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Servus, Fernweh! Stilnews der Woche mit Whisky, Bettwäsche und Parfum – Stil | ABC-Z

Frisch auf den Tisch

Noch sind die Blätter auf den Bäumen nicht bunt verfärbt, aber bis es so weit ist, kann man sich mit den neuen Serviettendesigns von Hay behelfen. Das dänische Unternehmen hat sich ja längst vom Möbelhersteller zu einem Vollausstatter für urbane Schönwohner entwickelt, bei dem man vom Sofa bis zur Zahnbürste alles im typisch nordisch-farbstarken Stil bekommt. Die neuen Servietten dürften dabei mit einem Preis von drei Euro zu den günstigsten Hay-Devotionalien gehören und präparieren den Esstisch schon mal mit einer Dosis frischer Farbe für die dunkle Jahreszeit. Problem dabei ist: Wenn man eigentlich nur schnell für die Servietten den Hay-Shop betritt, kommt man vermutlich zusätzlich noch mit einer Stehlampe, einem Mülleimer und einem Beistelltisch wieder raus.

(Foto: Glenmorangie)

Vierfach veredelt

Weil sogar für einen Traditions-Whiskyhersteller wie Glenmorangie die Tradition auf Dauer ein bisschen langweilig wird, hat man sich dort in Tain in den Northern Highlands vor sechs Jahren etwas Abwechslung im Sortiment überlegt. Immer im Herbst kommt seither unter dem Namen „A Tale of …“ eine limitierte Sonderabfüllung auf den Markt, für die sich Master Blender Dr. Bill Lumsden einen besonderen Reifeprozess einfallen lässt. Der neueste Zuwachs dieser Reihe wurde jetzt vorgestellt und hört auf den Namen „A Tale of Spices“. Für die namensgebende Würzigkeit wurde der Single Malt in einer ziemlich unorthodoxen, vierfachen Fasskombination ausgebaut: Marokkanische Rotweinfässer aus französischer Eiche sorgen für Gewürznoten, gekohlte Eichenfässer bringen reichhaltige Tiefe, getoastete Rotweinfässer bieten fein-fruchtige Noten, während Pedro-Ximénez-Sherryfässer dem Whisky noch eine gewisse Süße verleihen. Eine wilde Fahrt und ein kurzweiliger Whisky, der mit seinen Aromen wenn nicht auf den Gewürzmarkt, so doch auf jeden auf den bunten Herbst einstimmt.

(Foto: Ralf Kleinlein/Aigner x Bettenrid)

Gute Nacht, München!

Die Firmen Aigner und Bettenrid sind in München langjährige Nachbarn in der Theatinerstraße und gehören als solche zu den wenigen verbliebenen Traditionsunternehmen in der Innenstadt. Deswegen ist es schon aus münchnerischer Perspektive begrüßenswert, dass diese beiden Häuser jetzt auch tatsächlich zusammenarbeiten und ein gemeinsames Bettwäsche-Sortiment vorstellen. Handtaschen-Spezialist Aigner kümmerte sich dabei ums Design, Bettenrid sorgte zusammen mit seinem Partner, dem fränkischen Hersteller Stoeckel & Grimmler, für die Produktion und natürlich Präsentation der Bettwaren. Die vier gediegenen Designlinien reichen von minimalistischer Uni-Bettwäsche aus 300-fädiger Baumwolle bis zu einem aufwendigen Paisley- oder Leinenmuster und dürften damit für jeden gutbürgerlichen Geschmack etwas zu bieten haben. Natürlich darf auch ein Muster mit dem klassischen Aigner-Hufeisenmuster nicht fehlen – sogar eine Version mit aufwendig bestickten Hufeisen-Borten gibt es davon. Die verschiedenen Designlinien sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass sie auch als Mix &Match funktionieren sollen – man kann also durchaus nach Belieben die Einzelteile zusammen kaufen und hat am Ende ein stimmiges Bild im Schlafzimmer. Oder zumindest eines, das ganz klare Münchner Wurzeln hat.

(Foto: Byredo)

Duft der weiten Welt

Kaum eine Stadt klingt so nach einem ganz bestimmten Lebensgefühl wie Rio de Janeiro. Leichtigkeit, tropische Wärme, Musik, das sind immer noch die Klischees, auch wenn sie mit dem Alltag der meisten Bewohner wenig zu tun haben. Der brasilianische Fotograf Rafael Moura kennt beides, die Armut der Randviertel, in denen er aufwuchs, und das Versprechen der Sorglosigkeit, das in Namen wie Copacabana mitschwingt, dem berühmten endlos langen Sandstrand. In seiner Kampagne für das Parfümlabel Byredo (aus Schweden, von Rio aus gesehen wahrscheinlich eine Art Polarzone) hat Moura, der als junges Talent in der Modefotografie gilt, seine Heimat fast überzeichnet in Szene gesetzt: Kokospalmen-Zweig in der Brandung, Mädchen mit Muschelketten, Papageien, glitzerndes Meer, alles dabei. Man kann das als Stereotype lesen – oder ist es nicht doch eher eine Liebeserklärung? Alto Astral, so heißt der neue Duft nach einer brasilianischen Redewendung für blendende Laune, mixt jedenfalls klassische Stimmungsaufheller: Kokos, Jasmin und Ambra (byredo.com).

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