Stromausfall in Berlin: Weiterhin mehr als 13 000 Haushalte ohne Strom – Panorama | ABC-Z

48 Stunden nach Beginn des großflächigen Stromausfalls in Berlin warten immer noch Tausende Menschen darauf, dass die Energieversorgung wiederhergestellt wird. 13 700 Kunden, darunter vor allem Haushalte und auch Firmen und Geschäfte im Bezirk Treptow-Köpenick, waren am Morgen des dritten Tages nach Angaben der Stromnetz GmbH noch ohne Strom. Bis spätestens heute Abend sollen alle Kunden wieder das Licht einschalten können, so die Versprechung.
Der Stromausfall rund um den Stadtteil Adlershof mit seinem Technologiegelände im Südosten Berlins hatte am frühen Dienstagmorgen nach einem Brandanschlag zunächst etwa 50 000 Kunden betroffen. Im Laufe des ersten Tages und der ersten Nacht wurden 30 000 Haushalte wieder an das Netz gebracht, sodass am Mittwoch noch 20 000 übrig blieben.
Mittwochnachmittag erhielten über eine Zwischenlösung weitere etwa 6 000 Haushalte wieder Strom. Diese Verbindungsleitung fiel allerdings schnell wieder aus und wurde erst an diesem Donnerstagmorgen wieder aufgebaut.
Stromnetz Berlin appellierte weiter an alle Kunden, die vom Stromausfall betroffen waren und schon wieder versorgt sind: „Bitte reduzieren Sie Ihren Stromverbrauch. So können wir Ihre eigene Stromversorgung stabil halten und – wenn technisch möglich – weitere Kunden ans Netz anschließen.“
Den Angaben zufolge ist der Stromausfall bereits der längste in Berlin seit mindestens 25 Jahren. Beim letzten großen Blackout 2019 in Köpenick waren mehr als 30 000 Haushalte etwa 30 Stunden lang ohne Elektrizität.
Der Stromausfall sei Folge eines Anschlags. Die Täter hatten in der Nacht auf Dienstag mit Hilfe eines Brandbeschleunigers, also etwa Benzin, am Fuß von zwei großen Strommasten nahe einem Wohnviertel mit Einfamilienhäusern und viel Grün am Königsheideweg Feuer gelegt. Die Flammen zerstörten mehrere dicke Starkleitungen.
Das Landeskriminalamt prüft derzeit ein Bekennerschreiben, das auf der linksradikalen Internetseite „Indymedia“ veröffentlicht wurde. In dem Text hieß es, der Anschlag richte sich gegen den Technologiepark Adlershof. „Den technologischen Angriff sabotieren – dem militärisch-industriellen Komplex den Saft abdrehen.“ Unterzeichnet wurde das Schreiben mit: „Einige Anarchist:innen“.