Wahl-Stammtisch zum Nachschauen: OB-Kandidaten für Frankfurt (Oder) stellen sich vor | ABC-Z

Wahl-Stammtisch zum Nachschauen
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OB-Kandidaten für Frankfurt (Oder) stellen sich vor
In Frankfurt (Oder) wird ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Vier Kandidaten bewerben sich – mit unterschiedlichen Vorstellungen für die Zukunft der Doppelstadt. Beim öffentlichen Wahl-Stammtisch haben sie sich am Dienstagabend vorgestellt.
Die komplette Aufzeichnung des Stammtischs können Sie sich mit Klick auf den Abspielknopf im Titelbild ansehen.
Nachdem Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) ins Brandenburger Innenministerium gewechselt ist, wählt Frankfurt (Oder) am 21. September 2025 ein neues Stadtoberhaupt. Zu diesem Anlass haben Antenne Brandenburg und die “Märkische Oderzeitung” (MOZ) am Dienstag, 16. September zu einem gemeinsamen Wahl-Stammtisch ins Kleist Forum eingeladen.
Im Mittelpunkt stand dabei die Vorstellung der vier Kandidatinnen und Kandidaten und ihrer Standpunkte zu Wirtschafts- und Zukunftsfragen. Désirée Schrade (CDU), Simona Koß (SPD), Wilko Möller (AfD) und Axel Strasser (parteilos) werden sich zudem weiteren Fragen zu Grenzkontrollen, Lebensqualität, Videoüberwachung und dem Stadthaushalt stellen.
Moderiert wurde der Wahl-Stammtisch von Thomas Gutke (Redaktionsleiter der “MOZ”-Lokalredaktion in Frankfurt) und Andreas Oppermann (Redaktionsleiter des rbb-Studios Frankfurt).
Die Veranstaltung war öffentlich und der Eintritt frei. Außerdem bestand die Möglichkeit, den Wahl-Stammtisch im Internet zu verfolgen, rbb|24 übertrug ihn im Livestream. Die “MOZ” bot einen Liveticker an. [moz.de/kostenpflichtig]
Die Kandidatinnen und Kandidaten im Überblick:
Désirée Schrade (CDU): 39 Jahre, Rechtsanwältin und aktuelle Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung
Simona Koß (SPD): 64 Jahre, Schulrätin und ehrenamtliche Bürgermeisterin von Prötzel
Wilko Möller (AfD): 58 Jahre, Bundespolizist (außer Dienst) und Landtagsabgeordneter
Axel Strasser (Einzelbewerber): 48 Jahre, Referent bei der Industrie- und Handelskammer
Kandidaten wollen deutsch-polnische Zusammenarbeit stärken
Eines der wichtigsten Themen im Wahlkampf ist die künftige Zusammenarbeit der beiden Doppelstädte Frankfurt (Oder) und Slubice (Polen). In Frankfurt stellen Polinnen und Polen eine wichtige Wählergruppe: Fast 4.000 Menschen mit polnischer Staatsangehörigkeit leben in der Stadt. Beide Städte sind zudem in den vergangenen Jahren stetig zusammengewachsen.
Désirée Schrade, Kandidatin der CDU, nennt als Beispiele die gemeinsame Energieversorgung, eine Buslinie über die Ländergrenzen hinweg und zahlreiche Kulturveranstaltungen. Das müsse fortgeführt werden. Auf Plakaten wirbt sie gemeinsam mit Slubices Bürgermeisterin Marzena Słodownik für noch mehr Zusammenleben. Allerdings würden die aktuellen Grenzkontrollen das erschweren. “Wir werben auf beiden Seiten dafür, dass diese Grenzkontrollen beendet werden und dass es gemeinsame Lösungen an den europäischen Außengrenzen gibt”, sagt Schrade.
Simona Koß, Kandidatin für die SPD, spricht sich dem rbb gegenüber ebenfalls gegen die zusätzlichen Grenzkontrollen aus. Die Vorsitzende der deutsch-polnischen Gesellschaft möchte vor Ort in Frankfurt die gemeinsame Infrastruktur mit Slubice ausbauen. “Das ist ganz wichtig, um Menschen auch das Hin und Her weiter zu ermöglichen, dranzubleiben, eine zweite Brücke zu bauen – aber nicht für Autos, sondern für Fußgänger und Radfahrer.”
Wilko Möller, der für die AfD antritt, findet die Grenzkontrollen grundsätzlich gut, wie er sagt. Allerdings möchte er, dass deutsche und polnische Behörden gemeinsame an der Grenze kontrollieren und auch unabhängig davon enger zusammenarbeiten. “Das gemeinsame Zentrum der deutsch-polnischen Zoll- und Polizeiarbeit möchte ich auf den Bereich Katastrophenschutz und Feuerwehr erweitern. Dass sie sich regelmäßig treffen und austauschen. Je mehr man miteinander kommuniziert, desto besser werden auch die Beziehungen”, so Möller.
Axel Strasser, der als parteiloser Einzelbewerber für das Amt als Stadtoberhaupt kandidiert und selbst fließend Polnisch spricht, hofft, dass noch mehr zweisprachige Angebote für junge Menschen geschaffen werden. “Ich sehe insbesondere bei der koordinierten, dualen Ausbildung zwischen deutschen und polnischen Unternehmen noch ein großes Potential. Wir müssen die Zweisprachigkeit stärken, auch in der Ausbildung”, sagt Strasser, der als Referent der Industrie- und Handelskammer tätig ist.
Rund 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind am Sonntag, 21. September wahlberechtigt. Gesucht wird der Nachfolger von Wilke, der seit 2018 an der Spitze der Frankfurter Stadtverwaltung stand. Eine mögliche Stichwahl würde am Sonntag, 12. Oktober, stattfinden.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 16.09.2025, 19:30 Uhr












