Christian Dürr: FDP will Partei der “radikalen Mitte” werden | ABC-Z

FDP-Chef
Christian Dürr will seine Partei nach dem Scheitern bei der Bundestagswahl inhaltlich neu aufstellen. “Wir wollen die
Partei der radikalen Mitte sein”, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Er kündigte einen “konsequent
marktwirtschaftlichen Kurs” und “echte Reformpolitik” an. In Deutschland herrsche Stillstand, sagte Dürr. “Die FDP
wird der Gegenentwurf zu diesem Stillstand sein.”
Die FDP
wolle den Menschen im Land ein Angebot machen, “die zusehends den
Glauben daran verloren haben, dass die Parteien die Probleme in
Deutschland lösen können”. Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich
Merz (CDU) nehme zwar “Hunderte Milliarden an Schulden auf, scheitert
aber an notwendigen Reformen”, sagte Dürr.
Veränderungen bei Sozialstaat und Migration
Nur ein Prozent der Menschen sehe Deutschland für die Zukunft gut gerüstet und kaum jemand glaube daran, dass die
aktuelle Regierung daran etwas ändern werde. “Viele sorgen sich um ihren
Job, ihre Alterssicherung und um ihre Existenz, während das Leben immer
teurer wird”, sagte Dürr. Es gebe viele Millionen Menschen in Deutschland, die etwas leisten
würden, aber immer weniger davon hätten.
Die Menschen forderten zu Recht eine Veränderung, sagte Dürr. Das betreffe insbesondere den
Sozialstaat, die Wirtschaft oder etwa die Frage, wie Migration
konsequent in den Arbeitsmarkt gelenkt werden könne. “Diese Bereiche
werden wir radikal neu denken, denn die Bundesregierung wird es nicht tun”, sagte er.
Dürr war im Mai Parteichef geworden. Sein Vorgänger Christian Lindner war zurückgetreten, nachdem die FDP
im Februar mit 4,3 Prozent der Zweitstimmen den Wiedereinzug in den
Bundestag verpasst hatte. In Umfragen liegt die Partei immer noch deutlich unter fünf Prozent.