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Olympische Winterspiele 2014: Deutsche Biathleten erhalten nachträglich Gold für Olympia in Sotschi | ABC-Z

Die deutschen Ex-Biathleten Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp sind im Nachhinein zu Staffelolympiasiegern von Sotschi 2014 erklärt worden. Mehr als elfeinhalb Jahre nach dem Rennen bei den vom russischen Staatsdoping überschatteten Winterspielen bekommen die vier die Goldmedaille der disqualifizierten Russen zugesprochen, wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) mitteilte. Silber geht nun an Österreich und Bronze an Norwegen.

Das deutsche Quartett hatte bei den Winterspielen 2014 mit nur 3,5 Sekunden Rückstand auf Russland den zweiten Platz belegt und Silber gewonnen. Schließlich wurde der Russe Jewgeni Ustjugow des Dopings überführt und scheiterte mit seinen Einsprüchen vor allen gerichtlichen Instanzen. Durch seine rückwirkende Sperre rückt nun Deutschland auf den Goldrang.

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) sah es als erwiesen an, dass Ustjugow wegen Auffälligkeiten in seinem Blutpass gedopt hatte. Die Anwälte des ehemaligen russischen Athleten erklärten zu hohe Hämoglobinwerte ihres Mandanten mit einer genetischen Anomalie, die schon Ustjugows Eltern besessen hätten. Im Oktober 2020 sperrte der CAS Ustjugow. Er scheiterte mehrfach mit seiner Berufung, zuletzt in letzter Instanz vor dem Schweizer Bundesgericht. 

Russen auch 2026 nur neutrale Teilnahme erlaubt

Die vier deutschen Athleten dürfen nun selbst entscheiden, wo sie ihre Goldmedaillen erhalten wollen. Als eine Option nannte das IOC die Olympischen Spiele 2026 im italienischen Cortina d’Ampezzo. Nachdem die “Winterspiele in Italien so nah sind, wäre es schön, wenn wir die Medaillen nächstes Jahr dort bekämen”, hatte Lesser Anfang Juni im Gespräch mit der Welt am Sonntag gesagt.

Auch bei Olympia in Italien bleibt Russland außen vor. Wegen des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine dürfen russische Sportlerinnen und Sportler erneut nur unter bestimmten Bedingungen antreten. So müssen sie als Einzelathleten unter neutraler Flagge teilnehmen und weitere Kriterien erfüllen, wie das IOC jüngst mitteilte. “Der Vorstand wählt denselben Ansatz wie in Paris. Nichts hat sich
geändert”, sagte IOC-Präsidentin Kirsty Coventry. Mit dieser Entscheidung war im Vorfeld gerechnet worden.

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