Historisch, hitzig, heikel: Eisbären Berlin gehen in Mannheim unter | ABC-Z

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Historisch, hitzig, heikel: Eisbären Berlin gehen in Mannheim unter
Fr 19.09.25 | 22:26 Uhr | Von
Nach zwölf Siegen gegen Mannheim in Folge haben die Eisbären Berlin mal wieder verloren gegen einen ihrer Erzrivalen. Bei der 1:7-Klatsche gelang nicht nur wenig. Die Berliner sorgten auch für den negativen Höhepunkt der Partie.
Am dritten Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben die Eisbären Berlin bei den Adler Mannheim vor 12.055 Zuschauern mit 1:7 verloren. Es war der erste Sieg der Adler gegen die Eisbären nach zuvor zwölf Niederlagen in Folge. Überschattet wurde die Partie dabei von einem überharten Einsteigen von Eisbären-Profi Yannick Veilleux gegen Adler-Spieler Luke Esposito, der anschließend mit der Trage vom Eis gebracht werden musste.
Hitziger Beginn
Beim Duell des Ersten in der ewigen DEL-Tabelle DEL (Adler Mannheim) gegen den Rekordmeister (Eisbären) geht es traditionell hoch her. Doch an diesem dritten Spieltag der noch jungen Saison schienen beide Mannschaften nochmal extra motiviert. Es dauerte keine drei Sekunden, ehe die ersten Handschuhe flogen und sich sowohl Luke Esposito (Mannheim) mit Lean Bergmann (Berlin) sowie Dan Renouf (Mannheim) mit Yannick Veilleux (Berlin) prügelte. Die Vorteile lagen dabei leicht auf Seiten der Gastgeber und auch sportlich waren es die Adler, die das Geschehen bestimmten.
14:4 Torschüsse standen nach den ersten 20 Minuten für Mannheim zu Buche. Und ein 1:0 durch Zach Solow, der in der achten Minute gerade richtig im Getümmel vor Eisbären-Torhüter Jonas Stettmer stand, um einen Distanzschuss ins Netz zu lenken. Mit welchem Körper- oder Schlägerteil genau, wird wohl auch für ihn ein ewiges Rätsel bleiben. In der 13. Minute durften sich die Eisbären bei Stettmer bedanken, der eine gute Schusschance des erst 16-jährigen Max Penkin glänzend parierte. Zwar kamen auch die Eisbären zu Chancen, insbesondere durch Tobias Eder (3.) und Eric Mik (19.). Insgesamt aber leisteten sich die Berliner zu viele Fehlpässe, um für noch mehr Gefahr zu sorgen.
Sorgen um Esposito, Penkin historisch
Wer auf baldige Besserung gehofft hatte aus Berliner Sicht, sollte sich mächtig getäuscht sehen im zweiten Drittel, das schon mit der Hiobsbotschaft begann, dass Topscorer Ty Ronning verletzungsbedingt in der Kabinen bleiben musste. Und es ging so weiter. Ein Wechselfehler der Eisbären führte zu einem Powerplay der Mannheimer. Kristian Reichel nutzte die Überzahl nach einem schönem Angriff zum 2:0 in der 23. Minute. Anschließend übertrieb es Berlins Veilleux bei einem Bodycheck gegen Mannheims Esposito maßlos. Der 31-jährige Amerikaner blieb regungslos liegen und musste mit einer Trage vom Feld und anschließend ins Krankenhaus gebracht werden. Wie hart das Einsteigen von Veilleux war, verdeutlicht, dass das Spiel hinterher unterbrochen werden musste, damit eine Eismaschine Blutspuren von der Spielfläche entfernen konnte.
Im anschließenden Powerplay erhöhte Mannheim dann durch Marc Michaelis auf 3:0 (29.). Sechs Minuten später dann wurde Geschichte geschrieben, als Max Penkin nach schönem Alleingang zum 4:0 und im Alter von 16 Jahren, drei Monaten und acht Tagen zum jüngsten DEL-Torschützen aller Zeiten wurde. Anschließend gelang den Gastgebern sogar noch ein Tor in Unterzahl (Reichel, 37.) und ein erneuter Treffer in Überzahlt (Solow, 39.). Berlins Jonas Müller war in der anschließenden Drittelpause und am Mikrofon von Magenta Sport entsprechend bedient, aber auch kämpferisch: „Dumme Strafen. Und dann weiß man ja, dass sie im Powerplay gut sind. Ich denke, das Spiel ist noch nicht vorbei. Wir haben genug Qualität.“
Nur Stettmer ragt heraus
Vorbei war die Partie naturgemäß tatsächlich noch nicht. Doch die Aufholjagd blieb aus, stattdessen ging das Spiel weiter nur in eine Richtung. Folgerichtig ließ auch das 7:0 durch Maximilian Heim in der 42. Mintue nicht lange auf sich warten. Auch defensiv ließen die Adler nicht nach und setzten die Gäste bis zum Schluss dauerhaft unter Druck. Immerhin Eisbären-Schlussmann Stettmer zeigte sich bei seinem ersten Saisoneinsatz von Beginn an weiterhin auf der Höhe. Der 23-Jährige parierte mehrfach glänzend, in der 53. und 56. Minute gar herausragend. Ehe den Berlinern tatsächlich noch der Ehrentreffer gelang. Nach schöner Vorarbeit von Frederik Tiffels war es Markus Vikingstad, der souverän verwandelte (58.).
Wirklich aufhellen konnte aber auch dieses Tor die Laune von Eisbären-Trainer Serge Aubin nicht, der nach Spielschluss gegenüber Magenta TV sagte: “Wir waren nicht gut. Sie haben es von Anfang bis Ende kontrolliert.” Die Chance, es besser zu machen als bei diesem 1:7 bietet sich den Eisbären bereits am Sonntag, den 21. September. Dann im Auswärtsspiel bei den Fischtown Pinguins (14 Uhr).
Sendung: rbb24, 19.09.2025, 22 Uhr















