn unstrittig zu einer guten Wahl machen würde. So steht McKenzie in der Fastnachtszeit beispielsweise als Protokoller des Wackernheimer Carneval Clubs in der „Bütt“, sprich im Eulenfass, um das Jahr noch einmal kritisch Revue passieren zu lassen.

Fünf Bewerber sind noch im Rennen

Darüber hinaus ist er – neben seinem Teilzeitjob als Winzer in einem rheinhessischen Weingut – auch bei der Kerbejugend und für den Fußballverein seiner Heimatgemeinde aktiv. Apropos Sport: Keine Frage, dass sein Herz für den linksrheinischen Bundesligaverein, den FSV Mainz 05, schlägt. Doch bei fast 500 Terminen, die das rheinhessische Majestäten-Team im vergangenen Jahr zu absolvieren hatte, dürfte er zuletzt bestimmt nicht mehr bei jedem Heimspiel seiner „Nullfünfer“ dabei gewesen sein.

Sich selbst bezeichnet der Wackernheimer, der nicht müde wird, die Verdienste aller bisher jemals gewählten Weinköniginnen zu preisen, als Mannschaftsspieler. Ein Jahr lang das ganze Land vertreten zu dürfen, wäre nun aber schon etwas Besonderes. Dafür müsste sich der Rheinhesse, der Deutschlands größtes Anbaugebiet mit einer bestockten Rebfläche von mehr als 27.000 Hektar sowie 132 weinbautreibende Gemeinden repräsentiert, im Finale am Freitag, dem 26. September, von 20.15 Uhr an gegen vier noch im Rennen verbliebene Mitbewerberinnen durchsetzen.

Er tritt gegen Anna Zenz von der Mosel, Katja Simon von der Hessischen Bergstraße, Lucia Winterhalter aus Baden und Emma Meinhardt aus der Region Saale-Unstrut an. Wenn eine der vier Frauen gewinnt, wird sie als deutsche Weinkönigin wie gehabt Krone tragen. Sollte allerdings Levin McKenzie die Juroren und Zuschauer von sich und seinen Qualitäten überzeugen, käme erstmals die neu geschaffene Amtskette zum Einsatz.

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